Digitales Erbe: Wie gibt man Daten an Hinterbliebene weiter?

Gute Kennwortmanager

Gute Kennwortmanager

An Kennwortmanagern herrscht wahrlich kein Mangel. Die folgenden vier Produkte sind auf vielen Plattformen vertreten und einfach in der Bedienung. Sie synchronisieren über Cloud-Dienste, sodass mindestens PCs, Macs, Android- und iOS-Geräte bedient werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des jeweiligen Herstellers.
Tipp: Alle Anbieter offerieren eine kostenlose, zeitlich begrenzte Demoversion. Nutzen Sie diese Möglichkeit, denn selbst der beste Kennwortmanager hat nicht nur mit Technik, sondern auch mit Ihren Vorlieben zu tun.
1Password
Diese Lösung haben wir bereits gestreift. 1Password besticht zuerst einmal durch eine sehr gefällige Oberfläche, die sich sofort erschliesst. Im Abo werden die Kennwörter auf den Servern des Herstellers gespeichert und zwischen den Geräten synchronisiert. Aber auch die Synchronisierung über iCloud, Dropbox und andere Cloud-Dienste ist möglich. Mehrere «Tresore» sind ebenfalls kein Problem.
Die Datenbank wird ausserdem auf Kennwörter untersucht, die schwach oder mehrfach vergeben sind oder bereits im Internet kursieren.
Info: Für Windows, macOS, Android, iOS, Web. Weitere Infos unter 1password.com/de, Abo ab ca. 3 Franken pro Monat für alle verbundenen Geräte, Deutsch.
Enpass
Enpass entstand fast genau in jenem Moment, als 1Password vom einmaligen Kauf zum Mietmodell wechselte – entsprechend fusst auch die Vermarktung auf der äusserst bescheidenen, einmaligen Zahlung.
Enpass synchronisiert über einen beliebigen Cloud-Dienst. Die Anwendung ist leicht zu handhaben, reicht aber bei den Funktionen und beim Feinschliff nicht ganz an 1Password heran. Trotzdem ist diese Lösung eine sehr gute Wahl.
Info: Für Windows, macOS, Linux, Android, iOS, Chromebook. Weitere Infos auf enpass.io. Die Desktop-Versionen sind gratis, die mobilen Apps mit Synchronisierung kosten einmalig 10 Franken, Deutsch.
Bild 2: Enpass bietet eine einfache Oberfläche und besticht auch durch den günstigen Preis
Quelle: PCtipp
LastPass
LastPass zählt zu den ältesten und beliebtesten Diensten. Sämtliche Kennwörter werden auf den Servern des Herstellers gespeichert. Dabei unterscheidet sich die Handhabung von den anderen drei Produkten, da LastPass vor allem im Webbrowser funktioniert und dort die Kennwörter der gespeicherten Dienste automatisch einsetzt.
Die dazu nötigen Plug-ins decken an Browsern alles ab, was Rang und Namen hat; eine Desktop-Version gibt es nur für Abonnenten des «Premium»-Dienstes.
Info: Für Windows, macOS, Linux, Android, iOS, Web. Weitere Informationen unter der Internetadresse lastpass.com. Die Standard-Version des Dienstes ist kostenlos, die Premium-Variante kostet ca. 2 Franken pro Monat, Deutsch.
Bild 3: LastPass funktioniert ein wenig anders und verrichtet seine Arbeit meistens im Webbrowser
Quelle: PCtipp
Dashlane
Dashlane gefällt mit seiner durchschaubaren Oberfläche, Bild 4. Die Anwendung eignet sich ausserdem perfekt, um mit den Kennwortsünden der Vergangenheit abzuschliessen: Auf über 160 populären Websites (Amazon, Dropbox etc.) kann das alte Kennwort auf Knopfdruck durch eine neue, sichere Alternative ersetzt werden, ohne dass die Dashlane-Umgebung dazu verlassen werden muss.
Auch sehr praktisch: Die Funktion Im Notfall teilen leitet ausgesuchte oder sämtliche Kennwörter nach einer definierten Zeitspanne an eine Person weiter. Weniger schön an Dashlane ist der Zwang, bereits beim ersten Start ein kostenloses Premium-Abo auf Probe abzuschliessen.
Info: Für Windows, macOS, Android, iOS. Weitere Informationen unter der Internetadresse dashlane.com. Die einzelnen Apps sind für bis zu 50 Kennwörter kostenlos, der unlimitierte Premium-Dienst kostet ca. 40 Franken pro Jahr, Deutsch.
Bild 4: Dashlane bietet einige interessante Funktionen, um schwache Kennwörter automatisch auszutauschen
Gratis:KeePass Password Safe
KeePass Password Safe ist ein Kennwortmanager, der ebenfalls mit vielen praktischen Funktionen, Unterstützung zahlreicher Systeme und einer guten Cloud-Synchronisierung aufwartet. Im Gegensatz zu den anderen Diensten ist er gratis. Wie er funktioniert, haben wir im PCtipp 2/2019 ab S. 16 genau beschrieben. Den Artikel finden Sie auch unter dem Link go.pctipp.ch/1866.
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Kommentare
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Detektei Schütt
25.06.2019
Wichtiger Artikel denn je! Für mich ein sehr wichtiger und auch dringlicher Artikel. Das digitale Erbe ist bei uns 50jährigen noch nicht so weit verbreitet und aufgenommen worden, wie es sein sollte. Die jüngere Generation ist da schon sehr viel weiter. Wie der der Autor schon sagt, mistet er regelmäßig aus und benötigt ein Managementprogramm um der Datenflut an Passwörtern und Benutzernamen überhaupt Herr zu werden. Immer mehr wird an Daten in der digitalen Welt abgewickelt und es geht mittlerweile schon nicht mehr nur um triviale Fotos und Videos, sondern um viel mehr. Als Inhaber der detektei-schuett arbeite ich mittlerweile viel im Bereich von Erbenermittlungen und im Zuge dessen bin ich auch mit der Auswertung von digitalen Daten befasst. Viele Menschen haben Onlinekonten bei Banken, haben Aktienportfolios, die online verwaltet werden. Dann gibt es den Handel mit Kryptowährungen und auch Softwarelizenzen spielen eine Rolle. War früher der "reale" Nachlass relativ einfach gefasst und fand ich dort Spuren zu möglichen Erben, hat der digitale Nachlass eine ähnliche Größe angenommen, bildlich gesprochen, als würde es um eine Wohnungsauflösung in einem 4 Zimmer Appartment gehen. Die Angehörigen, die auch das digitale Erbe erben, müssen sich darüber Klarheit verschaffen aber wie soll das gehen, wenn nicht schon zu Lebzeiten in dieser Hinsicht Vorsorge getroffen wurde? Entweder ganz banal durch ein Buch mit niedergeschriebenen Informationen oder digital mit einem Aufbewahrungs USB Stick für Passwörter von zum Beispiel der Firma Fimberger in München. Ich kann mittlerweile nicht mehr zählen, wieviele digitale Spuren mir die Suche nach Erben erleichtert haben, wenn ich nicht mit dem Münchener Kooperationspartner zusammen gearbeitet hätte. Es ist wichtig sich darum zu kümmern, denn nicht nur der "reale" Nachlass will aufgelöst werden, sondern mittlerweile auch der digitale und alle die nach dem Jahr 2000 geboren sind, wird es demnächst zur Pflicht werden müssen. Stichwort Digital Natives! [Mod-Edit: SEO-/Werbelink entlinkt]

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haf
26.06.2019
Lockwise von Firefox Vor Erscheinen dieses Artikels habe ich mich dem Schlüsselmanager Lockwise von Firefox zugewandt, da letzterer mein Standardbrowser ist. Er ist neu und es gibt da noch Luft nach oben, aber die Grundfunktionen sind vorhanden. Er ist gratis. Es bleibt abzuwarten, wie die Entwcklung weiter geht. Mir fehlt z.B. eine Notizfunktion zum Eintrag. Euer haf

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fbu
26.06.2019
Bild 4: Dashlane bietet einige interessante Funktionen, um schwache Kennwörter automatisch auszutauschen. Und genau DAS funktioniert in der Schweiz nicht. Habe Dashlane ausprobiert, genau wegen dieser Austausch-Funktion. Hatte aber nicht funktioniert. Und von "Dashlane" habe ich schriftlich erhalten, dass die Austausch-Funktuion in der Schweiz nicht funktioniert. Habe mittlerweilen "Lastpass", funktioniert bestens. Vorallem die automatische Einsetz-Funktion auf den jeweiligen Homepages ist top.

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wändi
05.07.2019
Bezüglich Vererbung: Es gibt eine einfache Methode (intakte Familienverhältnisse vorausgesetzt): Das Masterpasswort des Passwortmanagers an den Partner/Partnerin und/oder an die erwachsenen Kinder weitergeben

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karnickel
06.07.2019
@wändi Und bei weniger intaktem... einfach in einem Briefumschlag versiegelt an einem (oder in Kopie an mehreren), sicheren, gemeinsam bekannten Ort aufbewahren und gelegentlich prüfen, ob alles noch verschlossen ist. ;)

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Peter Mathis
05.08.2020
Diese Option unter PDF-Optionen unter Windows / Microsoft Office 2013 gibt es bei mir nicht. Geht das nur bei neueren Office - Versionen?

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soundnet
06.08.2020
Hi! Gemäss diesem Artikel sollte das aber gehen: https://www.windowspage.de/tipps/024954.html Bei neueren Versionen heisst der Punkt "Bearbeitungen einschränken" Im Übrigen wäre deine Frage in einem neuen Thread besser aufgehoben als in einem alten mit einem etwas anderen Thema Gruss aus dem Süden Fido

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miramunt
10.08.2020
Bezüglich Vererbung: Es gibt eine einfache Methode (intakte Familienverhältnisse vorausgesetzt): Das Masterpasswort des Passwortmanagers an den Partner/Partnerin und/oder an die erwachsenen Kinder weitergeben Noch sicherer: das Masterpasswort (und andere benötigte Angaben) in ein geschlossenes Couvert und dies zusammen mit dem Testament hinterlegen - dann kommt es ganz sicher nicht abhanden.

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Klaus Zellweger
10.08.2020
Noch sicherer: das Masterpasswort (und andere benötigte Angaben) in ein geschlossenes Couvert und dies zusammen mit dem Testament hinterlegen - dann kommt es ganz sicher nicht abhanden. Zu kompliziert, denn auch Master-Kennwörter können sich ändern. Das verschlüsselte PDF ist definitiv einfacher in der Handhabung, statt das Master-Kennwort zu einem Bestandteil des Testaments zu machen. Zu den “anderen benötigte Angaben”: Die lassen sich natürlich ebenfalls in einem fähigen Kennwort-Manager ablegen, auch ganze Romane, wenn es sein muss. Die werden einfach mit verschlüsselt. Allerdings muss zwischen Dokumenten unterschieden werden, die rechtlichen oder nur informativen Charakter haben. Konto-Informationen, Kennwörter, Hinweise auf vergrabenes Gold und ähnliches sind in einem Kennwort-Manager oder einem verschlüsselten PDF gut aufgehoben. Ein Vorsorgeauftrag muss hingegen von Hand geschrieben oder als Original notariell beglaubigt werden. Ein verschlüsseltes PDF ist in diesem Fall wertlos, weil es sich um eine nicht zulässige Kopie handelt.

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miramunt
26.08.2020
Wer sagt denn, das sei ein Teil des Testaments? Man kann problemlos mit dem Testament ein separates Couvert hinterlegen. Und ein Testament sollte eh alle paar Jahre auf seine Aktualität überprüft werden. Dabei kann man dann auch gleich dieses Couvert -falls nötig- austauschen.