News 24.01.2017, 13:27 Uhr

Resident Evil 7 im Test: Der VR-Modus ist zum Gruseln schön

Capcoms neustes Survival-Horror-Spiel ist eine Rückkehr zu den Wurzeln. Die Story ist packend und die Grafik beeindruckend. Auch der VR-Modus hat es uns angetan.
Nachdem die japanische Famitsu vor einigen Tagen schon einen ersten Testbericht zu Resident Evil veröffentlicht hat, tauchen nach dem Capcom-Embargo die ersten deutschen Reviews auf. Das japanische Spielemagazin vergab dem neusten Resident Evil sogar 36 von 40 Punkten (ein bisschen weniger als damals bei Resident Evil 4: 38 Punkte). Jeder der vier Spieltester musste dabei eine Wertung auf einer Skala von 1 bis 10 abgeben. Heute ist der offizielle Veröffentlichungstermin von Resident Evil 7: Biohazard für PlayStation 4, Xbox One und den PC. Auch wir haben uns den neusten Ableger des Survival Horrors bereits auf einer PS4 Pro und PlayStation VR angeschaut.
Willkommensmahl in der Horrorvilla

Schummriges Grusel-Ambiente

«Welcome to the Family» hiess es am Schluss der Demo schon, als man sich aus einem modrigen Haus durch die Eingangstür davonmachen musste und dann auf einmal von einem finsteren Gesellen mit Brille eins aufs Dach bekam. In der verlassenen Hütte in Louisville haust eine untote Familie. Es beginnt alles ein bisschen wie in Silent Hill. Nach drei Jahren erhält Ethan Winters, der Protagonist des Spiels, eine E-Mail von seiner verloren geglaubten Frau. Schnell findet Ethan auch zum verlassenen Häuschen in der sumpfigen Umgebung. Die Geliebte, die man im Gartenhäuschen auf dem Sofa vorfindet, erzählt dann auch gleich frisch von der Leber weg, was alles so vorgefallen ist. Angeblich wurde Mia Winters von eben dieser Familie gefangen gehalten. Bis Ethan auf einmal realisiert, dass es nicht mehr zum Besten steht mit der alten Freundin. Wie vom Wahn besessen, mutiert sie plötzlich zum Zombie und geht mit Messer und Motorsäge auf Ethan los. (Es wird hier schon recht blutig.).
Schnell ist zum Glück die abgehackte Hand wieder angenäht. Nach einer längeren Phase der Bewusstlosigkeit folgt das böse Erwachen: Sie sind an einen Stuhl gekettet. Die gespenstische Familie will Ihnen am Esstisch nur zu gerne die übelsten Innereien als Nahrung einflössen. Irgendwann ist klar: Es geht eigentlich nur um eine Hauptmission: raus aus diesem Haus! Nachdem sich Ethan nach ein bisschen Herumtorkeln selber befreien konnte, beginnt ein Resident-Evil-Abenteuer mit klassischen Erkundungstouren durch verschiedene Räume. Diesmal allerdings in der Ego-Perspektive. Es gilt dabei, so allerlei Gegenstände wie Signete und Schlüssel für bestimmte Türen zu finden. Man erhält auch ziemlich früh schon nach der Pistole eine Flinte, um böse Sumpfmonster im schummrigen Keller effizienter zu beseitigen.
Die Schatten- und Lichteffekte kommen mit der PS4 Pro auf einem HDR-fähigen 4K-Fernseher sehr eindrücklich zur Geltung

Adaptiver Schwierigkeitsgrad

Nebst Speicherpunkten, bei denen man manuell den Spielstand sichert, wird auch bei einem grösseren Fortschritt jeweils automatisch gespeichert. Der Schwierigkeitsgrad passt sich dabei dem Spieler an. Wenn man zu oft beim selben Gegner stirbt, hat man das nächste Mal ein wenig bessere Regenerierungschancen. Nur beim höchsten Schwierigkeitsgrad ist ein Spiel in klassischer «Resi-Manier» möglich. Speichern ist dann nur noch in den Räumen möglich, in denen sich ein Tape-Deck befindet. Mit der Munition sollte man nach Möglichkeit immer sparsam umgehen. Wie in «Resident Evil 3: Nemesis» müssen Sie in den ersten vier Stunden immer wieder vor dem bösen «Daddy» alias Jack Baker flüchten, der Ihnen gerne mit der Schaufel eins überziehen möchte. Im späteren Verlauf begegnet man dann aber auch anderen Familienmitgliedern. Herzrasen: garantiert. Flüchten: empfohlen.
Schummriges Ambiente in der Gruselvilla

Der blanke Horror in VR

Die Grafik der hauseigenen Havok-Engine kommt sehr zur Geltung. Besonders scharf sind die Texturen auf der PS4 Pro, auf der das Spiel in 4K läuft. Die volle Immersion hat man mit der PlayStation VR. Um Motion Sickness zu verhindern, rotiert man in 30-Grad-Winkeln. Die Bewegungen wurden auch etwas verlangsamt. Wir raten aber auch VR-Eingefleischten zu regelmässigen Spielpausen. Wir ertappten uns sogar dabei, dass uns der VR-Modus deutlich mehr Spass bescherte als die TV-Ansicht, weil in VR natürlich auch das Zielen durch Kopfbewegung möglich ist. Ein wenig Bildrauschen und Unschärfe macht sich aber in der niedrigeren Headset-Auflösung bei den Wandtexturen des Hauses schon bemerkbar.
Untermalt wird der ganze Horror von vielen dumpfen Schritt- und Atemgeräuschen. Nur vereinzelt vernimmt man in einigen Räumen zur Abwechslung ein wenig sphärische Hintergrundmusik, wie man sie von früheren Resident-Evil-Episoden kennt. Was in VR besonders einfährt: Man bekommt es schnell mit der Angst zu tun, wenn Gegner in nächster Nähe unerwartet auftauchen. Aber wir haben es bereits erwähnt: Neulingen sei angeraten, das Abenteuer zunächst in kleinen Häppchen anzugehen.
Resident Evil 7 überzeugt auf hohem Niveau

Fazit

Capcom hat es geschafft, ein Ur-Resident-Evil in völlig neuem Horror-Charme aufzubereiten. Ausserdem ist es eines der ersten AAA-Spiele mit einem vollständigen VR-Modus, der für ca. 15 Stunden Spielspass sorgt. Hier haben die Entwickler sehr viel Mut bewiesen und nach erster Kritik von der Gamescom 2016 gleich mit mehr Komfortoptionen nachgezogen. Der VR-Modus ist zwar eher für Hartgesottene, aber selbst wir wollten nicht mehr so schnell von der vollen Grusel-Immersion zurück. 

Testergebnis

Detailreiche Spielwelt, düstere Re-Inszenierung, komfortabler VR-Modus
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Details:  Survival-Horror-Spiel für PlayStation 4, Xbox One und PC (Xbox Play Anywhere)

Preis:  ab Fr. 68.80

Infos: 
residentevil7.com

Leserwertung

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Autor(in) Simon Gröflin



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