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16.04.2013, 13:35 Uhr
Die Sims sind nicht mehr sozial
Electronic Arts schliesst im Juni drei seiner Facebook-Games. Auch sonst bewegt sich die einst hochgejubelte Branche im Kriechgang.
Das Ende kommt bald und früher als erwartet. Spieledistributor Electronic Arts hat am 15. April verkündet, drei seiner einst erfolgreichsten Facebook-Games zu schliessen. The Sims Social, SimCity Social und Pet Society, drei Titel des Herstellers Playfish, werden am 14. Juni eingestellt. Die Reaktion der Fans fiel entsprechend ungehalten aus.
Als Grund für die Schliessung gibt EA eine rasante Abnahme der aktiven Spieler an. The Sims Social fiel von 65 Millionen Nutzern in 2011 auf rund 5 Millionen heute. Auch SimCity Social und Pet Society verloren markant. Die Nutzerzahlen in Millionenhöhen klingen zwar immer noch nach viel. Statistiken relativieren dies jedoch stark, denn nur etwa 3 Prozent der Spieler geben auch Geld aus. Für EA anscheinend nicht genug, um die Server weiterlaufen zu lassen.
Als Grund für die Schliessung gibt EA eine rasante Abnahme der aktiven Spieler an. The Sims Social fiel von 65 Millionen Nutzern in 2011 auf rund 5 Millionen heute. Auch SimCity Social und Pet Society verloren markant. Die Nutzerzahlen in Millionenhöhen klingen zwar immer noch nach viel. Statistiken relativieren dies jedoch stark, denn nur etwa 3 Prozent der Spieler geben auch Geld aus. Für EA anscheinend nicht genug, um die Server weiterlaufen zu lassen.
Für die SimCity-Franchise bedeutet die Abschaltung von SimCity Social weitere Unannehmlichkeiten. Nach dem Misserfolg von SimCity Societies und dem desaströsen Launch von SimCity (5) im vergangenen März, ist das Ende von SimCity Social der dritte Fehlschlag in drei Versuchen. Würden in der Games-Industrie dieselben Regeln wie im Baseball gelten, wäre EA raus.
Der Hype nimmt ab
Facebook-Games haben ihre erfolgreichsten Tage hinter sich. Nach dem Erfolg von Zyngas Farmville versuchte eine Vielzahl an Unternehmen, auf die vermeintliche Gelddruckmaschine Social-Games aufzuspringen. Zu Beginn auch mit grossem Erfolg. 2009 übernahm EA den Social-Games-Entwickler Playfish für über 300 Millionen US-Dollar. Playfish entwickelte darauf Facebook-Games mit Sims-Lizenzen von EA, mit Erfolg: Pet Society verkaufte zeitweise rund 90 Millionen virtuelle Güter pro Tag.
Der Hype hielt aber nicht allzu lange an. Eine grosse Spielerzahl anzulocken, ist relativ einfach. Diese über längere Zeit zu behalten, ist ein anderes Kaliber. Rund 85 Prozent der Spieler verlassen ein Social-Game bereits nach einem Tag wieder. Zudem ist Facebook nicht gerade als Sammelpunkt der Hardcore-Gamer-Gemeinde bekannt und viele Spieler verbringen nur wenig Zeit mit Spielen. Das gigantische Angebot an Spielen wurde zu einer Blase, die 2012 platzte.
Sogar Branchenriese Zynga kam in Bedrängnis. Nach dessen Börsengang Ende 2011 ging es nur noch bergab. Der Aktienwert der Farmville-Entwickler sank beinahe ins Bodenlose. Anfangs dieses Jahres lag der Wert noch bei einem Bruchteil des Einstiegspreises. Es kam zu Entlassungen. Drei Standorte wurden geschlossen. Trotz des Erfolgs von Farmville 2 bleibt so ein bitterer Nachgeschmack. Es wurde zu hoch gepokert und entsprechend verloren.
EA kann den Marktverlauf nur bedingt gelassener verfolgen. Zwar läuft das Geschäft mit Konsolen- und PC-Games mehr oder weniger solid und auf Facebook hat EA auch neben den Sim-Games noch einige Kohlen im Feuer. Bejeweled Blitz, Solitaire Blitz und Zuma Blitz sind erfolgreich und sollen es noch eine Weile bleiben. Wie lange noch, ist aber offen, und mit den Leistungen der letzten Monate hat sich EA keinen Gefallen getan.
Tot ist der Facebook-Games-Markt also noch nicht. Aber ausser einigen Ausnahmen doch schwer angeschlagen. Wenn die zwei grössten Entwickler eines Markts an Rückzug, respektive Neuorientierung denken, sieht die Zukunft düster aus.
16.04.2013
16.04.2013