Rund 7,1 Millionen Angriffe finden täglich auf Mitarbeiter im Home Office statt

Eset hat seinen Threat Report für das dritte Quartal 2020 veröffentlicht. Die Sicherheitsforscher kommen zum Schluss, dass sich Cyberkriminelle auf Angriffe auf das Home Office spezialisiert haben.

Hauptziel bleibt auch im dritten Quartal das Remote-Desktop-Protokoll (RDP). Rund 7,1 Millionen Angriffe finden täglich auf Heimarbeiter im DACH-Raum statt, was einem Anstieg von rund 390 Prozent seit März 2020 entspricht.

Laut einer Eset-Umfrage bei deutschen Unternehmen im Sommer setzen 26 Prozent ihrer Mitarbeiter im Home Office ganz oder teilweise private Hardware ein (21 % meist mit privater Hardware, 5 % nur mit privater Hardware).

«Unsere eigenen Umfragen über die Veränderung der Arbeitswelt durch die Corona-Pandemie zeigen, dass rund ein Viertel aller Unternehmen in Deutschland ihre Mitarbeiter zumindest teilweise mit privater Hardware ins Firmen-Netzwerk lässt. Das ist fatal, denn diese Schatten-IT macht die Infrastruktur für Cyberkriminelle offen wie ein Scheunentor», erklärt Michael Schröder, Security Business Strategy Manager DACH bei Eset.

Android-Banking-Malware mit beunruhigenden Zuwächsen

Ausserdem nehmen Angriffe mit Android-Banking-Malware im dritten Quartal «rasant» zu, wie Eset in einer Mitteilung weiter schreibt. Das Schadprogramm Cerberus, seit Juni 2019 bekannt, zielt auf den Diebstahl von Banking-Daten. Nachdem die Hacker-Gruppe hinter Cerberus aufgespalten wurde, wurde der Quellcode im August 2020 kostenlos im Internet veröffentlicht, so Eset. Seitdem kann jeder die Malware verwenden. Seit diesem Zeitpunkt stiegen die Angriffsversuche «rasant» an, schreiben die Sicherheitsforscher.

Des Weiteren sind Kryptominer wieder im Trend. Nachdem der Wechselkurs für die Kryptowährung Bitcoin wieder nach oben geklettert ist, setzen Angreifer wieder verstärkt auf Kryptominer, welche im Hintergrund heimlich Kryptowährungen schürfen. Mit dem Aufkommen der Corona-Pandemie hatte die Aktivität dieser Malware abgenommen; seit August 2020 kam sie wieder in Fahrt.