2016 strotzte nur so vor tollen und gross beworbenen Spielen: Uncharted 4: A Thief's End, Battlefield 1, Overwatch oder FIFA 17 sind nur einige prominente Beispiele. Doch der Markt bot so viel mehr. Denn nicht immer versprechen die teuersten und grössten Produktionen auch den meisten Spass. Hier unsere Top 15 der verkannten Spieletitel 2016 in zufälliger Reihenfolge.

Japanische Rollenspiele erfreuen sich aktuell wieder steigender Beliebtheit. Doch im Fahrwasser von Final Fantasy XV ging I Am Setsuna leider unter. Dabei bietet das Rollenspiel neben seiner bezaubernden Grafik vor allem ein ausgeklügeltes Kampfsystem samt knackiger Boss-Schlachten. I am Setsuna ist ein schönes Oldschool-RPG und verdient sicherlich mehr Aufmerksamkeit, als es zum Launch erhielt.

Viele Nintendo-Fans freuen sich bereits auf The Legend of Zelda: Breath of the Wild. Allerdings handelt es sich um einen Exklusivtitel für Nintendo. Wer ein ähnliches Spielerlebnis haben möchte, der sollte bei dem Fantasy-Rollenspiel Oceanhorn einen Blick riskieren. Es vereinigt alle Tugenden der Zelda-Saga und beeindruckt mit gelungener Technik und tollen Ideen.

Wirtschaftssimulationen existieren auch im Jahr 2016 noch. In Kalypso Medias Aufbauspiel Project Highrise ziehen Spieler ihren eigenen Wolkenkratzer hoch. Je profitabler der stetig wachsende Bürokomplex ist, desto besser. Klingt trocken? Ist es in den ersten Minuten auch, entwickelt aber dank der erstklassig ineinandergreifenden Spielelemente schnell einen hohen Suchtfaktor.

Das Aufbauspiel Factorio war über vier Jahre in der Entwicklung und schlug Anfang 2016 endlich bei Steam auf. Worum es geht? Um den Aufbau eines möglichst reibungslos funktionierenden Industriekomplexes auf einem fremden Planeten. Ähnlich wie in Project Highrise wächst die einstmals kleine Anlage schnell zu einer gewaltigen Stadt heran, die immer mehr Möglichkeiten zur Optimierung bietet.

Mit Stardew Valley lassen Spieler den Alltag einfach hinter sich. Ähnlich wie im Klassiker Harvest Moon bauen sie ihre eigene kleine Farm auf, kümmern sich um die Felder und stellen die eigenen Waren her. Stardew Valley ist herrlich entspannte Aufbaustrategie in idyllischer Atmosphäre. Hier vergehen die Stunden im Fluge.

Fünf lustige Teenager und eine Party, die gründlich danebengeht. Das Mystery-Abenteuer Oxenfree nimmt munter Anleihen bei klassischen Gruselfilmen und überrascht mit seiner fesselnden Geschichte und seinen gut ausgearbeiteten Charakteren. Das sehr gelungene Dialogsystem fördert mit den stets vorhandenen Auswahlmöglichkeiten die Identifizierung mit den Figuren. Diese Bindung sorgt dann in Kombination mit den teils unerwarteten Wendungen für manchen Gänsehautmoment.

Unheimlich geht es auch im Walking-Simulator Firewatch zu. Dieses Spiel dreht sich ebenfalls in erster Linie um seine Geschichte und um die Figuren. Spieler beginnen als Ranger Henry ihre Schicht im Yosemite-Nationalpark. Was sich wie ein lauer Job anhört, verwandelt sich mit jeder Minute mehr zu einem Mystery-Thriller. Die Dialoge zwischen Henry und seiner Vorgesetzten Delilah strotzen vor Emotionen und so zieht einen Firewatch schnell in seinen Bann.

In diesem Spiel pocht das Herz der Neunziger. In den ersten Spielstunden erinnert es stark an Sportfilme wie Karate Kid. Allerdings handelt es sich bei Punch Club um einen geschickten Rollenspielmix, in dem Spieler ihren Helden trainieren, ernähren und in Kämpfen antreten lassen. Im Verlauf kommt es vor allem auf geschicktes Item-Management an.

Inside, der inoffizielle Nachfolger des überaus erfolgreichen Indie-Spiels Limbo, erhielt bereits in der jüngeren Vergangenheit unzählige Preise. Entwickler Playdead hält an seiner bewährten Rezeptur fest: Spieler steuern erneut einen kleinen Jungen durch eine finstere Schwarz-Weiss-Welt und müssen in dem dystopischen Puzzle-Plattformer irgendwie überleben.

Das kleine Fadenmännchen Yarny berührte 2016 die Herzen der Spieler. Mit ihm durchlebte man die Erinnerungen einer alten Dame und liess ihre Geschichte noch einmal Revue passieren. Unravel gehörte zu den liebenswerten Überraschungen des vergangenen Jahres und überzeugt mit ganz viel Gefühl und einer überaus stimmigen Technik.

Das Unterwasserabenteuer Abzu mäandert zwischen Videospiel und digitaler Kunst. Kein Wunder, denn das bildgewaltige Erlebnis stammt von Giant Squid, den Machern von Flower und Journey. Zugegeben, die Tauchfahrt mag kurz sein und wenig Spieltiefe bieten, atmosphärisch steckt Abzu aber viele Vollpreisspiele problemlos in die Tasche. Für Freunde der etwas anderen Videospielerfahrung!

Dieses Spiel ist ein virtueller LSD-Trip. Als silberner Techno-Käfer rasen Spieler durch psychedelische Fantasy-Welten. Nicht nur, dass einen Thumper mit seinem enorm hohen Tempo fast schon überrollt, es erfordert auch flinke Reaktionen. Besitzer der PlayStation VR müssen diesen legalen Drogenrausch unbedingt ausprobieren. Thumper gehört zu den besten VR-Games auf dem Markt.

Das von Kult-Designer Jonathan Blow – bekannt durch das Geschicklichkeitsspiel Braid – entwickelte Knobelspiel The Witness schlägt in eine ähnliche Kerbe wie Abzu. Auch hier geht es vorrangig um das Erforschen einer fremden, wunderschönen Spielwelt. Jedoch würzt The Witness diese Tour mit enorm knackigen Logikaufgaben. Nur wenn der Spieler diese löst, erfährt er auch, was auf der kleinen Insel passiert ist.

Enter the Gungeon ist bunt, laut und irgendwie gar nicht das, was man von einem Dungeon-Crawler erwartet. Wer auf gemütliches Erforschen finsterer Gewölbe hofft, wird schwer enttäuscht. Enter the Gungeon entpuppt sich nämlich als Mischung aus Gewölbeabenteuer und «Bullet-Hell» in bester Spielhallentradition. Und genau deshalb ist es so empfehlenswert.

Jeder kennt es: In normalen Shootern gibt das Spiel das Tempo vor. Superhot ist anders. Nur wenn sich der Spieler bewegt, agieren auch die Widersacher. So entsteht eine ungewöhnliche und gleichermassen innovative Dynamik, in der Taktik und Chaos Hand in Hand gehen. Kein anderer Shooter spielt sich aktuell derart ungewöhnlich.