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28.05.2014, 06:00 Uhr
LG zeigt sein riesiges Super-Smartphone: das G3
LG Electronics präsentierte sein neues Flaggschiff. PCtipp war vor Ort in London.
Mit einem orchestralen Intro begrüsst uns LG in London. Nachdem gestern Abend die niederländische LG-Zweigstelle versehentlich sämtliche Produktdaten zum neuen G3 online gestellt hatte, gab es allerdings nicht mehr so viele pompöse Überraschungen. Doch konnten wir immerhin das Smartphone schon in die Hände nehmen.
Riesiger Bildschirm
Der riesige 5,5-Zoll-Bildschirm fällt, von schmalen Händen gehalten, schon von Weitem auf. Schön: das Display hat diesmal äusserst schmale Ränder und lässt genügend Raum. Muss es wohl auch: Denn es will mit einer Quad-HD-Auflösung angeben. Ob die daraus resultierende Pixeldichte von über 500 ppi (Punkte pro Zoll) denn wirklich alles noch schärfer und heller macht? Wie wenn LG gewusst hätte, dass dieser Einwand kommt, betonte man sogleich, dass eben diese These ein Trugschluss sei. Nach LG, denen man als erfahrene Displaybauer vertrauen könne, hätte ein solches Quad-HD-Display viel mehr Sub-Pixel, also nochmals unterteilte Pixel. Die daraus resultierende höhere Bildschärfe sei nun mal einfach erwiesen, meinte LG.
Befeuert wird das leuchtstarke Display von einem der aktuell schnellsten Quad-Core-Prozessor aus dem Hause Snapdragon. Damit das 3000-mAh-Akku bei diesen Display-Anforderungen trotzdem einen Tag durchhält, habe man der Akku-Kathode anstelle des Metalls für bessere Wärmeableitung etwas Graphit beigesteuert.
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Optische Täuschung
Optische Täuschung
Rückseitig hat man durch Abnahme des Gehäuses Zugriff auf den microSD-Slot. Etwas schade: das angebliche Leichtmetall - die Alulegierung - ziert nur den schmalen Rahmen des Frontdisplays. Aus der Nähe betrachtet, ist rückseitig wie beim G2 ein Kunststoff verbaut, der aber nur rein von der Optik her eine schliffige Metalltextur vermittelt. Das erklärt das leichte Gewicht von 149 Gramm. Die Täuschung ist wie beim G2 zum Wohle oder zum Trotz einiger Geschmäcker gelungen.
Laser zum Nachfokussieren
Eines der eindrücklichsten Leistungsmerkmale war ein Laser-Distanzmesser in der rückseitigen Kamera. Tatsächlich kommt ein Laser-Distanzmesser nur in einigen wenigen Highend-DSLR-Kameras zum Zuge. Da der Laser sofort Distanz zwischen Objekt und Kamera ausmisst, fokussiert die Kameralinse automatisch nach. Dadurch reagiert der Autofokus viel schneller. Unterstützt wird die Anti-Verzerr-Technik durch einen verbesserten optischen Bildstabilisator. Die 2,1-Megapixel Front-Kamera weist im Vergleich zum Vorgänger eine etwas bessere Helligkeit auf. Neu ist eine Selfie-Funktion: Wenn der Anwender einen Selfie-Timer aktivieren will, reicht es, die Hand vor der Linse zur Faust zu ballen. Das G3 erkennt dann die Geste und beginnt automatisch mit einem dreisekündigen Countdown.
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Fazit
LG erfindet das Smartphone nicht neu
Unter dem Strich, so der allgemeine Tenor unter der Fachpresse, hat LG ein interessantes Smartphone entwickelt – und doch muss man einräumen: Mit dem G3 hat LG das Smartphone nicht neu erfunden. LG verzichtet zum Beispiel auf eine echte 4K-Kamera und auf ein wasserdichtes Gehäuse. Die Kamera mit dem Laser-Sensor ist eine interessante Spielerei. Die Nachfokussierung reagiert schnell - auch in sehr nahen Bereichen. Zumindest nach einigen kurzen Tests.
Ob der super-hochauflösende Bildschirm wirklich sinnvoll ist, darüber scheiden sich die Gemüter. Bis jetzt sehen wir nur einen Vorteil bei sehr vielen geöffneten Apps. Wegen der höheren Auflösung haben mehr App-Symbole auf dem Homescreen Platz, die dadurch auch nicht unschärfer werden. Im Vergleich zu einem HTC One (M8) können wir aber allgemein bei der nachgeschärften Auflösung noch keine Unterschiede ausmachen.
Kleinere Software-Neuerungen
Zu guter Letzt wurden noch ein paar kleinere Neuerungen aufgetischt. Als da wären der von LG genannte Content Lock: eine Dateiverschlüsselung, die aktiv wird, wenn jemand unbefugt über USB Dateien auslesen will. Der Kill Switch, der Dateien aus der Ferne löscht, der ohnehin schon von US-Verbraucherschützern gefordert wird. Sogar die Tastatur vom Android KitKat wurde optimiert. Beim Schreiben von Kurznachrichten wird das geschriebene Wort grösser angezeigt. Korrekturvorschläge können per Fingerwisch übernommen werden. Mit der alternativen QuickCircle-Hülle kann man das Smartphone displayschonend wie ein Etui zuklappen und dennoch Zugriff auf die Uhr oder Textnachrichten haben.
Verfügbar Ende Juni
Das G3 wird in der Schweiz ab Ende Juni (ohne Abo) zu einem Strassenpreis von 699 Franken in fünf Farben erhältlich sein. Darüber hinaus wird es eine Version mit 2 GB RAM und eine Version mit 3 GB RAM geben. Speicherseitig wird eine Version mit 16 GB, eine mit 32 GB internem Speicher aufwarten. Die 32-GB-Version werde um die 749 Franken kosten.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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