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13.09.2018, 08:21 Uhr
Verschwörungstheorien auf Twitter sehr beliebt
Forscher raten, Gesundheitsbehörden sollen gleichen Kanal zur Aufklärung verwenden.
Über Twitter verbreitete Verschwörungstheorien enthalten meist viele rhetorische Fragen und mehr Behauptungen mit ausdrücklichen Verweisen auf Obrigkeiten. Tweets, die Verschwörungstheorien propagieren, werden zudem oft über ein dezentralisiertes Netzwerk publiziert. Das zeigt eine aktuelle Studie von Forschern der University of Winchester.
Mit Fakten entgegnen
Die Forscher haben den Einfluss von Twitter zur Verbreitung oder Entlarvung von Verschwörungstheorien in Zusammenhang mit dem Ausbruch des Zika-Virus in den Jahren 2015 und 2016 untersucht. Dabei analysierten sie den Inhalt von mehr als 25'000 Tweets und die Merkmale der sozialen Netzwerke, die für die Verbreitung verwendet wurden.
«Obwohl Verschwörungstheorien nichts Neues sind, hat das Aufkommen sozialer Medien einen Kanal für eine schnellere Verbreitung von Gerüchten geschaffen. Öffentliche Gesundheitsbehörden könnten dazu beitragen, Ängste in der Bevölkerung zu lindern, indem dieselben Kanäle genutzt werden, um genauere und beruhigendere Botschaften zu vermitteln», erklärt Brenda K. Wiederhold vom Interactive Media Institute, San Diego.
Zentraler Knotenpunkt
«Ein wichtiges Merkmal jeder Netzwerkstruktur ist ihr Zentralisierungsgrad und für diesen Faktor kann man einen Unterschied zwischen dem Verbreiter und dem Enthüller erwarten. Verschwörungstheorien werden im Allgemeinen als Gegenerzählungen angesehen, die im Gegensatz zu offiziellen oder Mainstream-Berichten auftreten, und diese Theorien existieren im Allgemeinen in vielen konkurrierenden Varianten», erklären die Studienautoren.
Demnach können «verschwörungstheoretische Netzwerke einige zentrale Knoten haben, die als Vermittlungsstelle für viele verschiedene konkurrierende Verdächtigungen agieren». Deshalb nehmen die Forscher an, dass «aufgrund dieser Tendenz Netzwerke von Propagandisten zentralisierter sein könnten als solche von Entlarvern». Hier geht es zum Paper «Propagating and Debunking Conspiracy Theories on Twitter During the 2015-2016 Zika Virus Outbreak».
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