Auf Anfang 2022
24.11.2021, 11:00 Uhr
Schweizer Armee erhält ein Cyberbataillon
Zur Stärkung der Cyberabwehr kann die Schweizer Armee ab Anfang des nächsten Jahres ein Cyberbataillon bilden. Das hat der Bundesrat am Mittwoch beschlossen.
Um die komplexen Herausforderungen im Bereich Cyber in Zukunft besser bewältigen zu können, kann die Schweizer Armee per 1. Januar 2022 ein Cyberbataillon bilden. Das hat der Bundesrat an seiner Sitzung vom Mittwoch beschlossen. Bestehen wird die neue Einheit aus Armeeangehörigen, die aufgrund ihrer zivilen beruflichen oder akademischen Tätigkeit über die notwendige Erfahrung verfügen, wie es in einer Mitteilung dazu heisst. Insgesamt, so das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), werde das Bataillon ein «wichtiger Bestandteil des zukünftigen Kommandos Cyber sein». Zu diesem soll ab Anfang 2024 die heutige Führungsunterstützungsbasis (FUB) weiterentwickelt werden.
Die Armee bietet bereits seit 2018 jungen Talenten aus dem Cyberbereich die Möglichkeit, als Hauptteil ihrer militärischen Grundausbildung einen 40-wöchigen Cyberlehrgang zu absolvieren. Zusammen mit anderen Cyberspezialistinnen und -spezialisten aus der Miliz sollen diese Armeeangehörigen künftig im Cyberbataillon eingeteilt werden, schreibt das VBS weiter. Die Bildung der Einheit erfolge dabei durch die Umteilung von Armeeangehörigen aus bestehenden Cyberformationen. Diese sollen im Gegenzug aufgelöst werden. Der Armeebestand verändere sich dadurch nicht, schreibt das VBS.
Die Pläne zum Cyberbataillon hatte das Verteidigungsdepartement bereits Anfang September vorgestellt (unsere Schwesterzeitschrift Computerworld berichtete). Dass die IT-Systeme aufgrund der zunehmenden Bedrohung besser geschützt werden müssen – auch durch die Armee –, betonte Bundesrätin Viola Amherd bereits damals. Der Anstoss für eine Verstärkung kam ursprünglich aus dem Parlament, Anfang 2018 überwiesen die Räte eine Motion zur Schaffung einer Cybertruppe an den Bundesrat. Vorgesehen ist mit dem Ausbau im Bereich Cyber nun, dass der Bestand in der Miliz von heute 206 auf 575 Angehörige der Armee erhöht wird.
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