News 29.01.2013, 18:09 Uhr

Neues Microsoft Office: Erster Eindruck

Am Dienstag lancierte Microsoft sein neues Office-Paket in zwei verschiedenen Varianten. An einer Demo erhielt PCtipp einen ersten Einblick in die Bürosuite.
Privatanwender wählen ab sofort zwischen zwei verschiedenen Office-Versionen: Ein Lizenzmodell mit einer Jahresgebühr (Office 365) und einer Vollversion zur lokalen Installation (Office 2013) mit einmalig zu entrichtendem Kaufpreis (Infos zu Preisen sowie Unterschieden).
Beide Varianten sind im Handel erhältlich und enthalten lediglich einen Lizenzschlüssel und keine DVD mehr. Das bedeutet, dass Anwender die nötigen Dateien herunterladen müssen, bevor die Installation gestartet werden kann. Das Besondere: Obwohl Office 365 Home Premium als «Bürosuite aus der Cloud» bezeichnet wird, benötigt sie eine lokale Installation. Via Internet werden lediglich sämtliche Änderungen an Dokumenten, persönliche Einstellungen etc. synchronisiert und auf bis zu fünf Geräten (Microsoft-Tablet, PC und Mac) verfügbar gemacht.
Eine Ausnahme ist «Office on Demand»: Wer ein gültiges Office-365-Abonnement besitzt, kann die vollen Funktionen auch auf PCs ohne lokale Installation nutzen. Für solche Fälle wird das benötigte Programm wie z.B. PowerPoint für den benötigten Zeitraum heruntergeladen und anschliessend wieder gelöscht. Alternativ dazu lassen sich die Office WebApps nutzen: Eine kostenlose Bürosuite mit stark eingeschränkter Funktionalität.
Die Oberfläche von Office 2013 bzw. Office 365 ist auf den ersten Blick mit älteren Versionen der Bürosuite identisch. Bloss Outlook wurde offensichtlich überarbeitet und bietet neu Vorschaufunktionen für Kalender, Kontakte und Aufgaben – sehr praktisch! Zudem lassen sich Informationen aus sozialen Netzwerken wie Facebook oder LinkedIn hinzufügen und bei jedem übereinstimmenden Kontakt abrufen. Darüber hinaus integriert Microsoft den kürzlich übernommenen Telefoniedienst Skype und ermöglicht so Anrufe (mit Office 365 bis zu 60 Minuten pro Monat kostenlos) oder die Nachrichtenübermittlung direkt aus Outlook.
Die Änderungen bei den restlichen Programmen liegen im Detail, haben es aber besonders bei Powerpoint in sich: Für Referent und Publikum (via Beamer) gibt's neu zwei verschiedene Ansichten: Ersterer sieht standardmässig seine Notizen zur Präsentation sowie die nächstfolgende Folie und hat darüber hinaus die Möglichkeit, mit Maus oder via Touchbildschirm Anmerkungen hinzuzufügen, während auf der Leinwand wie gehabt lediglich die Präsentation und die manuell hinzugefügen Infos zu sehen sind. Auch die neuen Übergänge beim Blättern von Folien machen einen richtig guten Eindruck und bringen ordentlich Abwechslung in Referate.
Excel bietet standardmässig Funktionen, für die in älteren Versionen (komplizierte) Formeln nötig waren. So erkennt das Programm beispielsweise automatisch Name und Vorname aus E-Mail-Adressen und stellt diese in weiteren Spalten dar. Mit Word lassen sich neu PDF-Dokumente öffnen und bearbeiten. Dabei übernimmt das Programm, zumindest in der Demonstration vom Dienstag, Formatierungen und Bilder fehlerfrei.
PCtipp meint: Die neue Bürosuite bietet neue, praktische Funktionen. Sie schränkt den Nutzerkreis allerdings stark ein, da sie mindestens Windows 7, Mac OS X 10.5 (Leopard), Windows Phone 7 oder ein Microsoft Tablet voraussetzt. Versionen für ältere Betriebssysteme oder mobile Geräte mit Android oder iOS gibt's derzeit nicht. Der offizielle Preis für eine Jahreslizenz von Office 365 ist mit 119 Franken fair angesetzt, da der Funktionsumfang der 659 Franken teuren Professional-Version von Office 2013 entspricht und im Gegensatz zur Einzelplatzversion auf fünf verschiedenen Geräten verwendet werden darf. Allerdings binden sich Anwender mit dem Abschluss: Sie müssen die Lizenz jährlich verlängern, wenn sie die Bürosuite weiternutzen möchten, erhalten dafür aber jedes Update (auch auf Office 2014 etc.) kostenlos. Wer nicht zwingend auf das im Mietvertrag enthaltene Mailprogramm Outlook angewiesen ist, kauft besser «Office Home and Student 2013» für offiziell 169 Franken oder installiert das kostenlose Libre Office.

Autor(in) Reto Vogt



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