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14.06.2011, 08:59 Uhr
Währungsfonds staatlich gehackt?
Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist das Opfer einer schweren Cyberattacke geworden. Als Urheber wird nun ein Staat vermutet.
Die Hacker hatten angeblich E-Mails und weitere Dokumente von Servern des IWF stehlen können. Die Cyberattacke soll noch vor der Verhaftung des ehemaligen IWF-Direktors Dominique Strauss-Kahn stattgefunden haben, wurde aber erst letzte Woche bekannt gegeben.
Auch wenn noch sehr wenige gesicherte Erkenntnisse über den Verlauf des Angriffs und dessen Ausmass vorliegen, wird vermutet, dass wohl eine Regierung hinter der Attacke stecken muss. Anscheinend sei ein einzelner PC innerhalb des IWF ganz gezielt angegriffen worden. Wie Tom Kellerman, ein Sicherheitsexperte, der für den IWF gearbeitet hat und nun für die International Cyber Security Protection Alliance tätig ist, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sei der Angriff sehr gezielt und aufwendig gewesen. Er habe deshalb einem Staat eine «digitale Insider-Präsenz» verschafft.
Auch Graham Titherington, Sicherheitsexperte beim Marktforscher Ovum, stimmt der Theorie zu, dass wohl eine Nation hinter dem Hack steckt. Die Attacke habe enorme Ressourcen an Geld und Personal gekostet, meint er. «Nur Staaten und deren Geheimdienste verfügen über diese Art von Ressourcen, welche die Möglichkeiten von kriminellen Cybergangs übersteigen», meint Titherington. Zudem seien die Informationen, die beim IWF zu stehlen seien, hauptsächlich für andere Länder von Interesse.
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