News 30.09.2015, 09:32 Uhr

Displays machen kurzsichtig

Immer mehr Kinder sind kurzsichtig - offenbar spielt auch die Zeit vor dem Bildschirm eine wichtige Rolle.
(nachbearbeitet) Augenärzte warnen vor einem deutlichen Anstieg von Kurzsichtigkeit bei Kindern. Wie die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (PDF) mitteilte, sei das Phänomen vor allem im asiatischen Raum zu beobachten - aber auch hierzulande gäbe es immer mehr Betroffene.
«Die Gründe sind vermutlich veränderte Spiel- und Freizeitaktivitäten mit vermehrter Nutzung von Smartphones und Tablets, verbunden mit intensivem Lernverhalten in Räumen, die wenig Tageslicht bieten», so Wolf Lagrèze, Leitender Arzt der Sektion Neuroophthalmologie, Kinderophthalmologie und Schielbehandlung der Universitätsaugenklinik Freiburg.

Spielplatz statt Smartphone

Um diesem Trend entgegenzuwirken, empfiehlt Lagrèze, vor allem den Umgang mit Smartphones & Co. zu überdenken: «Die Nutzung erfordert eine Nahsicht und findet häufig in Innenräumen statt - zwei Faktoren, die Kurzsichtigkeit fördern können», erläutert Lagrèze. Eltern müssten daher das Online-Verhalten ihrer Kinder strenger kontrollieren und gegebenenfalls dosieren, indem sie Alternativen ermöglichen. Gemäss Studien sind bereits Dreijährige am Tablet - ab 12 Jahren haben bereits 97 Prozent aller Kinder ein Smartphone.
Darüber hinaus sollten sich Kinder mindestens zwei Stunden pro Tag im Freien aufhalten, rät Lagrèze - denn Tageslicht schütze vor Brillenbedürftigkeit. «Zusammengefasst lautet die wichtigste Empfehlung: mehr Spielplatz, weniger Smartphone», so der Mediziner.



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