Seesternlarve als Inspiration für Mikroroboter

Ultraschall bringt Vorteile

Ahmed ist überzeugt, dass der neue Typ Mikroroboter in absehbarer Zeit in der Medizin angewendet werden kann. Denn ein System, das nur auf Ultraschall abgestützt ist, bringt entscheidende Vorteile: Ultraschallwellen werden in der Bildgebung schon jetzt breit angewendet, dringen tief ins Körperinnere ein und bergen keine gesundheitlichen Risiken.
Weil die Therapie lediglich ein Ultraschallgerät voraussetzt und deshalb billig ist, könnte sie auch in Entwicklungsländern genutzt werden.
“Unsere Vision ist, Ultraschall für den Antrieb, die Bildgebung und das Verabreichen von Medikamenten zu nutzen„
Daniel Ahmed
Ein erstes mögliches Anwendungsgebiet sieht Ahmed in der Behandlung von Magentumoren. Die Aufnahme von herkömmlichen Medikamenten mittels Diffusion ist ineffizient. Mikroroboter, die den Wirkstoff zur betroffenen Stelle im Magen transportieren dort Wirbel erzeugen, könnten den Transport des Medikamentes in Tumorzellen effizienter machen.

Schärferes Bild dank Kontrastmitteln

Bis diese Vision aber tatsächlich umgesetzt werden kann, gibt es noch eine andere grosse Herausforderung zu meistern: die Bildgebung. Um die winzigen Maschinen an den richtigen Ort zu lenken, ist ein scharfes Bild in Echtzeit notwendig. Die Auflösung von herkömmlichem Ultraschall ist dafür zu wenig hoch.
Ein denkbarer Ansatz sind Kontrastmittel, die in der Medizin genutzt werden, um beispielsweise Blutgefässe in der Haut sichtbar zu machen. Die Forschende wollen in einem nächsten Schritt solche Kontrastmittel in den Mikroroboter einbauen, um ihn dadurch besser sichtbar zu machen.
Nebst Anwendungen in der Medizin erwartet Ahmed, dass der neue Mikroroboter auch der Forschung und der Industrie einen Nutzen bringt. Die von Härchenreihen erzeugten Wirbel könnten dabei helfen, winzige Flüssigkeitsmengen gezielt zu manipulieren. So könnten sie Flüssigkeiten mischen, als Pumpe wirken oder Partikel einfangen.
Dieser Artikel ist zuvor auf ETH-News erschienen.

Autor(in) Rahel Künzler, ETH-News



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