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04.04.2018, 11:11 Uhr
Steam Machines: Valve zieht (vielleicht) den Stecker
Es hätte alles so gut werden können. Wieso hat Valve seine Wohnzimmer-PCs von der Seite genommen?
Mit den Steam Machines wollte Valve mit Hardware-Partnern wie Alienware oder Zotac seine eigenen Stuben-Gaming-PCs auf den Markt bringen. Den Mischprodukten aus Mediacenter und Spielkonsole hat der Plattformbetreiber mit SteamOS auch ein eigenes Linux-Betriebssystem spendiert. Mittlerweile bewirbt Steam die letzten Gaming-PCs nicht mehr auf der Steam-Webseite. Die Seite ist zwar noch erreichbar, gelistet werden aber nur noch vier Systeme.
Keine klaren Alleinstellungsmerkmale
Es dürfte einige Gründe für das Scheitern der Heimstuben-Boxen geben. Einerseits bietet Valve selber ein Feature namens «In-Home-Streaming» an, mit dem man die PC-Titel von seinem Hauptrechner auf einen sparsameren Laptop oder Minirechner zum Fernseher streamen kann. Andererseits gibt es auch eine kleine Streaming-Box namens Steam Link für unter 100 Franken. Damit wird PC-Spielern derselbe Sofa-Komfort einer Steam Machine geboten. Der Steam Controller war ebenfalls stark dem Xbox One Controller nachempfunden, weswegen auch bei der Spielsteuerung wenig Differenzierungspotenzial auszumachen war.
Wie Sie Steam-Spiele in die Stube streamen, erklärt der PCtipp in dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Update: Aufgrund der Mutmassungen hat Valve-Entwickler Pierre-Loup Griffais in einem Blogbeitrag Stellung genommen. Man habe aufgrund des gemessenen Benutzerverkehrs entschieden, bei der routinemässigen Entschlackung der Store-Webseite die Verlinkung zu den Steam Machines aus der Hauptnavigation zu entfernen. So ganz vom Tisch ist die Idee von Linux als Spieleplattform nicht, schreibt er: «Wir arbeiten immer noch hart daran, Linux-Betriebssysteme zu einer grossartigen Plattform für Spiele und Anwendungen zu machen». Ausserdem gibt Griffais Anlass zur Hoffnung auf zukünftige weitere Produkte im betroffenen Umfeld: Valve habe «auch andere Linux-Initiativen in der Pipeline, über die wir noch nicht ganz zu reden bereit sind».
Autor(in)
Simon
Gröflin
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