News 15.07.2013, 10:46 Uhr

Der Kreml bestellt Schreibmaschinen

Der Kreml setzt offenbar, aufgeschreckt durch jüngste NSA-Enthüllungen, wieder auf Schreibmaschinen, um die wichtigsten Geheimdokumente nur noch physisch zu archivieren.
Einigen inländischen Nachrichtenkreisen zufolge hat eine russische Staatsbehörde, die mit Sicherheit im Umgang mit Kontakten des Kremls vertraut ist, angegeben, wieder auf alte Schreibmaschinen zurückzugreifen. Grund für die Rückkehr zu Low-Tech könnten jüngste Enthüllungen rund um NSA und Wikileaks-Dokumente im Zusammenhang mit der Sowjetunion sein. 
Computer würden nicht mehr als sicher betrachtet, äusserte sich ein Sprecher des russischen Geheimdienstes gegenüber der regierungsnahen Zeitung «Iswestia». Mit Maschinenschrift liesse sich anhand kleinster Schriftbildunterschiede auch schneller zurückverfolgen, auf welcher Maschine getippt wurde. 
Auf jeden Fall hat sich der Kreml bereits eine Grossladung Schreibmaschinen bestellt. Engaget schreibt, die bestellten Farbbänder seien von der Marke Triumph Adler TWEN 180. Die Maschinen sind es demnach auch. 
Der russische Geheimdienst FSO betätigte gegenüber der russischen Zeitung Iswetia am Donnerstag, dass die Rückkehr von der Festplatte zum Papier nach den Skandalen über die Wikileaks- und NSA-Enthüllungen erfolgten: Edward Snowden habe unter anderem auch enthüllt, dass vor vier Jahren britische Spione während eines G-20-Treffens vor vier Jahren den damaligen russischen Präsidenten Medwedew abgehört haben sollen.

Autor(in) Simon Gröflin



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