YouTube bekämpft Musik-Piraterie

Musikindustrie will mehr Geld sehen

Musikindustrie will mehr Geld sehen

Aus der Musikindustrie wird allerdings immer wieder Kritik laut, dass YouTube, gemessen an seiner Grösse, zu wenig Geld abgebe. Ende Juni spitzte sich der Streit zu, als sich über 1000 Musiker – darunter Stars wie Coldplay, Lady Gaga oder Ed Sheeran – bei der EU-Kommission beschwerten, dass Dienste wie YouTube mit ihren breiten Gratis-Angeboten die Musik entwerteten. Kurz zuvor war ein ähnliches Schreiben, unterzeichnet unter anderem von Taylor Swift und U2, an den US-Kongress gegangen.
Melden, dann wird überprüft
Zum Vergleich: YouTube hat über 1 Milliarde Nutzer. Beim Streaming-Marktführer Spotify sind es nach jüngsten verfügbaren Zahlen rund 100 Millionen – von denen sich mehr als zwei Drittel mit der werbefinanzierten Gratis-Version begnügen. Die Nummer zwei im Streaming-Geschäft, Apple Music, kommt gut ein Jahr nach dem Start auf rund 15 Millionen zahlende Abo-Kunden. In dieser Situation schiesst sich die Musikbranche schon seit einiger Zeit auf YouTube ein, wo viele Songs gratis zu finden sind. Zugleich stellen die Musikkonzerne selbst frische Videoclips bei YouTube rein, um die Songs populärer zu machen. Aktuell laufen neue Lizenzverhandlungen zwischen den Musikfirmen und YouTube.

YouTube ist der grösste On-Demand-Musikdienst

«Laut einer aktuellen Studie unseres Dachverbandes wird YouTube von 82 Prozent seiner Konsumenten genutzt, um Musik zu hören – damit ist es der grösste On-Demand-Musikdienst der Welt», sagt BVMI-Chef Drücke. «Trotzdem zahlt Spotify jährlich geschätzte 18 US-Dollar für jeden Nutzer, YouTube weniger als 1 Dollar. Das erzeugt einen unfairen Geschäftsvorteil, durch den gleichzeitig der Wert von Musik unterminiert wird.» YouTube will diesen Vergleich nicht gelten lassen: Man könne nicht Dienste, die 10 Dollar im Monat kosten, mit einem werbefinanzierten Angebot vergleichen. «Das ist, wie wenn ich die Einnahmen eines Taxifahrers durch seine Kunden mit den Einnahmen durch die Werbung im Taxi vergleiche», sagt YouTube-Manager Christophe Muller.
Auch Content ID ist für den BVMI und den globalen Musikverband IFPI kein Ersatz für eine sachgerechte Lizenzierung. Das System stelle einen begrenzten Wirkungsbereich dar und funktioniere unzureichend, da es vom Nutzer leicht umgangen werden könne, so die Kritik.
Auch wenn laut YouTube 98 Prozent der Copyright-relevanten Inhalte durch Content ID aufgespürt werden, rutscht immer wieder etwas durch den Filter. Um das System auszutricksen, hatten Nutzer zuletzt geschützte Kinofilme in 360-Grad-Videos eingebettet – die Inhalte blieben unerkannt. «Nach eineinhalb Wochen war die Lücke geschlossen», sagt Magagna. «Aber es bleibt ein Katz-und-Maus-Spiel.»



Kommentare
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slup
19.08.2016
von mir aus kann die musikindustrie krepieren. dann würden nur die besten überleben und nicht jeder sch...dre..k produziert. Und wer entscheidet, wer 'die Besten' sind? Die Mehrheit (hoffentlich nicht)? ...diese ganzen abzockmodelle können mich keuzweise. was ich will, finde ich auch so... Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, kann ich weiterhin auf Youtube uralte verschollen geglaubte Aufnahmen, Indie-Bands mit einer kleinen Fangemeinde, Dokumentationen,..., finden und gratis (!) und legal meiner Sammlung hinzufügen. Was soll es mich stören, dass die Rechteinhaber dafür Geld erhalten? Im Gegenteil! Auch der Artikeltitel 'YouTube bekämpft Musik-Piraterie' bringt es nicht eigentlich auf den Punkt. Youtube bringt den Rechteinhabern nur etwas mehr Gerechtigkeit (ob genug lasse ich hier offen) und der Benutzerschaft weiterhin die Möglichkeit, in einem unerschöpflichen Fundus von Preziosen (und zugegebenermassen auch Schrott) zu wühlen.

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greedo
19.08.2016
"Und wer entscheidet, wer 'die Besten' sind? Die Mehrheit (hoffentlich nicht)?" das braucht niemend zu entscheiden. die einen kriegen geld vom kunden direkt, die anderen nicht. es kann nicht sein, dass jemand sein leben lang von einem einzigen lied leben kann. wenn ich meine arbeit, welche ich für kunden entwickelt habe verkaufe bekomme ich auch nur einmal geld. der autohersteller, welcher ein auto neu entwickelt bekommt auch nur einmal geld. er kann nicht sagen: du kannst es zwar fahren, aber es gehört dir nicht. und wenn du es verschenkst oder weiterverkaufst machst du dich strafbar...

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foeldes
22.08.2016
Vielmehr etwas vom grössten Schwachsinn, was ich jemals im Internet gelesen habe. Sie verkaufen Ihre Arbeitskraft, logisch werden Sie nur einmal bezahlt. Das Urheberrecht ist das A und O einer Vielzahl von Berufen, sei dies die Musik, Schriftsteller, Fotografen usw. usf. Und eine CD oder eine DVD können Sie immer weiterverkaufen, Sie können sie sogar vorher rippen. Ein digitales File weiterzuverkaufen, sogar mehrfach, ist so absurd, dass man sich ernsthaft über das mentale Wohlergehen der Person die so was schreibt sorgen muss.

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