Kommentar 22.05.2023, 10:39 Uhr

Das Kontakt-Prozedere des Grauens

Die SBB sammeln fleissig Daten darüber, wie wir den Swisspass nutzen. Wer davon einen Datenauszug möchte, braucht Zeit und gute Nerven. Ein Kommentar.
Beispiel eines Swisspass
(Quelle: Schweizerische Bundesbahnen SBB)
Letzte Woche berichteten wir, dass die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) die Verwendung des Swisspass in einer Kontroll-Datenbank speichern und ein ausführliches Swisspass-Dossier seiner Kunden anlegen, wie eine «Saldo»-Recherche gezeigt hatte (Paywall). PCtipp wollte nun wissen, wie einfach – oder beschwerlich – es ist, zu einem Auszug dieser Daten zu kommen.
PCtipp-Redaktorin Claudia Maag
PCtipp-Redaktorin Claudia Maag
Quelle: NMGZ/PCtipp
Wer wie ich die SBB-Mobile-App verwendet, wendet sich bei Fragen oder Beschwerden via Kontaktformular (Hilfe und Feedback) an die SBB. Das haben auch ein paar PCtipp-Leserinnen und -Leser gemacht, die sich bei der Redaktion gemeldet haben. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Die SBB reicht Anfragen zu einem Datenauszug bezüglich Swisspass-Kontrolldatenbank bzw. -Kundendossier intern wie eine heisse Kartoffel weiter.
Bei mir lief es so: Zunächst erhielt ich eine vermutlich standardisierte Antwort: «Die SBB verwendet Ihre persönlichen Daten, um den SwissPass auszustellen und zu verwalten. Es sind keine Personendaten und Leistungen auf den Chips gespeichert, es kann kein Bewegungsprofil erstellt werden. Der Datenschutz wird gewährleistet». Auf meine ursprüngliche Frage, wie ich vorgehen muss, um einen Datenauszug erhalten, wurde nicht eingegangen. Auf Nachfrage wurde ich auf die Mailadresse datenschutz[@]sbb.ch verwiesen. Wer dort nachhakt, wird wiederum an andere Stelle verweisen. Diesmal soll ich mich telefonisch an 0848 44 66 88 wenden. Laut local.ch ist diese Nummer kostenpflichtig (Fr. 0.08/Min.). Die SBB möchte also noch verdienen, damit ich überhaupt mal fragen kann, ob oder wie ich an meine Daten komme. Während diese Zeilen geschrieben werden, hänge ich in der Warteschleife. Alternativ kann man in einem SBB-Reisezentrum vorstellig werden. Das wiederum finde ich schon fast ironisch, da die SBB einerseits immer mehr davon schliesst und andererseits die meisten Kundinnen und Kunden heute digital unterwegs sein dürften. Eine Anfrage bei der SBB-Medienstelle, wie SBB-Kunden vorgehen sollen, um einen Datenauszug zu erhalten und allenfalls eine Löschung der Daten zu beantragen, ist noch hängig.
Haben Sie auch versucht, bei der SBB einen Datenauszug zu erhalten? Teilen Sie uns Ihre Erfahrungen unten via Kommentar-Funktion mit!
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Claudia Maag
Kommentare
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reto1975
22.05.2023
Ich habe heute vom Kundendienst die Mitteilung bekommen, dass mein Anliegen nun bei der Datenschutz Abteilung liege… on verra
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eislexus
22.05.2023
Ich weiss gar nicht, warumm Ihr euch so Aufregt!!! Jeder Chüngeli Züchter, der 3 Hasen in seinem Stall hat UND eine Webseite, WILL alles wissen von dem der seine Internetseite besucht!! Angefangen von Wohnort über die Telefon und Natelnummer womöglich auch noch den Bauchumfang und die Schuhgrösse!! Bei jeder Google Anfrage werden eure Daten gespeichert!! Jeder von Euch hat nichts aber auch gar nichts unternommen als die Cookies immer Umfangreicher wurden!! Habt Ihr euch schon mal darüber Aufgeregt?? Macht doch mal den Test selber und geht auf die Seite der SWISS (air) und sucht Infos über einen Flug der euch interessiert mit Preisangaben. Macht das ganze am nächsten Tag genau gleich wieder und was ist nun mit dem Preis der Reise??? Jeder der ein GA hat, wurde von der SBB neulich angeschrieben, man möge doch so freundlich sein und die letzten Reisen, die mit der SBB gemacht wurde auf einer Internetseite anzugeben!! Was soll man (frau) davon halten??? Installiert mal einen Cookie-Blocker in eurem Browser und schaut dann mal, welche Internetseite einfach und NORMAL zu öffnen ist!! Unzählige Internetseiten machen euch, natürlich sehr höflich, darauf aufmerksam, dass der oder die Betreiber es gar nicht schätzen, wenn so was von einem Potenziellen Kunden kommt! Der Betreiber erfährt dann ja leider nicht über den der die Internetseite öffnet!! Das geht sogar soweit, dass die Internetseite Überhaupt nicht geöffnet werden kann!!! Also, was regt Ihr euch über die SBB auf, wo Ihr doch auf der anderen Seite die Hosen runterlässt und sehr viel preisgebt!!! Da haben wir alle den Politikern absolut viel zu wenig die Stirn geboten, dass so etwas überhaupt eingeführt wird! Im Ausland ist wenigstens von Gesetzes wegen bei den Cookies der Ablehnen-Button dabei! Und wie ist das in der Schweiz??? Na dann, macht jetzt wegen der SBB nicht so ein Theater. Die lernen auch nur von den anderen, bei denen niemand auf die Finger schaut!!
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