Tipps & Tricks
10.04.2012, 06:10 Uhr
«Backup via iCloud» von A bis Z erklärt
Apples kostenloser Onlinedienst iCloud bietet ausser einer Mailadresse vor allem die Synchronisierung zwischen iPhone/iPad und dem Rechner. Was iCloud sonst noch alles kann und für wen der Internetdienst gedacht ist.
Mit seinem neuen iOS-5-Betriebssystem für iPad, iPhone und iPod touch hat Apple gleichzeitig den Webdienst iCloud eingeführt. Er ist nicht wirklich neu, sondern eine Weiterentwicklung des Vorläufers MobileMe, dem nicht zuletzt aufgrund seines Preises der grosse Durchbruch verwehrt blieb. Jetzt wurden die Leistungen neu definiert, der Name geändert und das Preisschild entfernt: iCloud ist im Basisangebot völlig kostenlos.
Apple will mit dem Internetdienst vor allem eines sicherstellen: das reibungslose Synchronisieren der Daten zwischen Windows-PCs, Macs und iOS-Geräten. iCloud bietet deshalb Anwendern ohne iPhone, iPad oder iPod touch nichts Spezielles. Doch wer eines oder mehrere dieser Geräte besitzt, profitiert dafür umso mehr.
Was wird eigentlich geboten?
Jedes kostenlose iCloud-Konto umfasst eine praktische Sammlung an webbasierten Diensten:
Mailadresse: Zu jedem Konto gehört eine Mailadresse nach dem Schema benutzername@me.com.
Synchronisierung: Kalender, Adressen, Erinnerungen und E-Mails werden nahezu in Echtzeit zwischen dem PC und dem iOS-Gerät abgeglichen. Dabei können auch mehrere iOS-Geräte, Macs und PCs mit demselben Konto untereinander synchronisiert werden. Damit steht iCloud in direkter Konkurrenz zu den Webdiensten, die Google für Android-Smartphones anbietet.
Für den Abgleich der Kalender und Adressen wird zurzeit unter Windows nur Microsoft Outlook unterstützt (Version 2007/2010), während sich die E-Mails über das universelle IMAP-Protokoll mit jedem beliebigen Mailprogramm bearbeiten lassen.
Lesezeichen: Browserlesezeichen synchronisiert iCloud bei Windows-PCs nur mit dem Internet Explorer. Wer jedoch bereit ist, die Lesezeichen über einen Umweg mit Firefox abzugleichen, kann zusätzlich den universellen Webdienst Xmarks verwenden.
Fotostream: Wenn auf dem iOS-Gerät die Option «Fotostream» eingeschaltet ist, landen alle neu geschossenen Bilder automatisch in iCloud und werden auf Wunsch auch mit dem PC abgeglichen. Dort geben Sie einen beliebigen Ordner via Start/Systemsteuerung/iCloud als Ziel an. Dabei gilt es allerdings, zwei Regeln zu beachten: In iCloud werden nur die letzten 1000 Aufnahmen gespeichert, und zwar für höchstens 30 Tage. Da aber jedes Bild im Fotostream gleichzeitig auch in der Filmrolle Ihres iOS-Geräts oder auf der Festplatte des PCs abgelegt ist, gehen nie irgendwelche Daten verloren.
Backup: Auf Wunsch wird der ganze Inhalt des iPhones in der iCloud gesichert. Bei einem Verlust oder Totalschaden kann der Inhalt bereits bei der Inbetriebnahme des neuen Geräts komplett über das Internet wiederhergestellt werden.
Webzugriff: Kalender, Adressen und E-Mails können auch im Web via www.icloud.com bearbeitet werden. Ausserdem lässt sich dort der Fotostream löschen, indem man am oberen Fensterrand auf den Namen des Kontos klickt und danach die erweiterten Einstellungen aufruft.
Geräte und Freunde finden: Mittels GPS und iCloud spüren Sie ein verloren gegangenes iOS-Gerät auf und blockieren es oder löschen den Zugang. Auch Menschen werden gefunden, wenn mehrere Personen die kostenlose Apple-App «Meine Freunde suchen» installiert haben.
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Datenlast, Speichergebühren, Konfiguration, ...
Wie hoch ist die Datenlast?
Wenn Ihr iPhone oder iPad über das Mobilfunknetz auf das Internet zugreift, werden nur leichtgewichtige Daten wie Adressen, Kalender und E-Mails mit iCloud synchronisiert. Das eigentliche Geräte-Backup und den Fotostream aktualisiert Apple nur bei bestehender WLAN-Verbindung. In beiden Fällen dauert der Abgleich mit den iCloud-Servern nur wenige Sekunden.
Mehr Speicher kostet
Die Mitgliedschaft bei iCloud ist kostenlos, solange Sie nicht mehr als 5 GB Daten benötigen. Weiteren Speicher erwerben Sie direkt auf dem iOS-Gerät via iCloud/Speicher & Backup/Mehr Speicher kaufen.
25 GB kosten jährlich 40 Franken, für 55 GB zahlen Sie 100 Franken.
25 GB kosten jährlich 40 Franken, für 55 GB zahlen Sie 100 Franken.
Allerdings sind bei iCloud 5 GB weit mehr als 5 GB, denn Apple berechnet nicht alle Daten. Wenn das Backup des iOS-Geräts in iCloud abgelegt wird, zählen die gekauften Bücher, Apps und die Musik aus dem iTunes Store nicht mit. Auch die Bilder im Fotostream rechnet Apple nicht an. Deshalb kann der Onlinespeicherplatz nahezu vollumfänglich für E-Mails verwendet werden sowie für die meist bescheidenen Datenmengen der einzelnen Apps.
Trotzdem schadet ein wenig Kontrolle nicht: Den aktuell belegten Speicher kontrollieren Sie auf dem Computer oder direkt auf dem iOS-Gerät in der Systemeinstellung iCloud (siehe Bild oben). Sollte die Datenmenge doch überhandnehmen, kann das Backup in den Einstellungen von iTunes jederzeit an den Computer zurückdelegiert werden (Bild unterhalb).
Konfiguration
Apple macht unmissverständlich klar, dass iCloud zu iPhone & Co. gehört – und zum Mac. Ein direktes Einrichten des Kontos unter Windows ist (noch) nicht möglich. Hingegen lässt sich ein neuer Account mit wenigen Fingertipps auf dem iOS-Gerät anlegen, und zwar in der Einstellung iCloud. Tippen Sie auf die Schaltfläche Kostenlose Apple-ID holen. Verlangt werden lediglich das Land und das Geburtsdatum – anschliessend lässt sich eine Apple-ID anlegen, die gleichzeitig auch die Mailadresse repräsentiert.
Um iCloud danach unter Windows zu aktivieren, muss die gleichnamige Systemsteuerungsoption installiert werden. Den Download finden Sie hier.
Fazit: für iOS-Nutzer
iCloud ist kein universeller Jekami-Dienst wie zum Beispiel Dropbox. Wer jedoch ein iPad, iPhone oder einen iPod touch besitzt, für den führt kaum ein Weg daran vorbei. Die Installation ist einfach, der Dienst kostenlos und die Synchronisierung funktioniert schnell und einwandfrei. Vor allem Backup-Muffel dürfen sich mit dem guten Gefühl zurücklehnen, dass ihre Daten und Fotos stets in Sicherheit sind.
11.04.2012