News 10.08.2005, 08:45 Uhr

Patch-Tag: Gefährliche Lücken im Internet Explorer

Diesen Monat «beglückt» Microsoft Windows-Anwender mit sechs Sicherheits-Updates. Eines davon schliesst gleich mehrere kritische Schwachstellen im Webbrowser Internet Explorer.
Für Windows-Anwender ist diese Woche wieder einmal grosses "Patchen" angesagt. Auf sie warten insgesamt sechs Sicherheits-Updates, die Windows und den Internet Explorer betreffen.
Das erste trägt die Bezeichnung MS05-038 [1] und macht mehreren schwerwiegenden Anfälligkeiten im Internet Explorer den Garaus. Betroffen sind Nutzer aller Windows-Versionen. Die Schwachstellen stecken in der Anzeige von JPEG-Webbildern, der Bearbeitung von COM-Objekten und dem Umgang mit Webordnern. Laut Microsoft ermöglichen sie es Angreifern, Informationen auszuspionieren oder gar beliebigen Code auf fremden Systemen auszuführen. Die Opfer müssen dazu nur eine entsprechend manipulierte Website besuchen.
Nicht minder gefährlich ist eine Lücke in der Plug-and-Play-Funktion von Windows XP, Server 2003 und Windows 2000 [2]. Über sie können Angreifer ihre Berechtigung erhöhen und von einem entfernten Standort aus bösartigen Code ausführen, indem sie eine speziell gestaltete Nachricht an ihr Opfer senden. Letzteres sei aber nur unter Windows 2000 möglich, weshalb die Schwachstelle bei diesem System besonders kritisch ist. Die Plug-and-Play-Funktion ermöglicht es Windows, neue Hardware automatisch zu erkennen.
Das dritte Update MS05-043 [3] behebt ein kritisches Leck im Druckerwarteschlangendienst. Anfällig sind Windows XP, Server 2003 (ohne Service Pack 1) und 2000. Auch diese Schwachstelle erlaubt Angreifern, die Ausführung von beliebigem Code. Schuld ist ein ungeprüfter Puffer im Druckerwarteschlangendienst. Dieser wird jeweils beim Systemstart automatisch geladen und verwaltet den Druckprozess. Die Lücke lässt sich ausnutzen, indem ein Angreifer eine speziell gestaltete Nachricht an ein fremdes System schickt.
Neben diesen drei kritischen Sicherheits-Patches hat Microsoft noch drei weitere Updates für verschiedene Windows-Versionen veröffentlicht, deren Wichtigkeit mit "hoch" und "mittel" eingestuft sind. Sie schliessen Lücken im Windows-Telefondienst [4], im Remote Desktop Protokoll (RDP) [5] und in den Sicherheitskomponenten Kerberos und PKINT [6]. Angreifer können die Schwachstellen dazu missbrauchen, DoS-Attacken [7] zu starten, Informationen auszuspionieren oder Anwendern eine falsche Sicherheit vorzugaukeln.
Windows-Anwender sollten die neuen Patches möglichst schnell installieren. Sie sind über das automatische Microsoft Update oder die entsprechende Update-Webseite erhältlich [8].



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