Twint und WeChat in der Schweiz vereint

Schulterschluss mit Tencent

Schulterschluss mit Tencent

Um das Projekt verwirklichen zu können, musste auch der WeChat-Entwickler Tencent mitmachen und der Scanner-Funktion in der App ein Update verpassen. Der Schulterschluss mit einem der grössten IT-Unternehmen der Welt erwies sich aber als problemlos: «Hinter WeChat Pay steckt mit Tencent ein hochprofessioneller und dabei sehr agiler Tech-Gigant. Wir haben von der Zusammenarbeit immens profitiert – und mit unserem spezifischen Zahlungsverkehrs-Know-how punkten können», sagt Schluep.
«Mit der Integration von Alipay und WeChat Pay können chine­sische Kunden in der Schweiz wie zu Hause einkaufen»
Marc Schluep, Worldline Schweiz
Vorteilhaft war, dass Worldline selbst einige chinesische Angestellte hat. Zwar funktionierte die Projektkommunikation problemlos auf Englisch. Dennoch liessen sich einige Anliegen an Fachstellen, die sich in der Projektorganisation in zweiter Reihe befinden, zeitnah in chinesischer Sprache lösen. Dabei half auch, dass Worldline seit 2006 mit Union Pay sowie seit 2016 mit Alipay kooperiert und bereits Erfahrungen mit chinesischen Partnern gesammelt hat.
Gemeinsam konnte ein Service realisiert werden, der europaweit einzigartig ist: Der Verkäufer gibt am Terminal den zu zahlenden Betrag ein. Dieser wird mit einem QR-Code versehen. Der Konsument scannt den Code mit seinem Smartphone, prüft den Betrag und bestätigt die Zahlung. Dabei ist es gleichgültig, welche App der Konsument verwendet, sei es Alipay, Twint oder eben neu WeChat Pay. Der QR-Code ist mit allen Payment-Lösungen kompatibel.



Kommentare
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sirion
10.11.2019
Wie ist es aber in umgekehrter Richtung? Wie können die Schweizer mit Twint im Ausland bezahlen? Das ist ein interessanter Aspekt, aber ich glaube, zum heutigen Zeitpunkt lohnt sich der Aufwand, Twint im Ausland zu implementieren, nicht, angesichts der Tatsache dass es eine reine Schweizer Lösung ist und im Vergleich zum globalen Zahlungsverkehr gerade mal eine Handvoll Leute dies nutzen würden. So wie ich das sehe, braucht es ein extra Terminal an jeder Kasse. Ich glaube nicht, dass die ganze Welt ein solches Terminal installieren wird. Sollte es im Ausland ohne dieses Terminal gehen, sei die Frage erlaubt, warum geht es in der Schweiz nicht ohne dieses Twint-Terminal? Anfangs brauchte es einen speziellen “Beacon”, über den die App via Bluetooth kommunizierte - ein umständliches und ziemlich unzuverlässiges Verfahren das häufige Ausfälle hatte. Dies ist aber längst nicht mehr nötig, inzwischen können die normalen Kreditkartenterminals mit ihren grafikfähigen Displays QR-Codes anzeigen. Der Code wird mit der Twint-App fotografiert und schon ist der Betrag bezahlt. So dürfte auch die Bezahlung mit WeChat Pay funktionieren. Somit könnte der Twint-Bezahl-Code technisch auch auf jedes Terminal im Ausland integriert werden.