Tipps & Tricks
29.05.2019, 11:31 Uhr
Fotografie: RAW-Format-Grundlagen mit Photoshop Elements
Jeder Fotograf, der sich noch nie mit dem RAW-Format beschäftigt hat, verpasst das Beste. Meistern Sie die Grundlagen mit Photoshop Elements.
Alle guten Kameras und immer mehr High-End-Smartphones zeichnen Bilder nicht nur im allgegenwärtigen JPEG-Format auf, sondern auch als RAW-Dateien. Konsultieren Sie einfach das Menü Einstellungen in Ihrer Kamera. Eine RAW-Datei (Rohdaten) enthält die ungeschönten Informationen des Bildsensors. Es hat sich also noch keine Software daran zu schaffen gemacht, auch nicht jene in der Kamera selbst. Deshalb muss jede RAW-Datei zuerst vom Fotografen manuell optimiert werden, bevor sich die Bilder herumzeigen lassen. Das klingt anstrengend, doch RAW bietet einige massive Vorteile gegenüber JPEG.
- Weissabgleich: Wenn die Kamera die Farbtemperatur des Lichts falsch misst, kommt es zu einem Farbstich, der nur schwer zu entfernen ist. Bei einem RAW-Foto wurde noch kein Weissabgleich vorgenommen, der in die Hose gehen kann. Deshalb lässt sich ein Farbstich bestmöglich korrigieren.
- Lichter und Schatten: RAW-Dateien weisen einen viel höheren Dynamikumfang auf und erfassen alles, was der Sensor der Kamera hergibt. So lassen sich später Details aus hellen und dunklen Stellen herausarbeiten, die bei einem JPEG längst nur noch weisse oder schwarze Flecken im Bild sind oder zumindest keine interessante Zeichnung mehr aufweisen, Bild 1.
Bild 1: Besonders kritische Stellen wie Himmel oder tiefe Schatten profitieren vom RAW-Format. Unten die optimierte Version
Quelle: PCtipp
- Farbgebung: Jede Kamera erzeugt über die JPEGs eine bestimmte Farbcharakteristik, damit das Bild besonders knallig oder eher gedämpft wirkt. Zwar können Sie diese Stimmung später in einer Software beeinflussen – doch mit einem unbehandelten RAW-Foto sind die Möglichkeiten deutlich grösser. RAW wird gern als «Profi-Format» bezeichnet – vermutlich deshalb, weil die Nachbearbeitung meistens in einer Profi-Software stattfindet. Ausserdem arbeiten tatsächlich die meisten Profi-Fotografen damit. Doch hier trieft die Ironie: Ein Profi, der sein Handwerk aus dem Effeff beherrscht, nimmt am ehesten perfekte JPEG-Fotos auf, die kaum nachbearbeitet werden müssen. Hingegen findet der Einsteiger im RAW-Format einen mächtigen Verbündeten, um scheinbar vermasselte Fotos doch noch zu retten.
Tipp: Kombinieren Sie. Jede Kamera, die in RAW aufzeichnet, kann gleichzeitig eine JPEG-Kopie speichern. Kaufen Sie sich eine grosse Speicherkarte und verwenden Sie immer beide Formate. Am Schluss benutzen Sie die JPEG-Fotos. Erst wenn bei der Belichtung oder den Farben etwas furchtbar schiefgegangen ist, greifen Sie auf das RAW zurück.
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