News 19.12.2017, 09:24 Uhr

Darum werden die Smartphones 2018 grossartig

Diese fünf aufregenden Smartphone-Zukunftstechnologien rücken immer näher.
Das Smartphone wird für unseren Alltag immer wichtiger. Angesichts der gegenwärtigen Marktsättigung kann man sich allerdings fragen, ob für dessen nächste Evolutionsstufe nur einzelne neue Technologien wie Gesichtserkennung, mehr Prozessor-Power oder stärkere Doppellinsenkameras ausreichen werden. Dennoch: Bereits heute findet in einem Smartphone die ganze Technologie der Nasa aus den Sechzigerjahren Platz. Und doch zeichnet es sich langsam ab: Nächstes Jahr wird bei der Smartphone-Techologie so einiges passieren.

Biegbare Smartphones

Zwar heisst es immer wieder, von Samsung komme demnächst das erste biegbare Smartphone auf den Markt, und die Südkoreaner haben schon einige dieser Experimente gezeigt. Unter Glas gab es allerdings noch keinen funktionierenden Entwurf zu sehen. Sehr wahrscheinlich werden wir aber am nächsten Mobile World Congress (Februar 2018) oder, wer weiss, vielleicht im Herbst des nächsten Jahres ein erstes Smartphone dieser Gattung zu sehen bekommen. Die OLED-Technologie macht es bereits in Fernsehern möglich, flexible Bildschirme zu bauen.
Ein Konzept eines faltbaren Smartphones von 2014
Ein flexibles Smartphone, das sich wie ein Buch von einem Telefon zu einem Tablet entfalten lässt, stellt dennoch eine grosse Hürde dar. Nicht nur ein biegbares Display wird nötig, sondern auch eine Touchscreen-Sensorik, die flexibel genug sein muss. Ausserdem müssen natürlich Batterien und Chipsatz/Prozessor so gebaut sein, dass sie irgendwo in einem veränderlichen Gehäuse Platz finden. Die Technik ist auf jeden Fall da. Die Frage ist nur, welche Strategie bezüglich Formfaktor und Gerätekategorie die Hersteller verfolgen, um ein marktreifes Produkt zu entwickeln. Auf jeden Fall hält sich das Gerücht zu einem faltbaren «Galaxy X» von Samsung noch immer hartnäckig, weil auch Quellen wie Business Korea darauf hindeuten, dass LG an neuen faltbaren Panelen tüftelt. Samsung will da natürlich Schritt halten.
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Extrem lange Akkulaufzeiten

Extrem lange Akkulaufzeiten

Irgendwann wird der Tag kommen, an dem wir uns von Powerbanks verabschieden können. Immerhin kann die neuste Snapdragon-Prozessor-Generation zu einer besseren Effizienz beitragen. Während Akkus bei derzeitiger Bauart mit einem Flüssig-Polymer bestückt sind, könnte der Akku der Zukunft auf Feststoffelektrolyte setzen. Ein solcher Solid-State-Akku könnte auch zu mehr Sicherheit beitragen, weil Flüssigelektrolyte bei Stauchung zu Brandgefahren oder Explosionen neigen.
Die Akkulaufzeiten werden immer besser: Das Mate 10 Pro kann mit einer extremen Batterieleistung überzeugen
Quelle: nmgz
Ausgerechnet der Forschungsabteilung von Samsung soll nun ein Durchbruch mit einem sogenannten Graphen-Akku gelungen sein, der ungefähr 45 Prozent mehr leisten und fünf Mal schneller laden soll als ein herkömmlicher Akku.
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Bildergalerie
Das Nokia 5 kann sich gut mit der Konkurrenz in der Einstiegsklasse messen. Besonders gefallen die extrem lange Akkulaufzeit, der alltagstaugliche Bildschirm und die solide Kamera Details: 5,2-Zoll-Display (1280 × 720 Pixel), 16 GB Speicher, Snapdragon-CPU 430, 2 GB RAM, 13-Mpx-Hauptkamera, 8-Mpx-Frontkamera, Android • Preis: Fr. 199.– • Gesehen bei: digitec.ch • Hersteller: nokia.ch

5G macht lokale Rechenpower überflüssig

5G macht lokale Rechenpower überflüssig

Wird das WLAN bald überflüssig? Sicher ist: Der mobile Datenverkehr explodiert jetzt schon. Und Experten des schwedischen Mobilfunkanbieters Ericsson rechnen mit einem weltweiten Anstieg des Datenvolumens auf über 100 Exobyte. Ein Exobyte entspricht einer Million Terabyte. Alleine in den letzten 12 Monaten nahm der Datenverkehr in den Mobilfunknetzen um 65 Prozent zu. Die Chips der nächsten Smartphone-Generation werden mit Sicherheit schon auf schnellere mobile Netze getrimmt sein. Obwohl 5G noch nicht direkt vor der Tür steht, wird die Technik aufgrund der enormen Bandbreite auch neue Streaming-Techniken ermöglichen. Komplexere Webinhalte in VR oder AR könnten theoretisch extern auf Servern vorberechnet werden, ohne dass es zusätzliche Rechenleistung auf den Smartphones braucht. Spätestens 2023 wird 5G wohl unumgänglich.
Mit 5G werden wir beim Smartphone erst recht den «Töff anlassen»
Quelle: pixabay.com/creative commons

Machine Learning

Beim sogenannten maschinellen Lernen handelt es sich um den Oberbegriff für mathematische Techniken. Computerprogramme analysieren dabei ständig Daten und treffen Prognosen. Je mehr Informationen, desto bessere Resultate. Auch Smartphones nutzen das sogenannte «Deep Learning». So ist auch beim Mate 10 Pro ein System on a Chip verbaut, damit es schneller mit Algorithmen lernt und Fehler vermeidet. Mit der selbstlernenden Technik «weiss» die Neural Processing Unit (ein Chip, der zwischen GPU und CPU sitzt), ob ein Tier oder ein Hotdog fotografiert wird und kann seine Kontraste und Farben danach ausrichten. Das alles tönt zwar unspektakulär, wird aber spätestens dann zur Magie, wenn immer mehr Objekte aus der Umgebung genau erkannt werden oder die eigentliche Hardware-Power entlastet wird. Schlussendlich trägt KI im Smartphone auch zu besserer Akkuleistung und noch präziserer Kameratechnik bei.
Künstliche Intelligenz macht das Smartphone immer schlauer
Quelle: pixabay/creative commons

Das Smartphone wird zum Schweizer Sackmesser

Das ist nun eher Zukunftsmusik, aber auch ohne 5G wird das Smartphone in den nächsten Jahren dank vieler Innovationen interessanter. Wenn sich Displays biegen lassen, wird bald auch mehr Platz übrig bleiben für weitere Komponenten wie winzige Beamer oder noch mehr Sensoren. So kann ein Anrufer vielleicht eines Tages über einen Miniprojektor gleich als Hologramm auf den Tisch gebeamt werden. Und wir werden immer mehr Sensoren in den Telefonen herumtragen. Bereits heute kann der mobile Begleiter über Bluetooth als Türschlüssel herhalten. Dank mehr Sensordaten werden wir irgendwann auch gleich erkennen, wenn das Poulet-Schnitzel im Kühlschrank abgelaufen ist oder mit dem Blutdruck etwas nicht stimmt.

Autor(in) Simon Gröflin



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