Report
17.09.2021, 07:40 Uhr
Deutlicher Anstieg bei Cyber-Bedrohungen im ersten Halbjahr 2021
Der Sicherheitsspezialist Trend Micro blockierte im ersten Halbjahr 2021 knapp 41 Milliarden Cyber-Bedrohungen – fast anderthalbmal so viel wie im Vorjahr.
Die Berichte über Cyberattacken auf Unternehmen, Behörden und andere Organisation häufen sich derzeit. Mit der Corona-Pandemie wurden Hackergruppen nochmals aktiver. Das spürten auch IT-Sicherheitsspezialisten wie Trend Micro. Im «2021 Midyear Security Roundup» berichtet das japanische Unternehmen von knapp 41 Milliarden Cyber-Bedrohungen, die im ersten Halbjahr blockiert wurden. Den Angaben zufolge handelt es sich dabei um E-Mail-Bedrohungen, sowie bösartige Dateien und URLs. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspreche dies unter dem Strich einem Anstieg von 47 Prozent, schreibt das Unternehmen.
Laut Trend Micro blieb Ransomware auch in der ersten Jahreshälfte die grösste Cyber-Bedrohung. Hacker hätten auf namhafte Unternehmen abgezielt und häufig auch mit Dritten zusammengearbeitet, um sich Zugang zu den Netzwerken ihrer Opfer zu verschaffen. Wie die Auswertung zeigt, war der Bankensektor davon überproportional stark betroffen. In der ersten Jahreshälfte verzeichnete dieser einen Anstieg bei den Ransomware-Angriffen um satte 1318 Prozent gegenüber 2020. Die Ransomware-Familien WannaCry und Locky wurden dabei jeweils am häufigsten eingesetzt, wie die Auswertung zeigt.
Erpressungstrojaner seien zwar eine der grössten Bedrohungen gewesen, aber nicht die einzige, schreibt Trend Micro weiter. Auch Business-E-Mail-Compromise-Angriffe (BEC) hätten zugenommen, und zwar um vier Prozent. Die Sicherheitsexperten mutmassen, dass dies auf neue Angriffsmöglichkeiten im Zuge der Corona-Pandemie zurückzuführen sein könnte. Weiter waren Kryptowährungs-Miner die am häufigsten entdeckte Malware – noch vor WannaCry und Web-Shells.
Insgesamt stiess das japanische Unternehmen zudem laut eigenen Angaben auf 164 bösartige Apps, die in Zusammenhang mit Betrugsversuchen rund um Covid-19 standen. Mehr als die Hälfte davon hätte sich als TikTok ausgegeben. Leicht rückläufig gewesen sei letztlich die Zahl der Software-Schwachstellen. Die Zero-Day-Initiative von Trend Micro habe im ersten Halbjahr 770 Sicherheitslücken entdeckt – zwei Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
«Um Cyberrisken zu reduzieren, müssen Unternehmen zunächst das Ausmass, die Komplexität und die spezifischen Merkmale der Bedrohungslandschaft verstehen», wird Richard Werner, Business Consultant bei Trend Micro, in der einer Mitteilung zum Halbjahresbericht zitiert. Dieser solle hierfür wichtige Details liefern.
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