Oft gelesen und geteilt 18.12.2012, 13:01 Uhr

2012: unsere Prognosen im Realitäts-Check

Anfang dieses Jahres haben wir einige Prognosen für 2012 gewagt. Jetzt schauen wir, ob sie sich bewahrheitet haben.
Anfang 2012 wagten wir auf unserer Schwesterseite DigitalLiving.ch einen Blick in die Kristallkugel, basierend auf einer internationalen Umfrage innerhalb unserer Verlagsgruppe IDG: Was kommt 2012? Was werden die allgemeinen Trends im digitalen Bereich sein?
Die Grenzen zwischen Smartphone, Tablet und Notebook werden aufgeweicht.
Volltreffer. Smartphones werden immer grösser, Tablets werden teilweise kleiner, und alle werden leistungsstärker. Mittlerweile gibt es eine unüberschaubare Zahl an mehr oder weniger ausgefallenen Tablet-Notebook-Hybriden.
Smart-TVs halten Einzug.
Das ist sicherlich auch richtig: Mittlerweile gehört das bei modernen Fernsehern einfach dazu. Ob jedoch die zahlreichen Funktionen auch intensiv genutzt werden, ist eine andere Frage, deren Antwort wir nicht kennen.
Öffentliche Kinos kämpfen ums Überleben, weil man sich auch zu Hause ein qualitativ hochwertiges Heimkino einrichten kann – inklusive 3D.
Natürlich kann man sich zu Hause ein Privatkino einrichten. Das grosse Kinosterben hat deswegen aber (zumindest bei uns in Zürich) nicht eingesetzt. Wenn wir nach dem Begriff Kinosterben googeln, erscheint als erster Treffer ein Spiegel-Artikel aus dem Jahr 1958.
CDs, DVDs, Blu-rays, aber auch herkömmliche Festplatten werden eine immer unbedeutendere Rolle spielen und durch günstiger werdende SSDs (wie z.B. im MacBook Air) ersetzt.
Das ist mit Sicherheit richtig für die optischen Datenträger. Für Festplatten nur teilweise, da Festplatten günstig Kapazitäten liefern, von denen man momentan bei SSDs nur träumen kann.
Tablets werden zum Massenphänomen und verdrängen Notebooks. Künftige Tablets werden leistungsfähiger sein und damit selbst Desktop-PCs für gewisse alltägliche Dinge wie E-Mail und Webkommunikation ersetzen.
In der Tendenz richtig, aber Notebooks werden nicht einfach verdrängt, sondern existieren nebenher weiter. Die Bauform mit integrierter physischer Tastatur hat ihre Vorteile, die unabhänigig von der technischen Entwicklung sind. Bedingt durch Windows 8 wird es jedoch bald eine gute Auswahl an Tablets geben, die als Notebook-Ersatz brauchbar sein werden.
Windows 8 wird für herkömmliche PCs nicht weltbewegend sein, da es dort nicht viel mehr ist als Windows 7 mit neuer Oberfläche und eventuell einem App Store. Anders sieht es für mobile Geräte aus: Windows 8 könnte auf Tablets zum Erfolg werden – im Gegensatz zu bisherigen Windows-Versionen.
Richtig ist, dass Windows 8 vor allem auf Tablets einen Mehrwert bietet. Dass man die Neuerungen auf Desktop-PCs einfach ignorieren kann, stimmt hingegen nicht ganz. Die neue Oberfläche und der Store werden dem User immer wieder aufgedrängt, auch wenn er es nicht will.
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Apple-Prognosen (diverse) Hier wurden von ...

Apple-Prognosen (diverse)
Hier wurden von den Befragten viele unterschiedliche Statements gemacht, keine davon allerdings war ein Volltreffer. Dass andere Firmen wesentlich düsterere Aussichten haben, ist ohnehin klar. Den iOS-6-Kartenflop hat natürlich keiner der Befragten voraussehen können.
Private Geräte werden immer mehr im Geschäftsleben eingesetzt und umgekehrt. Das wirft für die Unternehmen schwierige Fragen auf, was Support und Sicherheit betrifft.
Das ist korrekt. BYOD (Bring Your Own Device) lautet das Buzzword, zu dem im vergangenen Jahr viel geschrieben wurde. Ein besonders eindrücklicher Fall ist hier beschrieben: Falsche Konfiguration und Verknüpfung von allem mit allem führten beim Wired-Journalisten zu einem Datentotalverlust im geschäftlichen und privaten Bereich.
Die Diskussion um Privatsphäre und Datenschutz wird sich weiter intensivieren. Wie weit dürfen private Unternehmen und Regierungen beim Datensammeln und Überwachen gehen? 2012 ist mit juristischen Präzedenzfällen zu rechnen.
Unser Eindruck: Privatsphäre und Datenschutz waren schon vor 2012 grosse Themen; man denke nur an die zahlreichen Aufreger rund um Facebook. 2012 lief die Diskussion etwa im gleichen Rahmen weiter. Der bemerkenswerteste Fall ist wohl die eher überraschende Einstellung der automatischen Gesichtserkennung auf Facebook.
Android-Zersplitterung. Das Beispiel des Amazon Kindle Fire könnte Schule machen: Auf der Basis von Android werden Produkte lanciert – aber ohne Google. Möglich ist auch, dass Drittfirmen die Amazon-Dienste auf eigenen Tablets integrieren.
Diese Prognose scheint sich nicht bewahrheitet zu haben. Dem Kindle Fire sind keine ähnlich grossen Beispiele gefolgt. Dafür hat Google selbst mit seinen neuen Tablets und Smartphones punkten können.

Autor(in) David Lee



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