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12.04.2016, 11:03 Uhr
WhatsApp: Jan Koum will E-Mail ablösen
Ambitionierte Pläne bei WhatsApp: Chef Jan Koum will seinen Messenger-Dienst zu einem Ersatz für die E-Mail ausbauen. Auch dem Chat-Dienst Slack hat die Facebook-Tochter den Kampf angesagt.
WhatsApp im professionellen Einsatz: Das Teilen von PDF-Dokumenten war nur der Anfang
«Nutzer können heute schon PDF-Dateien per WhatsApp verschicken. Künftig werden wir weitere Dateiformate hinzufügen, auch für Mitarbeiter in Unternehmen, die Geschäftsdateien austauschen wollen», so Koum.
Erst vor wenigen Tagen führte WhatsApp eine Komplettverschlüsselung für alle ein, genauer die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Dadurch sind die Texte, Fotos, Videos oder Anrufe nur für die beteiligten Nutzer sichtbar – aber auch nicht mehr für WhatsApp selbst. Damit kann der Dienst die Inhalte auch nicht mehr an Sicherheitsbehörden weitergeben.
Das wiederum könnte nun für viele User ein Grund sein, WhatsApp als E-Mail-Alternative zu verwenden. Zwar lassen sich auch E-Mail technisch problemlos verschlüsseln, es ist aber vielen Anwendern in der Praxis zu umständlich. «Ich versende PDFs schon meist per WhatsApp. Das ist einfacher und sicherer, als eine E-Mail-Adresse zu suchen und zu hoffen, dass die Nachricht nicht im Spam-Ordner landet», ergänzt dazu Koum.
Er will zudem auch bald neue Funktionen einführen, mit denen die Webanwendung erweitert wird. Damit lässt sich WhatsApp auf stationären Computern einsetzen, was die Plattform wiederum attraktiver für Unternehmen machen soll. Die neue Offensive könnte nicht nur für gmx.de, web.de, Outlook und Co. gefährlich sein, sondern langfristig auch für beliebte Chat-Dienste wie Slack.
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Snapchat ist keine Gefahr
Dass WhatsApp selbst ersetzt werden könnte, etwa durch aktuelle Trend-Dienste wie Snapchat, glaubt Koum nicht. Es gebe kein Abflachen der Wachstumskurve seiner Nutzerzahlen aufgrund der enorm steigenden Popularität von Snapchat. «Unser Wachstum ist unverändert hoch, völlig unabhängig von Snapchat», betont Koum.
Snapchat führte jüngst zahlreiche neue Features wie Chat oder Telefonie ein. Darauf wolle man nun nicht hektisch reagieren und die App mit Funktionen überladen, erklärte der Chef der Facebook-Tochter. Allerdings denke WhatsApp darüber nach, die Beschränkung für die Broadcast-Funktion auf 256 Nutzer auf- oder anzuheben. Eine Entscheidung über die vor allem bei Medien beliebte Funktion sei aber noch nicht gefallen. Denn ein Broadcast-Tool sei WhatsApp eigentlich nicht.
VR-Brillen und Tablets sind kein Thema
Verzichten will Koum auch auf Anwendungen für Virtual-Reality-Brillen oder das iPad. «Wir bauen unsere Funktionen nur für Geräte, die Menschen mit sich herumtragen. Virtual-Reality-Brillen gehören nicht dazu, ebenso wenig iPads. Viele Menschen fragen uns danach, aber wir machen das nicht. Niemand nimmt sein iPad mit, wenn er ins Kino oder zum Essen geht.»
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