News
09.09.2004, 13:15 Uhr
Microsoft stellt dreizehn neue Hardware-Produkte vor
Mit neuen Mäusen, Tastaturen und Fingerabdruck-Lesern festigt Microsoft seine Position als Hardware-Hersteller – und erlaubt in Paris einen Einblick ins hauseigene Entwicklungsprogramm.
Die interessanteste Neuerung ist ein Fingerabdruck-Leser, der den Heimanwender den Umgang mit Passwörtern erleichtern soll. Anstatt sich für dutzende von Webseiten die Zugangsdaten zu merken, hinterlegt der Anwender die Daten in einer Software. Surft er auf eine geschützte Seite und berührt den Leser, loggt er sich automatisch ein.
Microsoft versteht den Fingerabdruck-Leser nicht als Sicherheits-Lösung, sondern als Funktion für besseren Komfort. Wichtige Passwörter wie Zugangsdaten zur Bank sollten nicht damit gespeichert werden, sondern eher Login-Informationen zu E-Mail- oder Shopping-Seiten, erklärten die Entwickler das Konzept.
Den Fingerabdruck-Leser gibt es in drei Varianten: Allein stehend über USB-Anschluss (Fingerprint Reader, Fr. 95.-, ab November), direkt auf der Tastatur (Optical Desktop with Fingerprint Reader, Fr. 149.-, ab Oktober) oder auf der Sender-/Empfängereinheit der optischen Maus (Wireless IntelliMouse Explorer with Fingerprint Reader, Fr. 129.-, ab Januar 2005).
Bei den optischen Mäusen stellte Microsoft eine Bluetooth-Maus in den Vordergrund (IntelliMouse Explorer for Bluetooth, Fr. 129.-, ab September). Seit Service Pack 2 für Windows XP ist die Funktechnologie Bluetooth Bestandteil des Betriebssystems, und so kann die Sende-/Empfangsstation der Maus auch mit Mobiltelefonen und PDAs kommunizieren. Mit dazu gehört ein USB-Stecker, mit dem PCs und Notebooks ohne Bluetooth unkompliziert nachgerüstet werden können.
Neu im Portfolio sind auch eine drahtlose Notebook-Maus (Wireless Notebook optical Mouse, Fr. 69.-, ab September) und die Standard Wireless Optical Mouse (Fr. 44.-, bereits erhältlich) mit verlängerter Batterielaufzeit.
Beim Design der Tastaturen wurde das Hauptaugenmerk auf die Ergonomie gelegt. Dank leicht gekrümmter Anordnung der Tasten soll die Stellung der Hände natürlicher wirken. Diese Produkte sind ab Herbst erhältlich.
Im Zentrum der Veranstaltung in Paris stand die vom Designer Philippe Starck entworfene Maus, die im PCtipp-Testcenter (siehe PCtipp-Sonderheft [1]) durchgefallen war. Im direkten Gespräch mit Entwicklern und Designern stellte sich dann heraus, dass Microsoft die Schwierigkeiten ebenfalls bewusst sind, das Produkt jedoch für das Segment der Design-Liebhaber trotzdem auf den Markt brachte.
Einblick bot Microsoft auch die Philosophie in der Hardware-Entwicklung. Das Software-Unternehmen wolle nur Geräte entwickeln, die im Einklang mit der Software die Arbeit am PC deutlich erleichtern. Als Beispiele aus der Vergangenheit wurde etwa das Scrollrad an der Maus gerühmt, bei den neuen Produkten sind es die Zoom-Funktion und der Fingerabdruck-Leser.
Nach eigenen Angaben studiert Microsoft die Bedürfnisse und Verhaltensweise der Endanwender, von Befragungen bis hin zu Beobachtung des Verhaltens mit Kameras (natürlich mit der Erlaubnis der Beobachteten). Aus der Summe dieser Erfahrungen würden schliesslich Produkte entwickelt, die auf die Bedürfnisse der Mehrheit der Anwender ausgerichtet seien.
Autor(in)
Beat
Rüdt
Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.