News 14.10.2016, 08:43 Uhr

Künstliche Intelligenz für Schweizer Onlineshops

Der Webdienstleister Arcmedia und ein Forschungsteam der Hochschule Luzern wollen bis Herbst 2017 eine auf maschinellem Lernen basierende Shop-Software auf den Markt bringen.
Warenkorbabbrüchen können Onlineshops nur mit immer ausgeklügelteren Suchfiltern und mehr Datenattributen entgegenwirken. Einen Hauch künstlicher Intelligenz für autonom arbeitende Vergleichsfilter wollen nun Informatiker der Hochschule Luzern und der Webdienstleister Arcmedia mit einer spannenden Software beisteuern.

Erweiterte Filter mit Intelligenz

Das Projekt mit dem Titel «Präferenzgesteuerte Produktsuche und Kundenprofilierung für E-Commerce-Anwendungen» (kurz «Prefcom»), soll Auswahlkriterien von Kunden selber gewichten und für optimierte Suchtreffer sowie Empfehlungen sorgen. Konkret kann die Software zum Beispiel eine Wohnung suchen, die sich auch etwas ausserhalb des gewünschten Quartiers befindet, aber ansonsten genau den gleichen Suchkriterien wie dem Mietpreis entspricht. «Ein Produkt gewinnt gegen ein anderes, wenn es in keinem Attribut schlechter und in mindestens einem besser ist», erklärt Roland Christen, technischer Leiter des Projekts.

Mehr exakte Treffer für Schweizer Onlineshops

Ein auf maschinellem Lernen basierender Algorithmus erkennt dabei Ähnlichkeiten von Produkten und bietet Alternativen an, zum Beispiel bei Autos mit ähnlichem Verbrauch oder bei Schmuck mit identischem Preis. Laut der Mitteilung des Forschungsteams ergäbe sich daraus vor allem ein Vorteil für kleinere Märkte wie in der Schweiz, in denen es weniger exakte Treffer gibt als in grösseren Ländern. Auch beim Datenschutz ermögliche die Lösung den Kunden aktuelle Empfehlungen wie «Sie haben sich das Produkt A angeschaut, vielleicht gefällt Ihnen Produkt B». «So können wir Produkte bewerben, die gerade erst auf den Markt gekommen sind», sagt Arcmedia-Geschäftsleiter Davide Cortese. 
Prefcom, das von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) unterstützt wird, soll gegen Herbst 2017 in die ersten Läden kommen. Ein Schmuckanbieter und ein Immobilienhändler hätten bereits angefragt. 

Autor(in) Simon Gröflin



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