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23.09.2013, 08:25 Uhr
Informatik als Traumberuf: Schweizer Kampagne gestartet
Der ICT-Fachkräftemangel in der Schweiz ist bereits sprichwörtlich. Eine nationale Kampagne will nun der Jugend die Möglichkeiten in der Informatik aufzeigen und Interessenten Hilfestellung leisten.
Die Schweiz braucht dringend mehr Nachwuchs für die Berufe der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT). Eine breite Koalition von Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand lanciert deshalb heute die Kampagne «IT-dreamjobs». Sie will das Problem an der Wurzel packen und Nachwuchstalente, vor allem an Gymnasien, dazu anregen, sich mit Informatik als Studium und Berufsfeld auseinanderzusetzen. Denn ein ICT-Spezialist zu sein, bedeutet nicht, sich in einem dunklen Raum hinter dem Bildschirm zu verschanzen und nur in einer virtuellen Realität zu leben. Die Berufsbilder in der ICT sind so vielfältig wie die Berufswelt selbst.
Das ICT-Image aufpolieren
Wie spannend Informations- und Kommunikationstechnologie ist, lässt die Kampagne direkt diejenigen erzählen, die ihren Traumberuf in der Informatik gefunden haben: in Bern und Zürich ab heute im Rahmen einer klassischen Plakatkampagne. Gesamtschweizerisch mit der Vernetzung von bestehenden Aktivitäten zur Nachwuchsförderung. Dreh- und Angelpunkt der Kampagne ist die Webseite www.it-dreamjobs.ch, die von Informatiklernenden erstellt wurde.
Dass das Thema nicht nur für die ICT-Branche selbst, sondern für die ganze Schweizer Wirtschafts- und Bildungslandschaft relevant ist, zeigt die breit gefächerte Unterstützung: Rund 30 Unternehmen und Organisationen engagieren sich insgesamt bei IT-dreamjobs. Migros, Post, UBS, Ergon Informatik und die Stadt Zürich setzen sich als Goldsponsoren für die Förderung von ICT-Nachwuchstalenten ein. «Als grösster Detailhändler der Schweiz sind wir für die Weiterentwicklung unseres Geschäfts auf gut ausgebildete ICT-Fachkräfte dringend angewiesen. Onlineshopping oder unser Self-Scanning und Self-Checkout Subito wären ohne sie undenkbar, aber auch die Logistik in unseren Supermärkten funktioniert nur dank Informatik. Wir brauchen die ICT, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben», so Migros-Chef Herbert Bolliger.
Post-CEO Susanne Ruoff bestätigt: «Ohne ICT-Fachkräfte wäre unser Kerngeschäft in der Logistik, im Zahlungsverkehr und im öffentlichen Personenverkehr gar nicht möglich. Nur mit der Entwicklung einer breiten Palette an elektronischen Angeboten und Dienstleistungen werden wir den heutigen Kundenbedürfnissen gerecht. Dank diesen innovativen und integrierten Lösungen unserer Experten können wir die für uns so wichtige Schnittstelle zwischen der physischen und digitalen Welt sicherstellen.»
So vielfältig wie die Berufsbilder sind auch die Ausbildungswege. Neben der Berufslehre gehören Informatikstudiengänge an Fachhochschulen und Universitäten zu den wichtigsten Nachwuchsschmieden. Ein grosser Teil der Ausbildungskapazität liegt allerdings noch brach. Falsche Vorstellungen von ICT-Berufen hindern viele Jugendliche daran, überhaupt erst einen solchen Studiengang in Erwägung zu ziehen.
Darum gehören auch die ETH Zürich und weitere Schweizer (Fach-)Hochschulen zu den Trägern der Kampagne. Lino Guzzella, Rektor der ETH Zürich, sagt dazu: «Die Informatik ist eine hoch spannende, konstruktive und chancenreiche Wissenschaft. Es muss uns gelingen, ihr wahres Bild zu zeigen. Denn sie ist einer der Schlüssel zu wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Wohlergehen.»
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