News 06.09.2004, 09:45 Uhr

Rückschlag für Microsofts Anti-Spam-Technologie

Führende Entwickler von Open-Source-Software haben Microsofts geplantem E-Mail-Authentifizierungsstandard eine Abfuhr erteilt.
Ende Juni reichte das Redmonder Softwarehaus ein neues Konzept zur Verminderung von Massenmails beim Standardisierungsgremium IETF ein. Die Technologie namens "Sender ID" prüft über Infos wie die IP-Adresse [1], ob eine Mail wirklich von dem vorgegebenen Absender stammt. Dadurch soll der Missbrauch mit Massenmails eingedämmt werden.
Die Benutzung von "Sender ID" wird für Dritthersteller kostenlos sein. Microsoft verlangt jedoch die Unterzeichnung einer Lizenz und hat "Sender ID" patentieren lassen. Dies stösst einigen bekannten Entwicklern von Open-Source-Software [2] sauer auf. So hat laut eWeek [3] der Hersteller der verbreiteten E-Mail-Serversoftware Sendmail seinen Unmut über Microsofts Lizenzpolitik geäussert. Sendmail werde "Sender ID" ohne Unterzeichnung der Lizenz gebrauchen. "Ich plane nicht, die Microsoft-Lizenz zu unterschreiben, da mir dies aus geschäftlicher Sicht überhaupt nichts bringt", so Sendmail-Chef Dave Anderson.
Auch die Apache Software Foundation (ASF) sträubt sich gegen die "Sender ID"-Lizenzpolitik. Die Gruppe ist der Meinung, dass die aktuelle Lizenz mit der Open-Source-Politik nicht vertragbar sei. Sie will deshalb die Technologie überhaupt nicht implementieren.



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