Die besten Systemkameras im grossen Vergleichstest

Fujifilm und Nikon Kameras

Fujifilm X

Fujifilm X
Quelle: PCtipp.ch
Fujifilm ist einer der grossen Profiteure des DSLM-Booms. Zusammen mit Sony nutzten die Japaner die neue Technologie früh und konnten sich als einer der zwei grossen Player etablieren. Mit einer attraktiven Retro-Designsprache, einem einzigartigen Sensor und starken Mittelklasse-Objektiven überzeugte Fujifilm bald Amateure und Profis zugleich. Bei Fujifilm dreht sich alles um APSC-Sensoren. Vollformat wird aktuell nicht angeboten, lediglich Mittelformat für spezifische Profinischen. Der Fokus auf eine einzelne Sensorgrösse im Consumer-Bereich hat den Vorteil, dass alle Fujifilm-X-Objektive auf alle Fujifilm-X-Kameras passen. Ohne Ausnahmen. Von der günstigsten 700-Franken-Kamera bis zum 2000-Franken-Spitzenmodell. Das Gleiche gilt erstaunlicherweise auch für den Sensor.
Generell deckt Fujifilm mit der X-Serie grösstenteils die Mittelklasse ab. Spezifische Profibedürfnisse werden mit der Mittelformat-Serie abgeholt, für Budget-Fotografen gibt es ein paar Kompaktkameras. Das Gleiche gilt auch für die Objektive. Die allermeisten der 31 X-Objektive bewegen sich in regulären Gefilden. Von den gängigsten Brennweiten gibt es jeweils günstigere Versionen und teurere, meist lichtstärkere Optionen.
PCtipp meint: Fujifilm-Kameras sind ein wenig eigen. Das kommt dem Hersteller zugute, jetzt wo mit Canon und Nikon zwei neue Schwergewichte in den Markt eingetreten sind. So kann sich Fujifilm neben dem starken bestehenden Angebot auch darauf abstützen, dass sie schlicht anders genug sind, um sich von der grösser werdenden Konkurrenz abzuheben. Mit einem stark auf die Mittelklasse ausgelegten Angebot ist das X-System eine optimale Wahl für anspruchsvolle Amateure und Profis.

Nikon D

Nikon D
Quelle: PCtipp.ch
Zusammen mit Canon ist Nikon der Gigant der DSLR-Sparte. Kein anderer Hersteller hat eine so grosse Auswahl an Objektiven und Zubehör wie Nikon. Der japanische Hersteller bietet auch die günstigste und teuerste Kamera im Feld an. Von rund 350 Franken bis knapp unter 8000 Franken ist alles zu haben. Aber auch bei Nikon ist der Druck vonseiten der spiegellosen Systeme nicht abzustreiten. Im High-End-Profibereich gibt es noch Nischen für Kameras wie die D6, darunter wird es aber schwierig.
Mit dem Launch der spiegellosen Z-Serie (siehe dazu nächsten Abschnitt) versucht Nikon den Sprung in den DSLM-Markt, dürfte dabei aber auch seine DSLR-Reihe stark beeinträchtigen. Anders als bei Canon fehlt Nikon jedoch noch ein wirklich günstiges DSLM-Angebot, um den Einsteiger-DSLRs Paroli zu bieten. Allerdings dürfte das auch nur noch eine Frage der Zeit sein.
PCtipp meint: Nikons DSLR-Reihe steht vor einer ungewissen Zukunft. Die spiegellose Z-Serie dürfte mittelfristig viele Nutzer zu einem Wechsel bewegen. Wo Nikon im Vorteil gegenüber der Konkurrenz ist: Die spiegellosen APS-C-Kameras von Nikon sind in der gleichen Z-Serie wie die Vollformat-Modelle. Das macht einen Umstieg von einer Nikon D mit APS-C-Sensor einfacher. Entsprechend ist eine Nikon D aktuell wohl die beste Wahl, an eine besonders günstige Einsteiger-DSLR zu kommen.

Nikon Z

Nikon Z
Quelle: PCtipp.ch
Das Warten hat sich gelohnt. Nikon ist als letzter grosser Kamerahersteller auf den DSLM-Zug aufgesprungen, hat dafür aber auch richtig geliefert. Die Startmodelle Z6 und Z7 überzeugen – nicht nur in Sachen reiner Leistung, sondern auch bei der Kompatibilität. Die Z-Serie von Nikon funktioniert problemlos mit alten Objektiven und Zubehör von den Nikon-DSLRs.
Das Angebot von nativen Objektiven ist leicht besser als bei Canon, wenn auch nur knapp. Entsprechend ist die Nikon Z für Umsteiger nur begrenzt interessant, zumindest bis die Auswahl an Objektiven erweitert ist. Die Z6 und Z7 richten sich klar an bestehende Nutzer im Profibereich und der ambitionierten Amateurklasse. Spannend ist hingegen die Z50, die mit einem APS-C-Sensor ausgerüstet und ein gutes Stück günstiger ist. Anders als bei Canon, der Vollformat und APS-C in zwei Systeme aufteilt, bleibt bei Nikon alles im gleichen System. Natürlich ist da nicht jedes Element ganz kompatibel, beispielsweise funktionieren APS-C-Objektive nicht auf Vollformat-Systemen, dennoch bleibt vieles gleich, was Upgrades massiv vereinfacht.
PCtipp meint: Nikon packt Vollformat und APS-C in ein System. Das macht die Z-Serie attraktiv, da auch ein APS-C-Käufer einen Weg nach oben sieht. Ansonsten steht Nikon an einem ähnlichen Ort wie Canon. Das Z-System ist vor allem für Umsteiger von Nikon interessant, da die bestehende Hardware übernommen werden kann. Neueinsteigern fehlt es noch an Objektiven.



Kommentare
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Naepus
14.07.2020
Intressanter Bericht, nur wird mit keinem Wort erwähnt das Olympus seine Kamerasparte verkauft hat und soviel ich die Zukunft ihrer verkauften Sparte ungewiss ist?

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Klaus Zellweger
14.07.2020
Intressanter Bericht, nur wird mit keinem Wort erwähnt das Olympus seine Kamerasparte verkauft hat und soviel ich die Zukunft ihrer verkauften Sparte ungewiss ist? Die Kamerasparte wurde verkauft, das ist richtig. Das System gibt es aber weiterhin. (Sonst würde man eher von “eingestampft” sprechen.) Auch der Name bleibt.

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Klaus Zellweger
15.07.2020
Uuuuuund … da überholt auch schon die Realität. Kameras und Objektive bleiben, aber der Name Olympus verschwindet bereits nächstes Jahr. Soeben auf Petapixel gelesen: https://petapixel.com/2020/07/14/olympus-brand-name-will-disappear-from-camera-gear-next-year-report/