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10.03.2015, 11:42 Uhr
Ständerat kippt Roaming-Motion
Der Ständerat hat sich vergangenen Montag gegen die Umsetzung zweier Motionen ausgesprochen. Diese verlangten verbindliche Höchsttarife für die Handy-Nutzung im Ausland.
Die Mehrheit der kleinen Kammer war am vergangenen Montag der Ansicht, dass es keine Notwendigkeit zu einem verbindlichen Höchsttarif für internationale Handy-Nutzung gebe. Das war es nämlich, was die Fernmeldekommission des Ständerats (KVF) forderte.
Noch 2013 war die Mehrheit des National- und Ständerats der Meinung, dass die Schweizer Preise für die Handy-Nutzung im Ausland zu teuer sei. Dennoch blieb man damals untätig, um der Branche die Möglichkeit zu geben, die Preise selber zu regulieren.
Gemäss Kommissionssprecherin Géraldine Savary (SP/VD) schlagen die Telkos mit ihren Preissenkungen der letzten Jahren zwar den richtigen Weg ein. Jedoch sei das Preisniveau noch immer zu hoch und entspräche nicht den gemachten Versprechungen seitens der Anbieter.
Anders klingt es aus dem bürgerlichen Lager. Gemäss Joachim Eder (FDP/ZG) haben sich die Verhältnisse gebessert. Die in den Motionen geforderten Interventionen seien «eine Strafaktion». Gemäss Konrad Graber (CVP/LU) sei das Thema Roaming, dank Gratis-WLAN, sowieso Schnee von gestern.
Regulierung nur bei Local Breakout sinnvoll
Auch Bundesrätin Doris Leuthard sprach sich gegen die Motionen aus. Sie betonte, dass das Parlament nur auf die Endkundenpreise Einfluss nehmen könne, nicht aber auf die Kosten, die den Schweizer Telkos für die Nutzung ausländischer Infrastrukturen entstünden. Diese müssen die Schweizer Anbieter mit ihren ausländischen Pendants aushandeln, da die Schweiz nicht der EU angehöre.
Leuthard zeigte sich pessimistisch auf die Frage, wie wahrscheinlich eine diesbezügliche Einigung in einer Bilateralen sei. Eine Regulierung komme allenfalls dann infrage, wenn sich der sogenannte «Local Breakout» durchgesetzt habe. Dieser ermögliche den Anbietern, ihren Kunden die Angebote lokaler Telkos zugänglich zu machen.
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So viel kostet das Telefonieren im Ausland
Roaming-Preise sinken auf hohes Niveau
Was man den Schweizer Telekommunikationsanbietern zugute halten muss ist, dass sie die Preise fürs Surfen und sonstige Handy-Nutzung im Ausland in jüngster Vergangenheit deutlich gesenkt haben. Allerdings befinden sich die Preise immer noch in schwindelerregenden Höhen, wenn man sie mit den EU-Standardtarifen vergleicht. So bezahlt man, ohne ein spezielles Abonnement, je nach Anbieter zwischen 45 Rappen und 2 Franken pro angebrochener Telefonminute. Gleiches gilt für das Mobile Internet: Die Preise pro Megabyte bewegen sich zwischen 45 Rappen und 2 Franken.
Entschliesst man sich zum Kauf eines pauschalen Datenpakets, hängt es vom Provider ab, welche Datenmengen zur Wahl stehen. So bietet Orange Datenpakete erst ab 200 Megabyte an - zum Preis von 20 Franken. Eine Datenmenge, die den Bedarf bei einem Wochenend-Trip bei Weitem übersteigt. Die Datenpakete bei Swisscom starten bei 50 Megabyte (Fr. 7.-) und bei Sunrise bei 100 Megabyte (Fr. 14.90).
Entschliesst man sich zum Kauf eines pauschalen Datenpakets, hängt es vom Provider ab, welche Datenmengen zur Wahl stehen. So bietet Orange Datenpakete erst ab 200 Megabyte an - zum Preis von 20 Franken. Eine Datenmenge, die den Bedarf bei einem Wochenend-Trip bei Weitem übersteigt. Die Datenpakete bei Swisscom starten bei 50 Megabyte (Fr. 7.-) und bei Sunrise bei 100 Megabyte (Fr. 14.90).
Zu berücksichtigen gilt ebenfalls, dass allfällige nicht verbrauchte Dateneinheiten nach 30 Tagen verfallen. Fährt man also 3 Monate später wieder in die Ferien, muss man ein neues Datenpaket erwerben.
Zum Vergleich: Innerhalb der EU gilt für ausgehende Anrufe ein Höchsttarif von 19 Cent. Das Megabyte Datenvolumen darf höchstens 20 Cent kosten. Dies sind Preisunterschiede von mehreren 100 Prozent. Ob sich das mit Lohn- und Vorleistungskosten rechtfertigen lässt?
Immerhin: Für regelmässige und länger andauernde Auslandsaufenthalte bieten alle drei grossen Telko-Anbieter mittlerweile Abonnements mit pauschal verrechneten Telefonie- und Dateneinheiten an.
10.03.2015