Kommentar 11.07.2003, 08:30 Uhr

Das Freitagsbit: Lindows wie Windows

Die WWKolumne
Lindows [1] macht wieder von sich reden. Die vom umtriebigen Ex-MP3.com-Chef Michael Robertson gegründete Linux-Distributorin verkauft neu für rund 30 Dollar eine CD, mit der Lindows ohne Installation gestartet werden kann. Dank "raffinierter Kompressionstechnologie" läuft das Betriebssystem direkt ab CD-ROM und bleibt ohne Zugriff auf die Festplatte vollständig im RAM-Speicher aktiv.
Schön. Aber das kennen wir bereits. Knoppix [2] ist seit längerem der Liebling aller, die gefahrlos schnell mal einen Blick auf die vieldiskutierte Alternative zu Microsoft und Windows werfen wollen. Und ist gratis erhältlich, liegt vielen Fachzeitschriften bei oder kann aus dem Netz heruntergeladen werden.
Lindows scheint den Erzfeind mit seinen eigenen Waffen schlagen zu wollen: Abwarten, Tee trinken und im passenden Moment die Ideen des Gegners übernehmen. Zudem ist der Preis der Lindows-CD überrissen: Das Betriebssystem arbeitet ab CD zwar flott, kann es aber nicht mit einer Festplatteninstallation aufnehmen. Deshalb liegt Knoppix auch ein Script bei, mit dem aus Knoppix ein ganz normales Debian Linux auf Festplatte wird.
Michael Robertson tut sich und der Linux-Welt mit seinem ständigen Schielen nach Redmond keinen Gefallen: Linux ist Linux, Windows ist Windows. Beide Plattformen haben ihre Vor- und Nachteile. Der Anwender sollte die freie Wahl treffen können. Wenigstens innerhalb des Linux-Lagers mit mehr als hundert Distributionen ist dies keine Theorie.



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