Das neue Paint

Das ist neu

Ausser der leicht veränderten Vertriebs­methode via Microsoft Store gibt es drei weitere wichtige Neuerungen in Paint. Die Erste ist eher geringfügig: Die Menüleiste wurde leicht überarbeitet, Bild 4. Es handelt sich vor allem um eine Modernisierung. Die meisten Bedienelemente bleiben mehr oder weniger gleich, sehen einfach ein wenig schicker aus. Die zwei anderen Neuerungen haben es allerdings in sich.
Bild 4: Die neue Menüleiste von Microsoft Paint
Quelle: PCtipp.ch
Da wären zunächst die Ebenen. Für Nutzer von professionellen Bildbearbeitungs-Apps gehören Ebenen schon seit vielen Jahren zum Standard. Paint kam bisher aber stets ohne sie aus, was ein erheblicher Nachteil für die App bedeutete, Bild 5.
Bild 5: Ebenen sind eine der Neuerungen in Paint, wenn auch noch nicht ganz ausgereift
Quelle: PCtipp.ch
Wer Ebenen bis jetzt nicht kennt, kann sich das Prinzip etwa so vorstellen: Ebenen erledigen eine ähnliche Funktion wie die Folien auf einem Hellraumprojektor. Meistens existiert eine Basisebene, oft «Hintergrund» genannt. Für Dateiformate, die keine Transparenz kennen, ist diese Ebene zum Start grösstenteils komplett weiss oder schwarz. Ansonsten kann sie auch transparent sein. Darauf stapelt man Ebenen, die Sie visuell übereinanderlegen. Sprich: Ebenen, die weiter oben platziert sind, legen sich über tiefer platzierte Ebenen und verdecken diese.
In Profi-Apps lässt sich zudem einstellen, wie die Ebenen miteinander interagieren – beispielsweise, ob die Farbwerte addiert oder multipliziert werden, was für fast endlose Möglichkeiten sorgt.
Das Ebenen-Feature in Paint ist allerdings deutlich simpler als bei der Konkurrenz. Es gibt keine ausführlichen Einstellungen. Sie zeigen die Ebenen mit der Schaltfläche Ebenen an. Anschliessend können Sie mit dem Plus-Button oder der Tastenkombination Ctrl+Shift+N eine neue Ebene erstellen. Diese wird automatisch über der ausgewählten Ebene platziert.
Das Augen-Symbol auf jeder Ebene dient dazu, Ebenen ein- oder auszublenden. Mit einem Rechtsklick auf eine Ebene erhalten Sie weitere Optionen, Bild 6: Sie können die Ebenen in der Hierarchie verschieben, duplizieren oder ganz löschen. Wählen Sie eine Ebene, die nicht der Hintergrund ist, erhalten Sie zudem die Option, die Ebene nach unten zusammenzuführen: Die Ebene wird mit der darunterliegenden verschmolzen.
Bild 6: Mit einem Rechtsklick erscheinen weitere Optionen
Quelle: PCtipp.ch
Bild 7: Ebenen in einer Datei zu speichern, klappt leider noch nicht
Quelle: PCtipp.ch
Übliche Bildformate wie JPG, PNG oder GIF unterstützen keine Ebenen. Um ein Bild zu speichern, müssen Sie die Ebenen beim Export verschmelzen. Leider bietet Paint derzeit kein spezialisiertes Dateiformat an, mit dem Ebenen gespeichert werden können, wie das beispielsweise im PSD-Format von Photoshop möglich ist. Sobald Sie also Paint schliessen, gehen Ihre Ebenen verloren. Da Paint ohnehin eher für kleine Projekte gedacht ist, sollte das kein grösseres Problem darstellen. Will Microsoft aus Paint aber eine ernsthafte Bildbearbeitungs-App machen, wird das ein Pflichtfeature werden, Bild 7.
Tipp: Falls Sie mit Transparenz arbeiten wollen, müssen Sie ein Dateiformat verwenden, das damit umgehen kann. Die beste Option ist derzeit PNG. Zwar kommt GIF ebenfalls mit Transparenz zurecht, ist aber deutlich weniger effizient.



Kommentare
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tipptopp
19.04.2024
Danke für den informativen Artikel. Mir ist noch wichtig darauf hinzuweisen, dass 1. "Paint.NET ist nämlich kostenlos." nur zutrifft auf den direkten Download auf der Herstellerseite gemäss angegebenen link, im Mictrosoft Store kostet paint.NET CHF 10.00. Und 2. steht das neue Paint nur für Windows 11 zur Verfügung (oder?)

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EitschPii2
19.04.2024
GIMP ist eine weitere gute Alternative zu Adobe Photoshop und bietet sehr ähnliche Funktionen. Zu Beginn vielleicht etwas gewöhnungsbedüftig. Dafür völlig kostenlos und für Windows, Linux und macOS verfügbar. Für Windows gibt es auch eine portable Version. https://www.gimp24.de/index.php