Home Office erhöht Möglichkeiten
06.04.2020, 09:51 Uhr
Europol warnt vor Zunahme der Cyberkriminalität
Wer kann, arbeitet gerade im Home Office. Cyberkriminelle machen sich dies zunutze. Die Heimarbeit erhöht die Anzahl der potenziellen Ziele für Phishing, gefälschte Webseiten und Co., warnt Europol und mahnt zur gesteigerten Achtsamkeit.
Gefälschte Websites, Datenklau und Erpresser-Software: In der Coronakrise nimmt die Cyberkriminalität nach Erkenntnissen der europäischen Polizeibehörde Europol stark zu. «Angesichts einer Rekordzahl potenzieller Opfer in der Europäischen Union, die wegen der Pandemie zu Hause bleiben und dort Onlinedienste nutzen, haben sich Möglichkeiten für Cyberkriminelle vervielfacht, Schwachstellen und neue Gelegenheiten auszunutzen», mahnte Europol am Freitag in Den Haag.
Eine grosse Gefahr bestehe in dieser Situation auch darin, dass der Kindesmissbrauch mithilfe des Internets zunimmt, sagte Europol-Direktorin Catherine de Bolle zur Vorlage eines neuen Lageberichts ihrer Behörde. «Europol stellt in dieser schwierigen Situation Ressourcen bereit, um Mitgliedsstaaten bei der Bekämpfung von Verbrechen zu unterstützen, für die das Internet benutzt wird.»
Phishing, gefälschte Webseiten und Co.
Die Polizeibehörde warnt darin unter anderem vor dem sogenannten Phishing. Dabei versuchen Täter etwa mithilfe gefälschter Websites, E-Mails oder SMS, an persönliche Daten von Internetnutzern zu kommen, um deren Konten zu plündern. Zudem gebe es Anzeichen für eine Zunahme von Ransomware-Attacken, wobei ganze Computersysteme gestört oder lahmgelegt werden, um Lösegeld zu erpressen.
Kriminelle Organisationen sowie einige Staaten und staatlich unterstützte Akteure versuchten, die Coronakrise für ihre «geopolitischen Interessen zu missbrauchen, oft indem sie die Glaubwürdigkeit der EU und deren Partner bestreiten». Welche Staaten damit konkret gemeint sind, erwähnt der Bericht nicht.
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