Wie der Chipmangel entstanden ist
Naturkatastrophen und Brände
Auch in Japan kam es zu Ausfällen - hier durch Naturkatastrophen und Brände in Chipfabriken. So wurde eine Fertigungsanlage des Chip-Herstellers Renesas Electronics im März 2021 bei einem Grossfeuer beschädigt, wodurch sich die Knappheit von Mikrocontrollern verschärfte.
Als wäre das noch nicht genug, trug auch die grosse Politik zum globalen Chipmangel bei. Der damalige US-Präsident Donald Trump hatte sich vorgenommen, den globalen Einfluss von chinesischen Hightech-Konzernen wie Huawei zu begrenzen und verhängte unter anderem Sanktionen im Bereich der Chiptechnologie. Daraufhin kauften chinesische Unternehmen im grossen Stil noch verfügbare Chips und Herstellungsanlagen ein.
Wie geht es weiter?
Eine einfache Lösung ist nicht in Sicht, zumal es in verschiedenen betroffenen Branchen unterschiedliche Engpässe gibt. Der Automobilindustrie fehlen die Chips, weil die Herstellung der Halbleiter in den Fabs den Bedarf nicht decken kann und sich so als Nadelöhr erweist. Bei Spielekonsolen wie der Playstation 5 von Sony, die zum Weihnachtsgeschäft kaum zu haben war, wurde die Knappheit hingegen nicht durch Engpässe in den Fabs verursacht. Hier fehlte es vor allem an einer speziellen Isolierfolie, die für die Produktion von Trägerplatten für die bereits gefertigten Chips benötigt wird.
Für den Grundstoff der sogenannten ABF-Folie gibt es aber weltweit nur einen Hersteller, den japanischen Konzern Ajinomoto, der einem breiteren Publikum eher als Produzent des Geschmacksverstärkers Glutamat bekannt ist. Ajinomoto hatte an ABF aber bislang kaum etwas verdient und deshalb wenig Interesse, diesen Bereich aufzustocken.
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