Test: Apple TV 4K
Mit Infuse zum perfekten Heimkino
Mit Infuse zum perfekten Heimkino
Wir verlassen den offiziellen Test für einen Moment und widmen uns einer App, die aus Apple TV 4K das perfekte Mediacenter macht, wenn Filme und Serien vom heimischen NAS abgeholt werden sollen: Die Rede ist von Infuse 5 aus der kleinen, aber feinen Software-Schmiede Firecore.
In einem typischen Szenario werden die Filme und Serien auf dem lokalen Netzwerkspeicher (NAS) verwaltet und benannt. Infuse zapft diese Inhalte an und ergänzt sie durch Metadaten und Cover aus dem Internet, basierend auf der Benennung der Dateien. So weit, so gewöhnlich.
Was Infuse aus der Masse erhebt, ist die Leichtigkeit der Bedienung und die umwerfende Oberfläche, die das Apple TV 4K perfekt ergänzt. Von der Beschreibung über die Cover bis hin zu den iOS-typischen Bedienelementen vereint sich alles zu einem gefälligen Ganzen.
Infuse ist kostenlos, doch für einige Funktionen wird die Pro-Version vorausgesetzt. Dazu gehört die Unterstützung zusätzlicher Videoformate und – vor allem – die Wiedergabe von DTS und anderen gehobenen Tonformaten. Dabei wird die Tonspur einfach durchgeschleift und solange der AV-Receiver mitmacht, ist alles in bester Ordnung. 4K-Filme sind bereits heute kein Problem, die HDR-Unterstützung wird bis Ende Jahr als Update nachgereicht.
Das Preismodell
Die kostenlose Infuse-App wird mit einem In-App-Abonnement für 7 Franken pro Jahr zur Pro-Version, wobei stets die neuste Version geliefert wird. Wenn Sie hingegen direkt die Pro-Version kaufen, bezahlen Sie einmalig 13 Franken für Version 5; das spätere Update auf Version 6 wird dann vermutlich kostenpflichtig sein.
Ich habe mich als bekennender Abo-Verweigerer trotzdem für die Mietversion entschieden, weil ich auf keinen Fall möchte, dass dieses Juwel aus finanziellen Überlegungen eingestampft wird. Infuse ist einfach fantastisch und der App-Liebling in unserer Familie.
Das ewige Thema «24p»
Das letzte Apple TV konnte kein Filmmaterial mit einer Bildrate von 24p ausgeben, was bei Kinofilmen für unerträgliches Ruckeln sorgte und für viel Unmut sorgte. Wurde dieses Problem beim Apple TV 4K endlich gelöst? Die gute Nachricht lautet: definitiv Jein!
Zurzeit sieht die Lage so aus: Apple TV 4K schaltet nicht automatisch auf 24p um, obwohl dieser Modus in den Einstellungen angewählt werden kann.
Das klingt nach schlechten Nachrichten für Home-Cineasten, doch tatsächlich ist die Sache nur halb so wild. Wenn als Auflösung «4K HDR mit 60p» angewählt wird, dann rechnet Apple TV 4K die Auflösung immer auf dieses Format um – und das gelingt ihm auch bei 24p-Material hervorragend. Der A10X «Fusion» im Inneren bekundet damit scheinbar keine Mühe und sorgt stets für ein butterweiches 4K-Bild. Ich bin in dieser Beziehung sehr pingelig, konnte aber auch bei angespanntem Hinstarren kein Ruckeln mehr ausmachen, das durch die abweichende Bildrate verursacht wird.
Mit tvOS 11.2 wird Apple endlich ein Einsehen haben. Diese neuste Version ist bereits bei den Entwicklern angekommen und unterstützt die Anpassung an jede Bildrate, wobei das 4K-Upscaling erhalten bleibt. Dann ist das Thema endgültig vom Tisch. tvOS 11.2 wird noch dieses Jahr erwartet.
Überhaupt liefert der Upscaler im Apple TV 4K eine hervorragende Arbeit. Dabei sind die Resultate nicht zu verwechseln mit den grauenhaften Bildoptimierungen, die von vielen Fernsehern angeboten werden. 24p in Full HD sieht in 4K mit 60p immer noch nach Film aus – einfach in einer deutlich besseren Bildqualität.
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04.11.2019