Erste Bilanz 26.03.2021, 15:50 Uhr

Zürich: Digitales Rufbus-Angebot erfolgreich gestartet

Mit Pikmi ging letztes Jahr Zürichs erstes «On-Demand-Ridepooling»-Angebot an den Start. Laut den VBZ erfüllte die Nachfrage in den ersten Monaten – trotz schwierigem Umfeld – die Erwartungen.
Das digitale Rufbus-Angebot Pikmi soll neue Verbindungen sowie kurze Wege zum ÖV ermöglichen
(Quelle: VBZ)
Im November 2020 haben die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) gemeinsam mit der Dienstabteilung Verkehr und dem Tiefbauamt der Stadt Zürich im Rahmen eines 18-monatigen Pilotprojekts erstmals ein nachfragegesteuertes ÖV-Angebot in der Stadt Zürich lanciert. Mit dem flexiblen Konzept wollen die VBZ laut eigenen Angaben auf die ver­änder­ten Nutzungsgewohnheiten reagieren und ein kundenfreundliches Angebot bereitstellen. Zudem soll der Pilotbetrieb aufzeigen, inwiefern sich der ÖV mit neuen Ansätzen effizienter be­trei­ben lässt.
Das Angebot nennt sich Pikmi, die Kleinbusse stehen jeden Abend zwischen 20 und 24 Uhr im Einsatz. Das Betriebsgebiet schliesst laut Angaben der VBZ nebst den Zürcher Quartieren Altstetten und Albisrieden ebenfalls die Verkehrsknoten Triemli und Hardplatz ein. Inner­halb dieses Gebietes soll Pikmi neue Verbindungen sowie kurze Wege zum ÖV ermöglichen. Gebucht wird über die dazugehörige Pikmi-App. Und weil der Abend­bus in den ÖV-Zonentarif inte­griert ist, müssen Fahr­gäste auch kein zusätzliches Ticket für die Fahrt lösen.

Knapp 3000 Nutzerinnen und Nutzer

Nun liefern die VBZ erstmals Eckdaten, wie das Angebot in den ersten Monaten der Pilotphase bei der Bevölkerung angekommen ist. Den Angaben zufolge meldeten sich bis Mitte März 2918 Kundinnen und Kunden bei Pikmi an. Rund 280 davon seien regelmässige Nutzerinnen und Nutzer mit mehr als fünf absolvierten Fahrten. Am meisten Fahrgäste wurden mit den Kleinbussen angeblich zwischen Weihnachten und Silvester sowie zwischen dem 11. und 17. Februar transportiert. Die grösste Nachfrage hätten die VBZ in der Silvesternacht verzeichnet, als 124 Personen das Angebot nutzten. Insgesamt wurden in den ersten Monaten pro Abend durchschnittlich 50 bis 60 Fahrgäste mit Pikmi befördert. Am Wochenende, also freitags und samstags, waren es mit 90 bis 100 Personen jeweils noch etwas mehr.
Und laut Communiqué steigen die meisten Fahrgäste am Bahnhof Altstetten ein oder aus. Etwa jede fünfte Pikmi-Fahrt starte oder ende dort. Unter den häufig genutzten Haltestellen befinden sich zudem der Albisriederplatz, der Lindenplatz und der Farbhof. Daraus schliessen die VBZ, dass Pikmi oft als Teil einer Reise mit verschiedenen öffentlichen Verkehrsmitteln genutzt wird. Häufiger Start- und Zielpunkt von Pikmi sei ausserdem das Gebiet um das Stadtspital Triemli. Dort hätten in Absprache mit dem Spital attraktiv gelegene Einstiegs­punkte für die Angestellten definiert werden können.

Ziele mehrheitlich erfüllt

Die VBZ schreiben schliesslich, dass die Zielsetzung für die Nachfrage in den ersten beiden Monaten in einem schwierigen Umfeld erfüllt werden konnte. Allerdings liege die Nachfrageentwicklung seither leicht unter den Wachstumszielen. «Es wird spannend zu beobachten, wie der Verlauf der Corona-Pandemie und kommende Locker­ungs­schritte die Entwicklung der Nachfrage zukünftig beein­flussen wer­den», schreibt das Unternehmen hierzu.
Insgesamt sei die Idee von Pikmi innerhalb der Bevölkerung gut aufgenommen worden, heisst es weiter. Das flexible Konzept finde viel Zuspruch und auch die App des Technologiepartners ViaVan sowie die eingesetzten Fahrzeuge des Partners Mobility würden gut bewertet. Erklärungsbedarf identifizierten die VBZ aufgrund von Rückmeldungen allerdings bei der Funktionsweise des Angebots – insbesondere beim Zusammenfassen von Fahrten, dem «Ridepooling», sowie bei der damit einhergehenden Änderung des Fahrtweges oder der Ankunftszeit. Nun dauert der Pilotbetrieb laut Mitteilung noch bis im April 2022. Das Angebot und die App sollen dabei laufend optimiert werden.



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