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09.01.2014, 12:31 Uhr
Hackbare Zahnbürsten im Internet der Dinge
Von der Zahnbürste über den Kühlschrank bis zu tragbaren Gadgets: alles vereint sich zum Internet der Dinge. Die praktischen Netzwerk-Gadgets bringen aber auch Gefahren mit sich.
Als ob die Flut von Mails, SMS und anderen Nachrichten nicht reichen würde: Das Internet der Dinge verknüpft alle Ihre «smarten» Geräte und schickt Ihnen Nachrichten zu allen möglichen Informationen. Die Grundidee des Internet der Dinge ist ein Netzwerk, das alle Geräte des Alltags verknüpft und so das Leben erleichtert oder den Nutzer in einer Informationslawine erstickt.
Einige Anwendungen wie in Autos, Uhren oder Fitnessgeräten sind bei den Nutzern bereits sehr beliebt, andere stossen noch auf taube Ohren. An der CES 2014 versuchen diverse Hersteller, ihre Geräte an die Öffentlichkeit zu bringen. Belkin hat beispielsweise einen intelligenten Kochtopf entwickelt. Bei diesem können Temperatur und Kochzeit per Smartphone reguliert werden.
Ein weiteres System stammt von dem französischen Start-Up Sen.se. Diese haben ein Netzwerk entwickelt, das aus einem Hub und mehreren Bewegungssensoren besteht. Die Sensoren können an beliebige Dinge geklebt werden und senden Bewegungsdaten an den Hub. Ebenfalls aus Frankreich stammt Kolibree. Diese Netzwerk-Zahnbürste analysiert, wie gründlich der Benutzer seine Zähne putzt und sendet die Daten an ein Smartphone. Aus den Daten berechnet die App dann eine Punktzahl, die man mit Freunden, oder dem Zahnarzt teilen kann.
Vernetzte Geräte werden auch in vielen anderen Gebieten eingesetzt. Thermostate, Sportbekleidung und tragbare Gadgets wurden an der CES in grossen Mengen präsentiert. Ob die Nutzer jedoch mit dem scheinbar endlosen Datenstrom solcher Netzwerke etwas zu tun haben wollen ist offen.
Sicherheit und Privatsphäre
Die Flut neu gesammelter Daten stellt Hersteller von vernetzten Geräten vor grosse Herausforderungen in Sachen Datenschutz und Privatsphäre. Marc Rogers, Analyst für die Sicherheitsunternehmung Lookout gibt sich gegenüber der BBC besorgt. «Diese Technologien gehören zu den intimsten, die wir je hatten». Die Industrie müsse sich von Anfang an auf die Privatsphäre der Nutzer konzentrieren und den Datenschutz prioritär behandeln. Jeff Hagins von Smart Things schliesst sich dem an. «Es gibt die Tendenz, dass Unternehmen die Nutzerdaten einfach in ihre Cloud laden». Dem Nutzer werde dabei kaum eine Möglichkeit gelassen, dies zu unterbinden oder alternative Speichermethoden zu wählen.
Für Maureen Ohlhausen, Beauftragte der US-Handelskommission steht der Ruf der Technologie auf dem Spiel, sollten sich Unternehmen nicht besser um die Nutzerdaten kümmern. «Es ist zentral, dass Unternehmen die Teil der Internets der Dinge sein wollen, die Privatsphäre Ihrer Nutzer um jeden Preis schützen. So wird verhindert, dass die Technologie bereits in ihrer Startzeit in Verruf gerät».
Auch vor Hacker-Angriffen müsse die Technologie besser geschützt werden. Viele vernetzte Geräte werden ohne jeglichen Sicherheitsmassnahmen an Netzwerke angeschlossen. Bei harmlosen Geräten wird sich der Schaden in Grenzen halten. Bei heikleren Anwendungen wie Steuerungselementen für Kraftwerke oder medizinischen Apparaturen besteht ein grösseres Gefahrenpotenzial.
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