Die Vergangenheit und Zukunft von Thunderbird

Thunderbird heute und in Zukunft

Heute ist Thunderbird im Besitz von MZLA Technologies, einer Tochtergesellschaft der Mozilla Foundation. Die Software werde aktiv von einer Gruppe bezahlter Mitarbeiter entwickelt und gepflegt. «Wir haben eine richtige Organisation, einen Entwicklungsplan und Leute, die für (Richtungs-)Entscheidungen zuständig sind», sagt Castellani. Diese Verschiebung hätte zwischen 2017 und 2020 langsam stattgefunden, sei aber für die Community dennoch ein kleiner Schock gewesen. Nun gebe es Kernteams, die Ergänzungen und Änderungen genehmigen müssen, eine strengere Roadmap und eine Liste von Funktionen in jedem Veröffentlichungszyklus. Externe Beiträge müssten teilweise abgelehnt werden, wenn sie nicht der qualitativen und visuellen Ausrichtung des Projekts entsprechen.
Quelle: YouTube, Videostill, Alessandro Castellani
Auch wenn die Entscheidungen in internen Sitzungen getroffen würden, setze sich Thunderbird weiterhin für einen offenen Prozess ein. Dies angefangen bei den ersten Ideen für die Roadmap, über die Freigabe früher Mock-ups und Änderungen für die Community bis hin zur Offenlegung des gesamten Quellcodes.
Alex Castellani bedauert, dass man es auch bei Thunderbird nicht allen recht machen könne: «Am schwierigsten ist es, die Wahrnehmung zu ändern, dass 'wir' (die Kernentwickler) uns nicht um die Community kümmern und wir nur Dinge tun, um sie zu verärgern, oder Dinge ändern, nur weil es 'trendy' ist. Das könnte nicht falscher sein».

Uns so gehts mit Thunderbird weiter

Derzeit werde das Thunderbird-Projekt von Grund auf überarbeitet, um die in den vergangenen 10 Jahren angesammelten Ungereimtheiten loszuwerden. Für die nächsten drei Jahre habe sich das Thunderbird-Projekt einiges vorgenommen.
  • Die Codebasis soll schlanker und zuverlässiger werden
  • Die Benutzeroberfläche soll von Grund auf neu gebaut werden, um ein konsistentes Designsystem zu schaffen, sowie eine sehr anpassungsfähige Benutzeroberfläche zu entwickeln und zu pflegen
  • Umstellung auf einen monatlichen Veröffentlichungsplan
Laut Castellani erfordere das Umsetzen dieser Ziele Hunderte von grossen Schritten.
Die Zukunft von Thunderbird sehe derzeit aber «rosiger aus als je zuvor». Es sei mit einem gesunden Spendenfluss, weiteren Diensten, die die Einnahmen erhöhen, und einem ständig wachsenden Team von Entwicklern und Designern, die ihr Fachwissen in den Mix einbringen, ziemlich nachhaltig. Die technischen «Schulden» im Code unter der Motorhaube verschwinden allmählich. In den nächsten zwei Jahren werden auch die Verbesserungen der Bedienoberflächen und -schnittstellen fortgesetzt. Das Ziel sei eine Oberfläche, die sich an die Bedürfnisse aller Benutzer anpassen kann. Es wird eine neue, einfache und saubere Benutzeroberfläche implementiert, die modern aussieht und sich auch so anfühlt. Neue User sollen damit genauso angesprochen werden, wie – dank Anpassungsmöglichkeiten – auch langjährige User. Benutzerfreundlichkeit und Zugänglichkeit seien Teil des Entwicklungsprozesses.
Die Benutzergemeinde werde sich nicht nur auf Funktionen freuen können, die in anderen Mailprogrammen schon vorhanden sind, sondern auch einige erstaunliche und innovative Lösungen entdecken.



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