Deutscher Ethikrat 21.03.2023, 10:31 Uhr

Ethikrat: KI darf menschliche Entfaltung nicht einschränken

KI dürfe den Menschen niemals ersetzen – dies betonte Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, in einer Stellungnahme zum Thema «Mensch und Maschine – Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz».
Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrates
(Quelle: Christian Thiel/Deutscher Ethikrat)
Der Deutsche Ethikrat hat sich für strikte Begrenzungen bei der Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) ausgesprochen. «Der Einsatz von KI muss menschliche Entfaltung erweitern und darf sie nicht vermindern», sagte Alena Buyx, die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, in Berlin zur Vorstellung der Stellungnahme «Mensch und Maschine – Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz». «KI darf den Menschen nicht ersetzen», betonte Buyx.
Der Deutsche Ethikrat ist ein unabhängiges Gremium in Deutschland, das sich mit ethischen Fragen und Herausforderungen im Bereich der Naturwissenschaften, Medizin und Gesundheitsversorgung beschäftigt. Die 26 Mitglieder werden von der Präsidentin des Deutschen Bundestages ernannt. Der Bundestag oder die Bundesregierung können den Ethikrat beauftragen, zu bestimmten Themen zu beraten.
Für den Medizinbereich führt der Ethikrat auch Gründe auf, warum ein KI-Einsatz sinnvoll sein könne: So könnten mithilfe von KI Versorgungsengpässe aufgrund von Personalmangel gelindert und präzisere Diagnosen erstellt werden. Bei der Entwicklung und Nutzung von KI-Produkten müsse allerdings ein ärztlicher Kompetenzverlust vermieden werden. Die Privatsphäre von Patienten müsse mit intensiver Datennutzung in der medizinischen Forschung in Einklang gebracht werden.
Für den KI-Einsatz der öffentlichen Verwaltung müssten die Bürger vor Diskriminierung geschützt werden. Maschinellen Empfehlungen dürfe man nicht blind folgen. Weiterhin müssten Einzelfallbetrachtungen sowie die Einsichts- und Einspruchsrechte von Betroffenen gewährleistet werden. «KI-Anwendungen können menschliche Intelligenz, Verantwortung und Bewertung nicht ersetzen», sagte Julian Nida-Rümelin, der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Ethikrates.



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