Trend in der Schweiz 04.01.2023, 09:35 Uhr

Cyber-Gefahr steigt, besonders Cyber-Erpressung eskaliert

Mehr als 34'000 Meldungen über Cybervorfälle sind im Jahr 2022 beim NCSC eingegangen. Das sind gut 58 Prozent mehr als im Jahr davor.
Durchschnittlich gingen 2022 wöchentlich gut 660 Meldungen beim NCSC ein
(Quelle: NCSC)
Auch im Jahr 2022 erhöhte sich die Gesamtzahl der Meldungen zu Cybervorfällen, die beim Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) eingegangen sind, deutlich. Mit insgesamt 34'393 Meldungen war im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von rund 58 Prozent zu verzeichnen.
Zwar ist dies nicht mehr eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr wie 2021, als 21’714 Meldungen beim NCSC eingingen. Aber in absoluten Zahlen ist die Steigerung 2022 mit einem Plus von 12'679 Meldungen dennoch höher als im Jahr zuvor, als eine Zunahme von 10'881 Meldungen zwischen 2020 und 2021 verzeichnet wurde.
Gemäss NCSC ist dies einerseits der steigenden Bekanntheit des NCSC und seinem Meldeformular zuzuschreiben. Die erneute grosse Zunahme habe andererseits auch andere Ursachen, wie das Zentrum in einem Blogbeitrag schreibt.

Angebliche Drohmails nehmen dramatisch zu

Wie das NCSC berichtet, spielten im Vorjahr angebliche Drohmails von Strafverfolgungsbehörden beim Meldeeingang, sogenannte Fake-Extortion-E-Mails, noch eine geringe Rolle. Das NCSC führte für diesen Betrugstyp nicht einmal eine spezielle Kategorie, sondern fasste die Meldungen unter der Rubrik «allgemeiner Betrug» zusammen. In diesen Drohmails wird etwa behauptet, dass die angeschriebene Person eines massiven Fehlverhaltens (typischerweise in Zusammenhang mit Kinderpornographie) überführt worden sei und die Anklage gegen sie nur durch eine Geldzahlung fallengelassen werden könne.
Am Ende des Jahres 2021 schwappte laut NCSC die Welle von Frankreich in die Romandie und kurz darauf auch in die Deutschschweiz. Dies veranlasste das NCSC eigenen Angaben zufolge, die neue Rubrik «Fake-Extortion» im Januar 2022 einzuführen, welche schon von Beginn weg zu der Kategorie mit den meisten Hinweisen gehörte.
So erstaune es wenig, dass auch für die Rekordwoche 36, in der mit 954 Meldungen der höchste Eingang im Jahr 2022 verzeichnet wurde, die angeblichen Drohmails der Polizei mit insgesamt 418 Hinweisen den grössten Anteil hatten, schreibt das NCSC. Insgesamt fielen im Jahr 2022 über 10'000 Meldungen in diese Kategorie. Dies entspricht etwa einem Drittel des Gesamtmeldeeingangs.



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