VR-Brillen: So will Google den Erfolg zurückholen
Googles mobiles VR-Gerät
Googles mobiles VR-Gerät
Auf der Entwicklerkonferenz Google I/O kündigte der US-Konzern nun ein mobiles VR-Gerät an, das sich zwischen Oculus Rift und der Gear VR einordnen wird. Die neue autonome VR-Brille kommt ohne Smartphone oder teuren PC aus, soll aber selbst ungefähr so viel kosten wie eine Oculus Rift oder HTC Vive.
Bei der Auflösung oder Tracking-Genauigkeit werden die neuen Geräte, die von HTC und Lenovo produziert werden sollen, nicht an das Niveau der grossen VR-Brillen herankommen. Dafür kann man mit ihnen viel schneller loslegen, weil beispielsweise keine Sender mehr aufgestellt werden müssen, mit denen sonst die Position und Bewegung der VR-Brille im Raum ermittelt wird. Stattdessen bekommen die Brillen die Sensoren direkt eingebaut.
Clay Bavor, der als Vizepräsident bei Google für VR zuständig ist, räumt auf der Konferenz ein, dass sein Geschäftsfeld nach einem grossen Hype durch ein «Tal der Enttäuschung» geht. «Das ist bei vielen neuen Technologien so. Es geht danach aber wieder aufwärts.» Mit den neuen Daydream-Brillen könne man viel tiefer als bislang in die virtuelle Welt eintauchen. Ausserdem würden die Bewegungen im Raum viel besser als bei den bisherigen Mobilbrillen registriert.
Schulklassen mit Tango-Tablets
Google hat neben VR, bei dem der Anwender komplett in die virtuelle Welt eintaucht, auch die sogenannte Augmented Reality im Visier. Dabei werden Inhalte aus der realen Welt mit virtuellen Inhalten kombiniert.
So hat Google für das Detroit Museum of Arts auf der Basis seiner Tango-Plattform eine Anwendung programmiert, die den Inhalt eines geschlossenen antiken Sarkophags aus Ägypten auf dem Bildschirm sichtbar machen kann. Museumsbesucher können mithilfe eines Tango-Tablets nicht nur sehen, dass im Sarg eine Mumie liegt, sondern auch dass dem bestatteten Pharao ein Zeh fehlt.
Clay Bavor kann sich vorstellen, dass in Zukunft alle Schulklassen über Tango-Tablets oder Smartphones verfügen, um Naturphänomene wie einen Hurrikan oder einen Vulkanausbruch virtuell sichtbar zu machen. Der Google-Manager stellt sich dabei aber auch auf einen Langstreckenlauf ein. «Es wird eine Zeit dauern, bis diese Vorstellung Realität wird. Es handelt sich aber nicht mehr um Science Fiction.»
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