News 09.04.2015, 11:53 Uhr

Windows 10 bringt sechs neue PC-Technologien

Mindestens sechs Hardware-Neuerungen bringt Windows 10 mit sich. Diese Features sollten Sie für den nächsten PC schon einmal Hinterkopf behalten.
Weniger Peripherie, noch bessere Bildschirme, 3D-Kameras und mehr Sensoren für Laptops: Mit Windows 10 wird viel neue Hardware auf uns zukommen, die uns letztlich auch vom Kabelgewirr befreit und die Akkulaufzeit drastisch verbessert. Auf diese kommenden Innovationen darf man sich jetzt schon freuen.

USB Type-C

Apple hat dem neuen Broadwell-MacBook bereits einen einzigen USB-Port der neuen Generation Type-C (auch USB 3.1 genannt) gesponsert, um das Design des Geräts dünn zu halten und verzichtet dabei auch sonst auf weitere Anschlüsse. Dieser neue USB-Standard wird schon in naher Zukunft auf sehr vielen (und hoffentlich) allen Tablets und Notebooks zu sehen sein. USB-C ist reversibel. Das heisst, dass man den Stecker nicht erst dreimal drehen muss, bevor man ihn einstöpselt. Zudem wird der neue USB-Standard mit bis zu 10 Gbit/s superschnell Daten schaufeln. Das entspricht der doppelten Übertragungsrate vom gegenwärtigen USB-3.0-Standard.
USB Type-C bringt Ordnung ins Kabelwirrwarr und vereinfacht das Laden von Laptops
Nebst der höheren Leistungsaufnahme von bis zu 100 Watt ist USB-C multifunktional: Daher wird der Peripheriestandard zahlreiche Stecker wie HDMI, DisplayPort, VGA und Strom endlich vom Tisch schaffen. Der neue USB-Anschluss kann daher als Strom-, Monitor- und natürlich auch als Datenkabel verwendet werden. USB-C wird zudem alle Funktionen von DisplayPort 1.2a bieten – und mehr. Und so langsam kommt auch bei den Motherboard-Herstellern Schwung auf die Bühne: MSI hat an der Pax East in Boston Anfang März fünf Motherboards mit USB-3.1-Unterstützung vorgestellt, von denen aber nur eines den neuen USB-Typ-C-Stecker trägt. Peripherie gibt es bislang noch wenig. Kurz nach Erscheinen des neuen MacBooks hat LaCie eine der ersten externen Festplatten mit USB-C-Anschluss angekündigt.
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Skylake

Skylake

Microsoft setzt alles daran, Windows 10 optimal auf Intels Nachfolgeprozessor Skylake zu trimmen. Der Mitte Jahr folgende Nachfolgeprozessor basiert wie Core-M auf der 14-Nanometer-Architektur und soll Intel zufolge fast die doppelte Grafikbeschleunigung von Haswell bringen, während gleichzeitig der Akkuverbrauch kommender Laptops auf Sparflamme gehalten werden kann. Bis zu acht Stunden Videos am Stück werde man auf einem Laptop abspielen können, bis der Akku erschöpft ist, meinte Intel letztes Jahr am IDF14.
Intels Kirk Skaugen skizzierte letztes Jahr im September in San Francisco schon grob die Leistung von Skylake: Fast doppelte Grafikleistung und noch weniger Akkuverbrauch soll der Nachfolgeprozessor bringen
Quelle: IDG
Skylake für Desktop-PCs wird auf den neuen Sockel 1151 und auf DDR4 setzen, weiss man schon aus ersten Leaks von VR-Zone. Interessant wird zudem die Vorstellung des kommenden 100er-Chipsatzes. Mit bis zu 20 PCI-Express-Lanes bringt dieser, z.B. kombiniert mit mehreren Grafikkarten und flinken m.2.-SSDs, insgesamt viel mehr Tempo. Zudem werden die Motherboard-Plattformen zusätzliche USB-Anschlüsse an Bord haben.
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3D-Kamera und fortgeschrittene Displays

3D-Kamera

Mit einer Plattform namens «Hello», für welche die Redmonder schon die Programmierschnittstelle geschaffen haben, wird man sich in naher Zukunft über zusätzliche Authentifizierungsmerkmale bei Windows 10 einloggen können. Intels neue RealSense-3D-Kamera, die verbesserte Gesichtserkennung und Iris-Scan ermöglicht, steht schon in den Startlöchern. Auch Dell hat mit dem Venue 8 7000 ein erstes Tablet mit dem neuen 3D-Kamera-Chip herausgebracht.
Bei Windows 10 wird man sich alternativ auch per Iris-Scan einloggen können
Quelle: IDGNS New York
Die spezielle Kamera erfasst Gegenstände mit hochauflösenden Tiefeninformationen dreidimensional in mehreren Layern. Hierbei verwendet RealSense Infrarot- und andere Sensoren. Wer allerdings keinen Laptop mit der Kamera hat, wird zum Beispiel für einen stationären PC zusätzlich in die Tasche greifen müssen.

Fortgeschrittene Displays

Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass Dell als einer der ersten Hersteller bei künftigen Laptops OLED-Technologie integrieren will.
OLED war bislang in TVs zeitweise ein Thema, jedoch preislich kaum für Endverbraucher. Obwohl Dell noch keine konkreten Pläne dazu enthüllt hat, gibt es Gerüchte, dass der Notebook- und PC-Hersteller beabsichtigt, Windows 10 und OLED-Displays unter einen Hut zu bringen – zum Beispiel in einem ersten Windows-10-Laptop.
Eine OLED auf einer biegsamen Kunststofffolie
Quelle: Creative Commons
Der wichtigste Unterschied zu allen bisherigen Lichtquellen: OLEDs sind Flächenlichtquellen, keine Punktlichtquellen. Lediglich wenige Millimeter dünn geben sie ihr angenehmes, warmes und homogenes Licht über die gesamte Oberfläche diffus ab. Sie bestehen aus einem (Glas-)Substrat, einer transparenten Elektrode sowie einer oder mehreren organischen Schichten.
An dem Gerücht könnte schon etwas sein, weil es unter Windows 8 noch keinen nativen Support für OLED-Displays gibt.
Samsung hat uns im Frühjahr anlässlich der ISE in Amderdam verraten, dass man weiterhin aktiv am Erforschen der OLED-Technologie sei. Die zögerlich voranschreitende Technologie sei zwar langfristig von Zukunftspotenzial gesegnet, aber «es liege noch alles drin», meinte Carlos Verez, LFD LED Business Developer von Samsung vor Ort. Das spricht immerhin dafür, dass selbst Samsung als Display-Bauer die Technologie noch lange nicht beerdigt hat.
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DirectX 12

Mehr Grafikleistung

Schon Ende 2015 werden die Herzen von PC-Spielern höher schlagen. Dann nämlich rückt DirectX 12 so langsam in Greifnähe und damit auch schon erste Grafikkarten oder entsprechende Treiber-Updates. Diese vor allem für Games relevante Software-Bibliothek und -Schnittstelle soll deutlich schlanker und schneller werden als der Vorgänger. Von Leistungssteigerungen von bis zu 150 Prozent ist die Rede. Wenn der Zeitrahmen stimmt, darf man sich jetzt schon freuen. Vielleicht bricht dann endlich eine portemonnaieschonende Zeit an, wo es bald keine zwei Grafikkarten im Verbund mehr braucht, um aktuelle Spielekracher in 4K geniessen zu können.

Drahtloses Laden und keine Kabel mehr

Die Ladetechnologie der nächsten Generation setzt auf magnetische Resonanz
WiGig steht für Wireless Gigabit, drahtloses Gigabit, und ist die Bezeichnung für eine besonders schnelle Funktechnik. Laptops könnten damit Daten drahtlos zum Monitor streamen. Mit der Skylake-Plattform will Intel den Einsatz von Kabeln in der Heimelektronik reduzieren. Neben der drahtlosen Übertragung von Daten sollen die elektronischen Geräte in Zukunft vermehrt drahtlos geladen werden.
Fürs drahtlose Laden hat Intel ein System namens Rezense vorgestellt. Sender sowie eine Spule werden dabei auf der gleichen Frequenz in Schwingung versetzt. Die elektrische Energie kann dann über mehrere Meter hinweg übertragen werden. Der Vorteil dieses Systems liegt darin, dass mehrere Geräte gleichzeitig in einem Umkreis von mehreren Metern geladen werden können. Wie schnell drahtloses Laden umgesetzt werden kann, hängt aber vor allem davon ab, wie viele Restaurantbetreiber oder Airlines entsprechende Module in ihren Tischen einbauen werden. Und das dürfte noch ein Weilchen dauern, zumindest bei uns in Europa.

Autor(in) Simon Gröflin




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