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19.03.2015, 10:25 Uhr
Datenverschlüsselung für Laien: Lösung ist unterwegs
Der gläserne Internetbenutzer ist in aller Munde. Die eigenen Daten zu verschlüsseln, ist den meisten aber zu kompliziert. Das Fraunhofer-Institut will Abhilfe schaffen.
Anlässlich der Computermesse CeBIT in Hannover stellte das Fraunhofer-Institut für sichere Informationstechnologie eine neue Software zur Verschlüsslung von Daten vor. Diese ist das Resultat des Projekts «Volksverschlüsselung».
Primärer Anspruch des Instituts ist es, die Anwendung der Software «laientauglich» zu halten. Damit soll es auch technisch weniger bewanderten Benutzern möglich sein, ohne grossen Aufwand ihre Daten zu verschlüsseln und so vor fremden Einblicken zu schützen.
Das sei bis anhin so nicht möglich gewesen, sagt der Projektleiter Michael Herfert. Die Anwendung von Verschlüsselungs-Software sei für Laien zu kompliziert gewesen. Aus diesem Grund wurde häufig auf Schutzmassnahmen verzichtet, was dazu geführt hat, dass Benutzer dem Internet unfreiwillig sensible Daten anvertraut haben.
Das auf dem S/MIME-Standard basierende Programm soll in der Lage sein zu erkennen, welche Daten und Anwendungen auf dem PC auf diese Weise verschlüsselt werden können. Anschliessend erzeuge es dann auch gleich ein entsprechendes Schlüsselpaar. Der öffentliche Schlüssel werde vorerst noch auf einem Hochsicherheitsserver in den Räumlichkeiten des Instituts gespeichert. Später sollen dann andere Anbieter solcher Dienste mit ins Boot geholt werden, um Dezentralisation zu schaffen.
Open-Source-Code für individuelle Ansprüche
Zudem plant das Institut, die Software als Open-Source-Lösung zur Verfügung zu stellen. Sofern man die bestehenden Schnittstellen einhält, soll es Programmierern möglich sein, eine eigene, abgeänderte Variante der Software zu entwickeln. Die «Volksverschlüsselung» lebe von der Quantität und Qualität der beteiligten Parteien.
Aktuell soll sich das Projekt aber erst in einer Alpha-Phase befinden. Unterstützt werden aktuell Outlook, Thunderbird sowie der Internet Explorer, Chrome und Firefox. Nach Windows plane man, die Software auch für mobile Betriebssysteme kompatibel zu machen.
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Pretty Easy Privacy - das CCC-Projekt
Pretty Easy Privacy
Bereits vor einem halben Jahr wurde ein ähnliches Projekt vorgestellt. Volker Birk vom Schweizer Zweig des Chaos Computer Clubs (CCC) präsentierte die Software «Pretty Easy Privacy». Ziel dieser Software ist es auch, dass Laien ohne vertiefte Kenntnisse in der Lage sein sollen, ihre Daten verschlüsseln zu können.
Bei Pretty Easy Privacy steht die Kommunikation im Vordergrund. Nachrichten via E-Mail, SMS oder Smartphone-Messenger sollen für Aussenstehende nicht mehr einsehbar sein.
Ist PEP erst installiert, sucht die Anwendung nach vorhandenen Verschlüsselungen. Findet es keine, erstellt es automatisch eine eigene Verschlüsselung, basierend auf GnuPGP oder NetPGP (iOS). Will der Benutzer eine Nachricht versenden, sucht das Programm nach den öffentlichen Schlüsseln des gewählten Empfängers, um die Nachricht auf sicherem Weg von A nach B zu senden.
Finanziert wird das Projekt zum grössten Teil mittels Akquisitionen auf der Crowdfunding-Plattform indiegogo.com.
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