Was bringt Windows 8?
Wer braucht Windows 8?
Insbesondere für Geschäftskunden ist das papierlose Büro mit Windows 8 ein schwaches Argument, um auf ein neues Betriebssystem zu wechseln. Viel überzeugender – auch aus Sicht des CFO – ist der Trend zu «Bring Your Own Device» (BYOD). Wenn Angestellte ihren privaten Rechner für Geschäftszwecke nutzen, erspart sich der Arbeitgeber die Investition in Büro-PCs. Dann müssen natürlich die Business-Applikationen auf den Privat-PCs bereitgestellt werden. Das ist allerdings heute mit Virtualisierung problemlos machbar. Wenn der Client dann auch noch ein schickes Tablet oder ein Design-Rechner sein darf, sind die Mitarbeiter zufrieden – insbesondere, wenn der Arbeitgeber den PC noch subventioniert.
Windows 8: Zu früh für die Schweiz
Aus heutiger Sicht sind aber diese Möglichkeiten, die sich für Microsoft und seine Kunden mit Windows 8 auftun, noch Zukunftsvisionen. Hierzulande wird es offenbar vorerst auch dabei bleiben. «Zurzeit ist bei 80 Prozent der Schweizer Unternehmen entweder Windows 7 im Einsatz oder der Wechsel auf das neue Betriebssystem steht bevor», sagte der scheidende Microsoft-Landesgeschäftsführer Peter Waser erst im vergangenen Monat. Die Unternehmen, die auf Windows 7 setzen, werden kaum auf Windows 8 warten.
Entsprechend täte Microsoft gut daran, Windows 7 noch mehr Zeit zu geben. Ein schon im nächsten Jahr lancierter Nachfolger könnte für Verunsicherung unter den lukrativen Geschäftskunden sorgen, die dem Support-Ende von Windows XP im Jahr 2014 zuvor kommen wollen und auf Windows 7 migrieren. Solche Projekte würden wegen Windows 8 womöglich gestoppt, die getätigten Investitionen abgeschrieben. Einen Start mit Zähneknirschen wird Microsoft für das laut Chefentwickler Sinofsky «wichtigste Windows seit Jahrzehnten» nicht anstreben.
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