Smart Speaker: Wie geht es mit der neuen Technik weiter?

Manche Geräte mit Sprachsteuerung sind durchaus erschwinglich

Insgesamt seien Sprachassistenten laut Brauer schon deutlich im Alltag angekommen, was generell zu einer höheren Akzeptanz der Technik geführt habe. «Anfangs waren Smart Speaker ein Gadget für technisch versierte Nutzer», sagt er. «Nicht zuletzt aber auch aufgrund günstiger Anschaffungspreise von 30 oder 40 Euro finden die Geräte ihren Weg in viele Haushalte.»
«Es gibt eine grosse Gruppe von Verbrauchern, die Smart Speakern sehr skeptisch gegenüberstehen, was vor allem mit dem Datenschutz zu tun haben dürfte», sagt Müller. Hinzu komme, dass viele Verbraucher für sich keinen Nutzwert in den vernetzten Boxen erkennen würden.
Aber auch mangelndes Vertrauen in die Technik kann zur Ablehnung führen, wenn etwa von Smart Speakern berichtet wird, die sich selbstständig aktiviert haben.
Derartige Bedenken hält Müller aber für kaum begründet. Die Geräte seien im Normalfall immer auf Empfang und warteten auf das Aktivierungswort, erst dann starte die Aufzeichnung, sagt er: «Ungewolltes Aktivieren dürfte in der Praxis kein grosses Problem sein.» Bei komplexeren Fragen könne es jedoch sein, dass der Sprachassistent kein Ergebnis liefere.

Was gesucht wurde, kann schnell gelöscht werden

Timo Brauer sieht die Technik an Grenzen kommen, wenn ein Smart Speaker von mehreren Nutzern, also beispielsweise einer ganzen Familie, Sprachbefehle erhält. «Das funktioniert nicht zuverlässig und es ist dann auch nicht möglich, beispielsweise auf verschiedene Streamingkonten zuzugreifen, sodass jeder seine Playlist auf Zuruf abspielen kann.»
Das Löschen von Suchanfragen ist den Experten zufolge bei allen gängigen Sprachassistenten mit wenigen Klicks möglich. Zudem gebe es bei Amazon und Google die Option, alle Sprachaufnahmen nach einem selbst einstellbaren Zeitraum automatisch löschen zu lassen, so Brauer.

Erst grosse Begeisterung - aber wie geht's weiter?

Die Begeisterung für die schlauen Lautsprecher scheint nach anfänglicher Euphorie etwas abgekühlt zu sein. Zahlen des Branchenverbands «GFU Consumer & Home Electronics» zufolge sind die Verkäufe im Bereich Smart Audio rückläufig. «Nach einem Peak mit 1,9 Millionen verkaufter Geräte im Jahr 2019 waren es 2020 und 2021 nur noch rund 1,5 Millionen», sagt Roland Stehle von der GFU.
Die Gründe hierfür seien vielschichtig und könnten neben einer allgemeinen Sättigung auch mit dem insgesamt sehr zersplitterten Smarthome-Markt zusammenhängen, so Stehle. Dort fehle nach wie vor ein einheitlicher Standard, was es für den Endverbraucher erschwere, sich zu orientieren.



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