Netflix
01.06.2022, 09:18 Uhr
Steht der Account-Sharing-Versuch schon vor dem Aus?
Bei Netflix läuft derzeit ein Versuch, das verbotene Teilen der Accounts mit einer neuen Funktion zu unterbinden. Es scheint aber nicht sehr gut zu laufen, denn es sei zu kompliziert.
Netflix möchte eigentlich nicht, dass die Streaming-Accounts ausserhalb des eigenen Haushalts mit andern Leuten geteilt werden. Das ist aktuell gang und gäbe. Darum hat Netflix sich eine Strategie überlegt: Zukünftig will man das Teilen von Accounts erlauben, allerdings gegen eine kleine Gebühr. Getestet wird dies derzeit in Chile, Peru und Costa Rica.
Dieser Versuch von Netflix, gegen die gemeinsame Nutzung der Logins vorzugehen, hat laut einem Bericht von Rest of World aber einige Nutzer verwirrt. In Gesprächen mit Netflix-Abonnenten in Peru stellte Rest of World fest, dass die meisten Nutzer offiziell gar nicht durch eine E-Mail oder eine Benachrichtigung auf die Änderung der Richtlinien aufmerksam gemacht wurden. Auch bis dato nicht, immerhin zwei Monate nach der ursprünglichen Ankündigung von Netflix. Man erfuhr auch, dass Netflix die Durchsetzung der Richtlinie von Nutzer zu Nutzer unterschiedlich handhabt. Einige Nutzer mit gemeinsam genutzten Konten berichteten, dass sie die Aufforderungen zur Validierung ignorierten, ohne dass der Kontoinhaber eine Strafe zahlen musste. Ein anderer Nutzer erzählte Rest of World, dass er nie eine Nachricht über eine Änderung der Richtlinien erhalten habe und sein Konto weiterhin ohne Probleme teilen konnte.
Auch die Definition von Haushalt scheint unterschiedlich aufgefasst zu werden. Eine Kundendienstmitarbeiterin berichtete, dass Verifizierungscodes an User verteilt wurden, wenn diese den eigenen Account von unterschiedlichen Orten nutzten – beispielsweise in Ferienhäusern. Auf diese Weise können aber auch Leute ausserhalb des Haushalts das Abo nutzen, da es praktisch unmöglich sei, zu bestimmen, ob es sich um einen Feriensitz des gleichen, oder einen anderen Haushalt handle.
Netflix scheint bis dato zufrieden zu sein und betont, dass die Benachrichtigungen nach und nach eintreffen werden. Die neue Funktion kostet je nach Land, in dem sie derzeit ausprobiert wird, zwischen umgerechnet 2 und 3 Franken pro Monat.
Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.