Huawei-Interview: «5G schafft 140'000 Jobs in der Schweiz»
des Interviews: Strahlungssicherheit und Grenzwerte ...
Mit welchen technischen und infrastrukturellen Problemen ist der Ausbau konfrontiert?
Felix Kamer: 5G ist eine neue Generation von Mobilfunk mit vielen neuen Funktionen. Diese werden fortlaufend verbessert. Wir haben eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen Huawei Switzerland und unserer Entwicklungsabteilung am Hauptsitz (in Shenzhen, China; Anmerkung der Redaktion). Spezifisch für die Schweiz sind die Herausforderungen mit den sehr tiefen Grenzwerten und den vielen Einsprachen. Dies verzögert den Netzausbau deutlich, erhöht aber die Strahlungssicherheit nicht. Denn wenn es tiefere Grenzwerte gibt, müssen mehr Antennen aufgestellt werden, um die Nachfrage zu befriedigen. Die effektiv empfangene Strahlung über einen Tag sinkt also nicht, sondern wird anders verteilt.
Wer und welche Branchen profitieren vom 5G-Ausbau?
Felix Kamer: Viele Branchen werden auf der Basis von 5G neue Geschäftsmodelle entwickeln können, zum Beispiel die Gaming-Anbieter mit AR-/VR-Spielen, die Versicherungsindustrie mit neuen Modellen, die auf Daten aus Crash-Sensoren oder Health-Trackern beruhen oder die Anbieter von Smart-Home- und Smart-City-Applikationen. Aber auch die Industrieproduktion kann ihre Effizienz und Produktivität mit neuen Robotern steigern. Für die Landwirtschaft wird es spannende, neue Anwendungsfelder für effizientere Bewirtschaftung geben. Daneben profitieren natürlich Betreiber, die das Netz kommerziell vermarkten, Hochschulen, die neue Forschungsgebiete entwickeln, die Firmen, welche die Netze bauen und auch wir als Technologieanbieter.
Wann ist der 5G-Ausbau voraussichtlich komplett abgeschlossen?
Felix Kamer: Wie bei 3G und 4G ist 5G nie komplett abgeschlossen. Es ist mehr als ein kontinuierlicher Entwicklungsprozess zu verstehen, der uns sicher während den nächsten zehn Jahren begleiten wird. Daneben ist der 5G-Ausbau natürlich auch branchenabhängig und wird je Unternehmen auch stark an Tempo aufnehmen, um schneller bereitzustehen.
Lesen Sie auf der nächsten Seite des Interviews: Ist ein Ausschluss von Huawei als 5G-Lösungsanbieter denkbar?
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