Post Mobile
15.02.2024, 11:59 Uhr
Das taugen die Handy-Abos von der Post und Salt
Die Schweizerische Post steigt in Zusammenarbeit mit Salt in den Schweizer Mobilfunkmarkt ein und lanciert die Marke Post Mobile. Der Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat analysiert, wie die vier neuen Abos der Post im Vergleich zur Konkurrenz abschneiden.
In den Schweizer Poststellen werden seit vielen Jahren Handy-Abos und Prepaid-Karten vieler verschiedener Anbieter angeboten. Nun verkauft die Post erstmals unter dem eigenen Markennamen Post Mobile Handy-Abos. Auch zahlreiche bekannte Firmen wie Migros, Coop, Aldi, Lidl und Galaxus Mobile bieten in Zusammenarbeit mit Mobilfunkbetreibern Handy-Abos an. Die Experten von Moneyland haben nun das neue Angebot von der Post und Salt genau unter die Lupe genommen. Hier ihre Erkenntnisse.
Die Abos von Post Mobile im Überblick
Die Schweizerische Post bietet folgende vier neuen Abos an:
Quelle: Moneyland
Die Verträge haben eine Mindestlaufzeit von einem Monat. Kaufen Sie beim Vertragsabschluss ein Smartphone dazu, beträgt die Mindestlaufzeit hingegen 24 Monate. Die vier Abos haben eine Struktur, wie man sie auch von vielen anderen Anbietern kennt: Je teurer die Monatsgebühr des Handy-Abos, desto mehr Leistungen sind inklusive. Bei den teureren Abos ist auch Inklusiv-Roaming enthalten. Auch die Namen «Start» , «Swiss» , «Europe» und «World» sind schon von anderen Anbietern bekannt.
Neben den vier neuen Abos gibt es auch ein Prepaid-Angebot von Post Mobile.
Einführungsangebote
Zum Marktstart bietet die Post ihre Handy-Abos mit einem Einführungsrabatt von jeweils 5 Franken pro Monat an. Diesen Rabatt erhalten die Kundinnen und Kunden, solange sie ihr Handy-Abo behalten. Erhältlich sind die Handy-Abos mit Rabatt online bis zum 7. März 2024 und in den Poststellen bis zum 28. März 2024. Bei allen bis zum 7. März 2024 abgeschlossenen Handy-Abos entfällt zudem die einmalige Aufschaltgebühr von 49.95 Franken.
Achtung Roaming-Falle
Wer erwartet, dass bei einem Handy-Abo mit dem Namen «Europe» Telefonate und Datenroaming in allen EU-Ländern inbegriffen sind, wird hingegen vom Abo der Post enttäuscht sein. «Die Kundinnen und Kunden erwarten beim Namen Europa, dass sie das Abo in allen EU-Ländern nutzen können. Es gibt keinen Grund, den Kundinnen und Kunden in Kroatien höhere Preise zu verrechnen als in Spanien», sagt Ralf Beyeler von moneyland.ch. Aufpassen müssen die Kundinnen und Kunden auch bei den Abos Swiss und World, wo zahlreiche europäische Länder ebenfalls nicht durch die Inklusivleistung abgedeckt werden.
«Salt mit ihren Zweit- und Drittmarken ist der einzige Schweizer Anbieter, bei dem so viele EU-Länder nicht zu Europa zählen. Bei der Konkurrenz ist es üblich, dass alle oder fast alle EU-Länder zu Europa gerechnet werden», sagt Ralf Beyeler. «Hier sind Handy-Abos von Sunrise und Swisscom und ihren Zweit- und Drittmarken wesentlich kundenfreundlicher.»
Preisvergleich mit anderen Abos
Ralf Beyeler von moneyland.ch hat berechnet, wie die neuen Abos im Vergleich zur Konkurrenz abschneiden. Berücksichtigt wurden die Normalpreise der Handy-Abos:
Start: Ein Handy-Abo mit unlimitierten Anrufen und acht Gigabyte Datenvolumen für rund 15 Franken pro Monat ist ein guter Preis. Das Angebot der Salt-Billigmarke Gomo ist allerdings monatlich noch 2 Franken günstiger und enthält zudem eine Flatrate für den Internetzugang in der Schweiz. Im ersten Jahr ist zudem Galaxus Mobile minimal günstiger.
Swiss: Monatlich rund 25 Franken im Monat für eine Schweizer Flatrate und zwei Gigabyte Datenvolumen im Ausland sind ein guter Preis. Allerdings gibt es für nur wenige Franken mehr im Monat Handy-Abos, die statt zwei Gigabyte insgesamt fünf Gigabyte Datenvolumen im Ausland enthalten. Zudem sollten Sie beachten, dass die zwei Gigabyte in manchen EU-Ländern nicht gültig sind.
Grundsätzlich dürften viele Kundinnen und Kunden günstiger fahren, wenn Sie ein Abo ohne viel Inklusiv-Roaming abschliessen und für die Ferien jeweils Datenpakete kaufen. Für diese Kundinnen und Kunden ist Swiss von Post Mobile teurer als einige Handy-Abos der Konkurrenz, die Schweizer Flatrates für unter 20 Franken im Monat anbieten.
Europe: Für Kundinnen und Kunden, die praktisch jeden Monat in Europa unterwegs sind – ausser sie reisen durch Länder, die nicht durch das Abo abgedeckt sind –, kann Europe ein interessantes Abo sein. Mehrere Anbieter bieten jedoch vergleichbare Handy-Abos mit fünf Gigabyte (also einem Gigabyte weniger) für unter 30 Franken im Monat an. Kundinnen und Kunden müssen sich also überlegen, ob ein Handy-Abo mit sechs Gigabyte für rund 35 Franken im Monat die bessere Wahl ist.
World: Es gibt in der Schweiz nicht viele Abos, die Inklusiv-Roaming in Ländern wie Argentinien, Brasilien, Malaysia, Thailand und Australien bieten. 50 Franken sind dafür ein guter Preis. Allerdings sollten Sie beachten, dass das Abo in Ländern wie Bulgarien und Slowenien nur fünf Gigabyte Datenroaming enthält. Bei vielen Konkurrenten sind diese Länder bereits in Europa-Abos enthalten, und Sie erhalten wesentlich mehr Datenvolumen. Vielreisende sollten anhand der von ihnen bereisten Länder nachrechnen, ob sich das World-Abo lohnen könnte. Je nach Land und Nutzungsverhalten sind auch Angebote von anderen Anbietern, insbesondere eSIM-Reiseprovider, wesentlich günstiger.
Fazit von Ralf Beyeler
Insgesamt sind die neuen Handy-Abos von der Post kein grosser Wurf. Mit diesem Angebot kann die Post den Schweizer Mobilfunkmarkt nicht aufmischen. Die Mobilfunk-Abos der Post sind wesentlich günstiger als diejenigen der grossen drei Netzbetreiber. Preislich gibt es aber in vielen Fällen einige günstigere Alternativen zum Abo der Post. Deshalb lohnt sich ein Vergleich, bevor Sie ein Handy-Abo abschliessen.
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