Kommentar
15.07.2021, 10:12 Uhr
Roaming: Provider holen sich ihr Geld halt anders
Höhere Gebühren sind die meistgewählte Antwort auf die Revision des Fernmeldegesetzes. Warum das nicht zwingend zum Erfolg führen muss.
Höhere – teils deutlich höhere Gebühren für Datenpakete im Ausland. Oder Ausschluss einzelner Länder aus dem EU-Roaming (teilweise, obwohl sie EU-Mitgliedsstaaten sind) – das ist die Reaktion, die zahlreiche Mobilfunk-Provider in der Schweiz auf die Gesetzesrevision zeigen, die seit Anfang Juli in Kraft ist. Das finde ich richtig schwach – denn das zeigt für mich, dass die zuvor kurze Gültigkeitsdauer (30 Tage) insgeheim darauf abgezielt hat, Geld für Leistungen einzuziehen, die teilweise wohl nicht zur Gänze erbracht werden müssen. Weil das Roaming-Datenpaket nun ein Jahr gültig sein muss, die meisten Kunden das bezahlte Datenpaket also eher komplett aufbrauchen können, entgehen einigen Providern Gelder, die sie nun mit höheren Gebühren für besagte Datenpakete kompensieren.
Schlecht – und vielleicht auch nicht zwingend wirksam. Man möchte vielleicht, dass sich die Kunden für ein teureres Abo mit inkludierten Auslandsdaten entscheiden. Vielleicht endet es aber auch in einem Rückschritt und die Kunden holen sich wieder Prepaid-SIM-Karten ausländischer Anbieter, die bei Bedarf eingesetzt werden – denn in der EU gibt’s ja ohnehin kein Roaming mehr, eine SIM aus EU-Land Eins kann auch in EU-Land 2 ohne Aufschlag verwendet werden.
18.07.2021
18.07.2021
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