News 04.12.2017, 09:33 Uhr

All IP: Jeder Sechste ärgert sich über Routerzwang

Nur 8 Prozent der Verbraucher wissen angeblich, worum es bei «All IP» geht, obwohl Swisscoms flächendeckende Umstellung bereits im Gange ist. Das besagt eine Umfrage von AVM.
Für die meisten Schweizer Verbraucher sei «All IP», also die Überführung von der Analogfestnetztelefonie ins Router-basierte VoIP-Zeitalter, ein Fremdwort. Das besagt eine Umfrage von AVM. Obwohl Swisscom schon für 1,9 Millionen Haushalte eine flächendeckende Umstellung eingeleitet hat, wüssten nur gerade 8 Prozent der Schweizer Verbraucher über «All IP» Bescheid, wie die Studie zeigt.

Jeder Fünfte will weniger Abo-Optionen

81 Prozent behaupten ausserdem in der Umfrage, die zusammen mit dem Marktforschungsinstitut «Link» durchgeführt wurde, den Begriff «All IP» nicht zu kennen. Noch interessanter war, was der Berliner Fritz!Box-Hersteller zum Konsumverhalten bei den Anwendern, die wissen, worum es geht, herausgefunden hat. Jeder Fünfte hege demnach die Absicht, zugunsten von mehr Flexibilität und vorwiegender Mobiltelefonie auf ein anderes Abo umzusatteln. Diese Anwender würden eher ein Downgrade auf eine reine Datenleitung anstelle eines All-in-One-Angebots mit Festnetz, TV und Internet bevorzugen.

Jeder Sechste ärgert sich über den Routerzwang

Der Routerzwang ist offenbar vielen Usern ein Dorn im Auge. Jeder sechste Befragte gab an, von der Umstellung deswegen nicht begeistert zu sein. Denn im Gegensatz zu Deutschland, wo man den Router seit August 2016 frei wählen darf, wollen die Schweizer Provider sich für Internet, TV und Festnetz nach wie vor das Recht herausnehmen, einen Router ihrer eigenen Marke vorzuschreiben.
Damit nicht genug: Jeder Dreizehnte sei irritiert über eine mögliche Erhöhung der Abo-Preise. Hierbei ist aber nicht ganz klar, ob es sich um Erfahrungen mit früheren Preiserhöhungen handelt. Die Studie ergab auch, dass sich jeder zweite der Befragten (im Tessin jeder Dritte) eine Änderung im Konsumverhalten vorstellen könne.

Nach wie vor Routerzwänge in der Schweiz

Wie AVM auf Anfrage dem PCtipp sagt, lieferte das Institut etwa 1011 Antworten, was ungefähr einer repräsentativen Umfrage entspricht. Bis Ende 2017 werden praktisch alle Kunden auf IP-basierte Produkte migriert. Bei der Swisscom werden dabei pro Monat ca. 40'000 Kunden pro Monat umgestellt. Immerhin ist Swisscom inzwischen mit der Freigabe der Zugangsdaten mit gutem Beispiel vorangegangen, damit Kunden auf Wunsch auch andere Router nutzen können. In diesem Fall gibt es aber keinen Support vom Telko.

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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Metex
04.12.2017
"Freigabe der Zugangsdaten mit gutem Beispiel vorangegangen...!!!! "Immerhin ist Swisscom inzwischen mit der Freigabe der Zugangsdaten mit gutem Beispiel vorangegangen, damit Kunden auf Wunsch auch andere Router nutzen können. In diesem Fall gibt es aber keinen Support vom Telko. Musste letzte Woche den Fritz Box Router gegen den Swisscom Router tauschen (gegen Bezahlung ), da mir Swisscom keine Hilfe anbot und schon gar keine Zugangsdaten lieferte, obwohl vor der Umstellung auf «All IP» alles bestens fuktionierte.

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ha.vic
04.12.2017
bei der IP-Umstellung ist der Kunde die Nr. 2 Bei einem Ferien-Anschluss, der früher mir und jetzt dem Sohn gehört, ist mit der All-IP-Umstellung folgendes passiert: Das ca. Fr. 25. - Abo wurde automatisch auf knapp Fr. 40.- aufgestockt (Swisscom Casa), der alte "Centro Grande-Router" wurde nicht ersetzt. Begründung der Mehrkosten: "Früher wurde bereits das gebührenpflichtige Mini-Internet benutzt (Fr. 3.--/Std), aber das gibt es jetzt nicht mehr. Dafür ist Mini-Internet jetzt inbegriffen". Inzwischen hat sich auch die Datenübertragungsrate von früher 0.6 - auf heute 2 Mbit/s verbessert, obwohl die heutige Datenrate schon damals zugesagt war. Wenn die IP-Telefonie jetzt über Internet und den hauseigenen Strom läuft, dann muss für den Internetgebrauch zusätztlich bezahlt werden??. Ürigens, kürzlich kam das "Sonderangebot" für den neuen, aktuellen Router: Fr. 99.-- . Doch für den funktionierenden Telefonanschluss ist eigentlich der Provider selber zuständig. Ich weiss, es gäbe auch andere Anbieter.

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atomar
04.12.2017
Umstellung auf was? Knapp 2 Mbit/s Download werden geliefert. Das ist Internet des letzten Jahrtausends. Schnelles Internet für alle... sofern sie in der Grossstadt wohnen

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ha.vic
04.12.2017
Umstellung analoger Telefonanschluss auf Voice over IP (VOIP) Knapp 2 Mbit/s Download werden geliefert. Das ist Internet des letzten Jahrtausends. Schnelles Internet für alle... sofern sie in der Grossstadt wohnen ----- Gut, zuhause geht's bei mir via Glasanschluss auch wesentlich schneller. Nur, Fr. 40 x 12 = Fr. 480.-- /Jahr, mit den Gebühren ca.1/2-Tausender, da sollte doch etwas mehr drin liegen; ja, die Kosten sind "heutiges" und die Leistungen des Providers "letztes Jahrtausend". Aber die Umstellung ist eben nicht freie Wahl, sondern forcierte Zwangsumstellung. Dass man dabei auch noch einen "aktuellen" Router selber zahlen sollte ist fast schon, ich sage ungern, unverschämt. Da müsste der eigene Kundendienst gelegentlich ein Update bekommen.

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extracool
05.12.2017
Genauer hingesehen Swisscom wollte unbedingt eine Transition zu "all-ip", wie sie es nennen. Abgesehen davon, dass die in den überwiegend kritischen Kommentaren gemachten Erfahrungen zutreffen, also mehr Geld für Swisscom herausspringt, ich würde sogar sagen, dem Kunden aufgebrummt werden (s.weiter unten im text) ist auch zu erwähnen, dass die modems von swisscom (auch anderer anbieter) stromfresser sind. >1'000'000 x 10Watt = über 10 Megawatt mehr Strom - und wir reden von Ökologie und Nachhaltigkeit? Beschämend! Jetzt wird der "Anbieter" sagen, dass das wegfällt in der Zentrale. Das stimmt auch nicht, denn nun steht einfach ein anderes Rack mit "all-ip" elektronik dort. Schliesslich muss das Signal zum Modem auch umgewandelt und weiterverarbeitet werden. Und Nachts abstellen ist auch nicht - denn sonst wird man nicht mehr erreicht! An dieser Stelle ist auch zu sagen, dass die "Zwangsmodems" der Anbieter oft sehr unstabil sind und immer wieder abstürzen. Vor Allem ältere Leute können überhaupt nicht nachvollziehen, weshalb sie immer wieder nicht telefonieren können oder nicht erreicht werden, weil das Modem wieder hängt. Das modem selbst hat sein "weisses Lämpchen", welches im Fall eines hängens ja auch nicht auf Rot geht, geschweige denn neu bootet! Eine Schande für den Hersteller, und ein Ausweis dafür, wie schlecht (billig) die Modems gebaut sind. Das Problem - vor allem für ältere Kunden welche das nicht mehr nachvollziehen können - bleibt an ihnen hängen. Neu booten alle paar Tage als Hausaufgabe? Man sollte meinen, dass die Anbieter dieses Problem lösen sollten, nicht der Kunde. Schliesslich musste in den letzten 100 Jahren nie eine Telefon neu gebootet werden, es funktionierte einfach, und zwar IMMER! Swisscom versucht auch ständig die bisherigen abos in "in-one" angebote umzuwandeln. Dies meist zu finanziellen ungunsten des kunden. Beispiel soeben erlebt: Kunde vorher 105.-/mt, neu 120.- (=15 x 12.- = 180.-/ jahr mehr für den kunden mit mehrleistung die der kunde nicht will oder braucht, nicht zu vergessen, dass dann der neue vertrag wieder 24 mt läuft). Aus meiner Sicht ist es "Der Wahnsinn", was dem Kunden aufgeschwatzt wird. Wer braucht 100 Mbit und mehr für ins Internet? Der Kunde? In aller Regel sicher nicht! Das ist ein Argument der Anbieter um mehr Geld einzunehmen. Bei Downloads erreicht man eigentlich niemals eine solche Leistung. Nicht einmal wirklich leistungsfähige Datenanbieter mit Multimediadaten (z.b. Akamai, ARD, ZDF usw) bringen je mehr als 50 Mbit!!! Selbst gemessen! Dazu kommt, dass solche Anbieter sogar schreiben, dass sie Datenbezüge ggf. sogar einschränken. Warum wird die Gesellschaft daraufhin getrimmt anzunehmen, dass jetzt 100.- und mehr für Telefon und Internet pro Monat "ganz normal" ist? Führen wir uns vor Augen, dass das Ganze niemand anderem dient als den Anbietern, allen voran Swisscom, die ein riesengeschäft machen, sowie den Stromerzeugern. Ich finde es schade, dass die Gesellschaft selbst das nicht hinterfragt und Massnahmen fordert. Es geht um unsere Zukunft! Tags: #SWISSCOMKRITIK #NACHHALTIGKEIT #UMWELTSCHUTZ

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SilviaB
05.12.2017
Das gibt's doch nicht, dafür existieren ja die SIP-Credentials.. "Immerhin ist Swisscom inzwischen mit der Freigabe der Zugangsdaten mit gutem Beispiel vorangegangen, damit Kunden auf Wunsch auch andere Router nutzen können. In diesem Fall gibt es aber keinen Support vom Telko. Musste letzte Woche den Fritz Box Router gegen den Swisscom Router tauschen (gegen Bezahlung ), da mir Swisscom keine Hilfe anbot und schon gar keine Zugangsdaten lieferte, obwohl vor der Umstellung auf «All IP» alles bestens fuktionierte. Hallo Metex! Ich glaube da wusste der Swisscom-Mitarbeiter, den Du an der Strippe hattest, schlichtweg nicht, dass seit April der Anbieter die SIP-Credentials (also die Zugangsdaten für Deine Rufnummer) per SMS übermittelt. Er kennt sie nicht und kann sie Dir nicht geben, aber auf das Verfahren hätte er wohl hinweisen müssen. Das Ganze ist etwas langwierig (für das Natellogin schickt Dir Swisscom einen Brief per Post :rolleyes:!!) funktioniert aber einwandfrei: https://www.swisscom.ch/de/privatkunden/hilfe/festnetz/sip-credentials.html Support bietet Swisscom bei Drittroutern eher nicht und manchmal stellen sie sich auch quer, weswegen viele doch kaskadiert arbeiten, damit Swisscom bei Leitungsproblemen auch agiert. Also doch schleichend irgendwie Routerzwang. Trotzdem war Swisscom der allererste Anbieter, der seine VoIP-Daten bekannt gibt. Es gibt unzählige Menschen die sich das von UPC und Sunrise auch wünschen, Init7 ist schliesslich nicht überall zu haben.

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SilviaB
05.12.2017
AVM MESH Firmware... Die Aussage von AVM mag stimmen. Wenn AVM aber nicht Monate bräuchte, bis eine neue Firmware (welche für deutsche Geräte schon lange verfügbar ist) auch für Schweizer Geräte bringt, wäre der Umstieg auf AVM Geräte auch wesentlich einfacher. So geschehen bei der teuersten Fritz!Box 7590. AVM wirbt seit Längerem mit der MESH Funtion. Für Schweizer Geräte ist aber keine offizielle Firmware mit MESH verfügbar. Nicht nur für Schweizer Geräte sondern für alle Geräte, die international verkauft werden. ABER, vielleicht hast Du es verpasst, wenn Du MESH ausprobieren möchtest, dann gibt's von AVM die FRITZ! LAB Firmware für die 7590 und 7490. Ich hab sie selbst und sie funktioniert sehr stabil. https://ch.avm.de/fritz-labor/fritz-labor-fuer-wlan-mesh/uebersicht/

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Charlito
05.12.2017
Es gibt unzählige Menschen die sich das von UPC und Sunrise auch wünschen, Init7 ist schliesslich nicht überall zu haben. Man sollte die Differenz zwischen Modem und Router noch machen Bei upc, Gratis Modem oder Router als Modem und man kann Routerzwang umgehen Gruss, Charlito

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SilviaB
06.12.2017
Man sollte die Differenz zwischen Modem und Router noch machen Bei upc, Gratis Modem oder Router als Modem und man kann Routerzwang umgehen Gruss, Charlito Ist das wahr Charlito? Davon habe ich noch nie gehört! Wie kann man den Routerzwang bei UPC umgehen? Ich denke, diese Info wäre auch für viele andere Leser des Forums interessant! Ich bin ganz Ohr (ehm.. Auge :o). Wenn Du dies erklären könntest, wäre das echt die Rettung, Grund: bald kommt UPC auch bei mir und ich überlege die ganze Zeit, ob ich den Provider wechsele, wenn ich meinen eigenen Router/Modem einsetzen könnte, ist der Wechsel ein "no-brainer". Danke Dir im Voraus! Silvia

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Johnny B Good
07.12.2017
Interessant aber AVM kocht auch nur mit Wasser Es mag ja durchaus interessant sein was AVM da heraus fand, aber bei quickline kann man z.B. aus dem Router ein reines Modem machen und sich den eigene Router selber einrichten, backupen etc. sprich dem Telcom Anbieter ist der Zugang und damit Einblick in mein Netzwerk verwehrt. Das hat nebst privacy den Vorteil, dass das LAN (z.B. Netzwerkdrucker, NAS Zugriff) auch dann noch funktioniert, wenn der Provider eine Netzstörung hat. Immerhin hatte Swisscom in meinem Quartier wegen einer Baustelle mal 4 Tage lang Blackout. Ohne eigenen Router hätte ich Ferien machen können. AVM sind aber auch Pappenheimer. So unterstützen sie nur die Adressbücher der üblichen Verdächtigen aus Deutschland wie 1&1, web.de, die Werbeschleuder gmx oder Google Mail. Mit den Outlook Kontakten kann man die Festnetztelefone nicht kombinieren, wohl aber das Handy und das ist dann für mich Grund genug momentan keine neue Fritzbox zu kaufen und mir allenfalls das Festnetz zu sparen. AVM ist aber im Vergleich etwa zu Zyxel ein exzellenter Support anzurechnen. Es kann zur freien Providerwahl durchaus wesentlich sein vor einem Glasfaserausbau die Traktandenlisten von Gemeinderat und Gemeindeversammlung gut zu lesen und da allenfalls mit einem nötigen politischen Donnerwetter dafür zu sorgen, dass die Gemeinde das Netz nicht einfach so, als billigste Variante Swisscom überlässt und die freie Providerwahl auf der Glasfaser gewährleistet ist. Johnny B. Good